Gütersloh/Bochum. Der VfL Bochum hat einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen den holländischen Ehrendivisionär Twente Enschede in Gütersloh gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Neururer überzeugte mit klugem Passspiel und guter Physis.

Gut möglich, dass dieses Ergebnis die Phantasie etlicher VfL-Fans anregt und beflügelt. Der Bochumer Zweitligist gewann am Mittwoch in Gütersloh das Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Twente Enschede verdient mit 3:0. VfL-Trainer Peter Neururer war mit dem Auftritt seiner 21 Spieler nicht zu Unrecht „sehr zufrieden“, ordnete das Resultat aber auch richtig ein: „Wir sind in der Vorbereitung zwei Wochen weiter als Twente, das hat man heute gesehen.“

Konzentrierte VfL-Elf

Physisch waren die Bochumer, die nur auf Marcel Maltritz und Jan Gyamerah verzichteten, dem Trainingszustand entsprechend überlegen, taktisch machten sie einen guten und konzentrierten Eindruck, auch in der zweiten Halbzeit, als bis auf Torhüter Michael Esser das komplette Team ausgetauscht worden war.

Zwar hatte Twente zu Beginn mehr Spielanteile, die Chancen jedoch ergaben sich auf der anderen Seite. Auffallend dabei war die tragende Rolle von Felix Bastians, der das 1:0 einleitete - Daniel Engelbrecht staubte ab. Der VfL ließ sich auch danach nicht herauslocken, stand relativ tief und versuchte den eigenen Strafraum abzuriegeln, um dann mit zügigem Umschaltspiel die holländische Abwehr auszuhebeln.

Gelegentliche Fehler wurden vom Gegner nicht bestraft, die VfL-Akteure waren ihrerseits jedoch nicht so nachsichtig. Als Twente-Schlussmann Boschker ausrutschte und den Ball nicht richtig wegbekam, war Engelbrecht zur Stelle, der Mirkan Aydin bediente - fertig war das 2:0. Damit ging es in die Pause.

Enschede-Spieler auf dem Zahnfleisch

Warum anschließend Enschedes Trainer Michel Jansen seine ausgelaugten Spieler - bis auf wenige Ausnahmen - weiterspielen ließ, bleibt sein Geheimnis. Denn die nun deutlich durchhängenden Holländer wurden von der runderneuerten Bochumer Auswahl eine Viertelstunde lang auseinandergenommen. Es hätte dabei mehr herausspringen müssen als das Tor zum 3:0 durch Piotr Cwielong nach feiner Kombination über Carsten Rothenbach und Smail Morabit.

Aber Morabit brachte den Ball ebenso wenig über die Linie wie Richard Sukuta-Pasu, dessen Kopfball Twentes zweiter Torhüter Plattel parierte. Florian Jungwirth hatte von rechts präzise geflankt. Schließlich scheiterte auch Joel Reinholz, der sich gut einfügte, mit einem strammen Schuss an Plattel.

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Dann endlich - nach einer Stunde - brachte Jansen frische Kräfte, konnte damit das Blatt aber nicht mehr wenden. Zumal Twente-Star Dusan Tadic bereits nach wenigen Minuten verletzt ausschied und der holländische Erstligist die Partie anschließend in Unterzahl zu Ende spielen musste. Das Spiel plätscherte nun dahin, lediglich ein weiterer Kopfball von Sukuta-Pasu war noch zu verzeichnen.

Gefallen konnten die Bochumer gleichwohl, und die Vorfreude auf den Saisonstart beginnt zu wachsen. Die Mannschaft von Peter Neururer scheint für die Generalprobe am Sonntag gut gerüstet zu sein. „Gute Werbung“, so Neururer, habe man für die Begegnung mit Aston Villa betrieben. Dabei wird man dann mehr als nur Konturen der künftigen Stammelf erkennen können.

So spielte der VfL Bochum

1. Halbzeit: Esser – Freier, Fabian, Butscher, Bastians – Tasaka, Tiffert, Latza, Holthaus – Aydin, Engelbrecht

2. Halbzeit: Esser – Rothenbach, Eyjolfsson, Acquistapace, Chaftar – Morabit, Jungwirth, Bulut, Cwielong – Sukuta-Pasu, Reinholz

Tore: 1:0 Engelbrecht (6.), 2:0 Aydin (42.), 3:0 Cwielong (50.)