Bochum. Oft in dieser Saison vergab Stürmer Zlatko Dedic vom VfL Bochum beste Chancen. Am Freitag nutzte er seine ersten beiden und ebnete den Weg zum 3:0 (2:0)-Erfolg gegen St. Pauli. Das gibt in unserer Einzelkritik die Note 2. Außerdem überzeugte Torwart Andreas Luthe.
Noten von 2 bis 3: Diskutieren Sie mit uns die Leistung der Bochumer beim 3:0-Sieg gegen St. Pauli.
Die Bochumer Einzelkritik in Textform
Andreas Luthe: Zum zweiten Mal in Folge spielte er zu Null - und das, weil er etliche starke Paraden zeigte. Er parierte die Schüsse von Sebastian Schachten (21.), Daniel Ginczek (28.), Lennart Thy (54.) und Florian Kringe (65.) klasse. Bei Schachtens Kopfball in der 34. Minute stand er goldrichtig und wehrte den Ball auf der Torlinie ab. Kurz vor der Pause kam er nach einer Ecke etwas zu spät und ließ Lennart Thy aufs Tor köpfen. Das war sein einziger grober Fehler. Trotzdem: Note: 2
Slawo Freier: Das war seine beste Leistung als rechter Verteidiger seit Ewigkeiten, obwohl er das Spiel mit einem Fauxpas begann, als er Zlatko Dedic umschoss (4.). Raste die Außenlinie rauf und runter, suchte selbst den Abschluss (56.) und beteiligte sich an Kombinationen. In der eigenen Hälfte eroberte er oft den Ball, auch mal mit Flugkopfbällen. Allerdings foulte er etwas zu viel. Note: 2,5
Marcel Maltritz: Das war Schwerstarbeit für den Bochumer Innenverteidiger! Er stand meist richtig, gewann auch die meisten Zweikämpfe, dirigierte seine Mannschaft lautstark. Er konnte aber nicht verhindern, dass sich die Gäste mehrere erstklassige Chancen erarbeiten konnten - und nach Standardsituationen mehrfach gefährlich zum Kopfball kamen. Note: 3
Jonas Acquistapace: Nicht immer sicher, aber sehr leidenschaftlich. Zwei Spiele, zwei Siege - er hat den Stammplatz in der Innenverteidigung neben Marcel Maltritz erst einmal sicher. Note: 3
Michael Lumb: Dass der FC St. Pauli nicht kurz vor der Pause zum Anschlusstreffer kam, lag am richtigen Riecher des Bochumer Linksverteidigers. Nach Thys Kopfball rettete er auf der Torlinie (45.). Verteidigte leidenschaftlich und bemühte sich auch darum, sich an den Bochumer Offensivaktionen zu beteiligen. Allerdings blieb er nicht fehlerlos - und wenn es gefährlich wurde, dann über seine Seite. Zwei Beispiele: In der 30. Minute verlor er an der eigenen Eckfahne den Ball. Kurz nach der Pause stand er bei einem langen Pass völlig falsch und ermöglichte Lennart Thy eine Chance (52.). Das hätte ins Auge gehen können. Note: 3
Christoph Kramer: Er drang ein ums andere Mal gefährlich in den Strafraum der Gäste ein. In der 2. Minute scheiterte er per Kopf an St. Paulis Torwart Philipp Tschauner, in der 36. Minute tunnelte er Sebastian Schachten im Strafraum und servierte Yusuke Tasaka perfekt den Ball. Zwischendurch holte er den Elfmeter heraus, den Zlatko Dedic zum 1:0 verwandelte (25.). Note: 2,5
Leon Goretzka (bis 84.): Was für ein wundervoller Pass vor dem 2:0! In der 36. Minute zeigte er Europas Topvereinen einmal mehr, warum es sich lohnt, um ihn zu buhlen. Er eroberte selbst den Ball und spielte ihn dann im richtigen Tempo in den Lauf von Zlatko Dedic - klasse. Zuvor hätte er fast selbst per Direktschuss getroffen, doch der Ball flog knapp über das Tor der Gäste (18.). Nach dem Wechsel scheiterte er mit einem Kopfball an St. Paulis Torwart Philipp Tschauner (72.). Die Fans feierten ihn bei der Auswechslung mit Ovationen. Note: 2
Yusuke Tasaka: Er hätte in der 64. Minute für die Entscheidung sorgen müssen, als er frei vor Tschauner auftauchte, den Torwart aber aus kurzer Distanz anschoss. Sechs Minuten später machte er es besser und traf mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 3:0 (70.). Schon am Bochumer Führungstor (25.) war er beteiligt, weil er Christoph Kramer sah - und der sich im Strafraum foulen ließ. In der eigenen Spielhälfte verfolgte er seine Gegenspieler nicht immer mit der letzten Konsequenz - auch deshalb kam Sebastian Schachten in der 21. Minute frei zum Schuss. Aber das störte nach dem Spiel keinen mehr. Note: 2,5
Marc Rzatkowski (bis 77.): In der kommenden Saison trägt er das Trikot des FC St. Pauli - und die Hamburger konnten sich davon überzeugen, dass sie sich sehr auf einen dribbelstarken Techniker freuen dürfen. Er war an fast jeder Bochumer Offensivaktion beteiligt. Besonders gefährlich waren seine Ecken und Freistöße - und darauf setzt Neururer ganz besonders. In der Anfangsphase scheiterten Christoph Kramer (2.) und Jonas Acquistapace (8.). Note: 2,5
Zlatko Dedic: Er kam vor der Saison als der große Hoffnungsträger aus Dresden - und traf dann bis zum Amtsantritt von Peter Neururer lediglich viermal in 24 Spielen. Nun ist Neururer da - und in zwei Spielen erzielte Dedic drei Tore. Souverän verwandelte er in der 25. Minute den Elfmeter zum 1:0. In der 36. Minute behielt er die Nerven, als er allein vor Tschauner auftauchte. Er tunnelte den Gäste-Torwart sogar - 2:0. Wie viele Chancen dieser Kategorie hatte er zuvor in dieser Saison vergeben... Note: 2
Mirkan Aydin (bis 73.): Er ist unglaublich wichtig für den VfL, auch wenn er diesmal kein Tor erzielte. Er bestritt erst sein neuntes Saisonspiel - feierte aber bereits seinen vierten Sieg. Auch diesmal verstand er es blendend, den Ball in der Spitze zu behaupten und auf seine nachrückenden Mitspieler zu warten. Note: 3
Michael Delura (ab 73.): Kam für Aydin. Ohne Note
Faton Toski (ab 77.): Kam für Rzatkowski. Ohne Note
Christoph Dabrowski (ab 84.): Kam für Goretzka. Ohne Note