Bochum. Schon im Vorfeld war die Euphorie groß gewesen beim VfL Bochum, rund 28.000 Tickets waren für das Spiel gegen St. Pauli verkauft worden. Und für die Zuschauer lohnte sich das kommen: Dank zweier Treffer von Dedic und einem von Tasaka gab es einen deutlichen 3:0-Sieg.
Ob der „Heilige Peter“ tatsächlich Wasser zu Fiege-Pils verwandeln kann, wie ein Bochumer Fanclub süffisant unkte, wird sich noch zeigen, vielleicht. Das heimische Bier jedenfalls schmeckte den VfL-Fans nach der Heimpremiere von Comeback-Trainer Peter Neururer unfassbar gut. Weil die Mannschaft zwei Wochen nach dem 0:3 gegen Aue wie verwandelt auftrumpfte. Mit einem verdienten, wenn auch zu hoch ausgefallenen 3:0 (2:0) putzte der Bochum in einem packenden Zweitligaspiel den FC St. Pauli. Und Peter Neururer, der nach zwölf Tagen im Amt und einem 2:0-Sieg in Cottbus aus einer Friedhofskapelle ein Freudenhaus mit über 26 000 Partygästen gemacht hat, hob nach einem Lob an die Fans („Unser zwölfter Mann und Torwart Andi Luthe haben uns im Spiel gehalten“) ganz nüchtern den Zeigefinger: „Wir müssen uns riesengroß machen, die Lage ist weiterhin prekär.“ Platz 15 hat der VfL aber sicher vor der Tour nach Sandhausen, immerhin.
Von Beginn an waren Tempo, Feuer, Emotionen drin. Die Teams lieferten sich einen Schlagabtausch mit Chancen in Hülle und Fülle. Zlatko Dedic brachte den anfangs zielstrebigeren VfL per Strafstoß in Führung (25.) und erhöhte nach Zuckerpass von Leon Goretzka auf 2:0 (37.). Aber auch die Gäste, wie Bochum defensiv sehr anfällig, hatten irre Möglichkeiten, scheiterten an sich selbst, an Andreas Luthe und an Michael Lumb, der auf der Linie klärte (45.). Auf die Spitze getrieben wurde das Offensiv-Spektakel zwischen der 60. und 70. Minute, als es hier wie dort „100-Prozent-Chancen“ ohne Atempause gab. Und Yusuke Tasaka den Deckel draufmachte - 3:0.
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