Bochum. Defensiv ganz ordentlich, offensiv noch mit zu wenig Durchschlagskraft - so präsentierte sich der VfL Bochum bei der Generalprobe gegen Aston Villa eine Woche vor dem Zweitliga-Start bei Union Berlin.

Den lang anhaltenden Applaus hat er sich in seinen sieben Bochumer Jahren verdient. Stimmungsvoll fiel der Abschied von Christoph Dabrowski aus. Noch einmal das Trikot überzuziehen und ein paar Minuten mitzumischen gegen Aston Villa, das hatte man ihm angeboten. Aber „Dabro“ verzichtete darauf, so viel Tamtam musste dann auch nicht sein, schließlich handelte es sich ja auch um die Generalprobe des VfL Bochum für die am kommenden Wochenende beginnende Zweitliga-Saison. Und ernst genommen hat Dabrowski seinen Beruf immer.

Zu sehen bekamen Christoph Dabrowski und rund 7500 weitere Zuschauer eine Bochumer Mannschaft, die im 4-3-3-System mit Florian Jungwirth, Christian Tiffert und Danny Latza in der Mittelreihe begann, so wie angekündigt. Da stimmte zwar die defensive Ordnung, aber die Spielentwicklung war schleppend, das Tempo zu gering. Gefahr für das Tor der Engländer brachte das nicht, es blieb bei Yusuke Tasakas artistischem, aber aussichtslosem Versuch mit dem Rücken zum Tor. Und nach der schönen Kombination über Slawo Freier und Piotr Cwielong war der Pass des Polen auf Latza etwas zu ungenau. „Offensiv hat das nicht so gezündet“, sagte Peter Neururer.

Nach dem 4-3-3 wechselt Neururer auf 4-4-2

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Auf der anderen Seite ein ähnliches Bild. Nur einmal verlor der VfL nach Cwielongs Fehlpass ein wenig die Ordnung, Aston Villas österreichischer Angreifer Andreas Weimann wurde aber von Patrick Fabian gebremst. Innenverteidiger Fabian übrigens dürfte an der Seite von Marcel Maltritz („Die beiden haben in der Vorbereitung die wenigsten Fehler gemacht“) den Vorzug vor Jonas Acquistapace erhalten. Erstmals seit Unterzeichnung seines ersten Profivertrags wäre der so oft vom Verletzungspech verfolgte Fabian damit zu Saisonbeginn erste Wahl.

Während Villa-Trainer Paul Lambert nach der Halbzeitpause ein komplett neues Team auf den Rasen schickte, stellte Neuruer zwar um auf 4-4-2, änderte das Personal aber vorerst nur auf einer Position: Mirkan Aydin kam für Danny Latza. Es dauerte jedoch nicht lange und der VfL lag zurück. Nun ging Villa nämlich zielstrebiger, robuster und konsequenter zu Werke. Der Däne Nicklas Helenius, gerade von Aalborg BK nach Birmingham gewechselt, zeigte gegen Marcel Maltritz „Kopfballspiel von internationaler Klasse“, so der VfL-Trainer - Aston Villa führte, blieb gefährlich und war drauf und dran, die Entscheidung herbeizuführen; auch weil Tiffert und Jungwirth zentral vor der Abwehr nun unter Druck gerieten. Ob Tiffert, der offenbar mit sich selbst unzufrieden ist und immer wieder den Kopf schüttelt, zum Start die Fitness mitbringt, die man in der Zweiten Liga benötigt, wird eine der Fragen sein, die das Trainerteam zu beantworten hat. Eine andere beschäftigt sich mit Aydin, der sich etliche Ballverluste leistete und der nach eigener Aussage, so Neururer, bei „80 Prozent“ Leistungsvermögen angekommen ist.

Zwar bereitete Aydin den späten Ausgleich durch Yusuke Tasaka vor, aber zuvor hatte er seine eigene Schuss-Chance verpasst.

So spielte Bochum gegen Aston Villa:

Luthe - Freier, Maltritz (77. Eyjolfsson), Fabian (77. Acquistapace), Bastians (77. Butscher) - Jungwirth, Latza (46. Aydin), Tiffert (62. Bulut), Cwielong, Sukuta-Pasu (80. Engelbrecht), Tasaka

Tore: 0:1 Helenius (47.), 1:1 Tasaka (90.)