Cottbus. Mit 2:0 (0:0) setzte sich der abstiegsbedrohte Zweitligist VfL Bochum bei Energie Cottbus durch. Der neue Bochumer Trainer Peter Neururer erlebte ein perfektes Comeback. Das Spiel war keine Delikatesse. „In der B-Note werden wir nicht mehr Meister“, sagte Neururer.

War das der Zauber von Peter Neururer oder simples Glück? Immerhin ebnete dem VfL Bochum ein Eigentor den Weg zum ersten Erfolg nach sieben sieglosen Liga-Spielen. Den VfL-Fans war‘s egal: Das 2:0 in der Lausitz ist ein willkommener zusätzlicher Stimmungsaufheller vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli (Freitag, 18 Uhr, live in unserem Ticker). Dann darf man nach diesem Neururer-Einstand mit einem gut gefüllten Stadion rechnen.

Bochums Marc Rzatkowski trifft den Pfosten

„In der B-Note werden wir nicht mehr Meister. Aber das müssen wir auch nicht, wir wollen lediglich die Klasse erhalten“, kommentierte der 57-Jährige gewohnt launig das nicht nur für ihn optimale Ergebnis. Mit diesem Erfolg konnten die Bochumer immerhin den Relegationsplatz wieder verlassen und an Dresden abtreten.

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Eine Fußball-Delikatesse durfte man in Cottbus wohl von beiden Seiten nicht erwarten, und so lebte dieses Spiel in erster Linie von Fehlern und den sich daraus ergebenden dramatischen Szenen, die sich in den Strafräumen abspielten. Sowohl Bochum als auch Cottbus verweigerte Schiedsrichter Cartus je einen Elfmeter, auch das Aluminium verhinderte ein höheres Ergebnis.

Mosquera – für die Gastgeber - und Rzatkowski – für Bochum – trafen nur den Pfosten, Stiepermann scheiterte an der Latte. Chancen gab es hüben wie drüben in Hülle und Fülle – nur das Salz wollte lange nicht in die Suppe.

Bis Ivica Banovic per Kopf ins eigene Tor traf – nach Rzatkowskis Freistoß. „Das ist mir doch egal, ob einer von uns oder einer von denen trifft, Hauptsache der Freistoß kommt dahin, wo er hin soll“, sagte Neururer. In den letzten vier Spielen hatten die Bochumer gar nicht getroffen, jetzt führten sie dank eines Eigentores des Gegners.

Neururer trainiert den VfL Bochum

Hallo, da bin ich: Die Spieler des VfL Bochum bekamen ihren neuen Trainer am erstmals zu Gesicht. Lediglich Marcel Maltritz hatte schon unter Neururer gearbeitet.
Hallo, da bin ich: Die Spieler des VfL Bochum bekamen ihren neuen Trainer am erstmals zu Gesicht. Lediglich Marcel Maltritz hatte schon unter Neururer gearbeitet. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Erste Anweisung von Neururer: Warmlaufen.
Erste Anweisung von Neururer: Warmlaufen. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Leidenschaft, Disziplin und Verantwortung forderte Neururer bei seiner Vorstellung am Montag vom Kader ein. Der 57-Jährige beobachtete genau, wer sich daran hält.
Leidenschaft, Disziplin und Verantwortung forderte Neururer bei seiner Vorstellung am Montag vom Kader ein. Der 57-Jährige beobachtete genau, wer sich daran hält. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Heerwagen, Maltritz, Luthe, Chaftar und Aydin - Untergangsstimmung sieht anders aus.
Heerwagen, Maltritz, Luthe, Chaftar und Aydin - Untergangsstimmung sieht anders aus. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Mit Thomas Reis (links) und Driusz Wosz im Team will Neururer den VfL ans rettende Ufer führen.
Mit Thomas Reis (links) und Driusz Wosz im Team will Neururer den VfL ans rettende Ufer führen. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Dariusz Wosz kennt das Neururer-Training: Auch der Ex-Nationalspieler spielte noch unter dem neuen VfL-Coach.
Dariusz Wosz kennt das Neururer-Training: Auch der Ex-Nationalspieler spielte noch unter dem neuen VfL-Coach. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
2003 führte Neururer den VfL in den UEFA-Cup. Er scheint also zu wissen, worauf man beim Training an der Castroper Straße achten muss.
2003 führte Neururer den VfL in den UEFA-Cup. Er scheint also zu wissen, worauf man beim Training an der Castroper Straße achten muss. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Michael Ortega sprintet vor den Augen seines neuen Trainers.
Michael Ortega sprintet vor den Augen seines neuen Trainers. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Sieht man also demnächst die VfL-Spieler an den Gegnern vorbeilaufen wie an Slalomstangen?
Sieht man also demnächst die VfL-Spieler an den Gegnern vorbeilaufen wie an Slalomstangen? © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Reges Treiben am Trainingsgelände neben dem Rewirpower-Stadion. So viele Schaulustige verirrten sich lange nicht mehr zu einer Übungseinheit des VfL.
Reges Treiben am Trainingsgelände neben dem Rewirpower-Stadion. So viele Schaulustige verirrten sich lange nicht mehr zu einer Übungseinheit des VfL. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Für große Worte ist Neururer bekannt. Aber er kann auch Gesten.
Für große Worte ist Neururer bekannt. Aber er kann auch Gesten. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Yusuke Tasaka (links) läuft vorne weg. Der Japaner ist am Sonntag in Cottbus nach abgesessener Gelbsperre wieder dabei.
Yusuke Tasaka (links) läuft vorne weg. Der Japaner ist am Sonntag in Cottbus nach abgesessener Gelbsperre wieder dabei. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Ein echter Neururer hat auch mal Zeit für ein Späßchen.
Ein echter Neururer hat auch mal Zeit für ein Späßchen. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Ob die Gesundheit mitspielen würde im Abstiegskampf, wurde Neururer bei seiner Vorstellung gefragt.
Ob die Gesundheit mitspielen würde im Abstiegskampf, wurde Neururer bei seiner Vorstellung gefragt. "Ich denke, dass alle Spieler gesund bleiben", war seine Antwort. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Die Spieler laufen, Neururer hat Spaß.
Die Spieler laufen, Neururer hat Spaß. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Neururer, Wosz, Tasaka.
Neururer, Wosz, Tasaka. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Ein hat Neururer schon erreicht: Der VfL bekommt wieder mehr Aufmerksamkeit. Das war auch schon bei der Vorstellung des neuen Trainers zu sehen.
Ein hat Neururer schon erreicht: Der VfL bekommt wieder mehr Aufmerksamkeit. Das war auch schon bei der Vorstellung des neuen Trainers zu sehen. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Erst nach einer Weile kamen auch das runde Leder ins Spiel.
Erst nach einer Weile kamen auch das runde Leder ins Spiel. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Da konnte auch Neururer selbst nicht die Füße still halten.
Da konnte auch Neururer selbst nicht die Füße still halten. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Am Freitagmorgen bereits reist der VfL-Tross nach Cottbus, wo am Sonntag die Partie gegen den FC Energie stattfindet. Einen trainingsfreien Tag gibt's vorher nicht mehr.
Am Freitagmorgen bereits reist der VfL-Tross nach Cottbus, wo am Sonntag die Partie gegen den FC Energie stattfindet. Einen trainingsfreien Tag gibt's vorher nicht mehr. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
"Wer sich hier nicht als Einheit fühlt, wird dazu gemacht", hatte Neururer am Montag gesagt. Im Team mit Wosz funktionierte schon mal alles perfekt. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Zunächst ist die des Vertrags von Neururer auf die nächsten sechs Spiele begrenzt.
Zunächst ist die des Vertrags von Neururer auf die nächsten sechs Spiele begrenzt. "Die Spieler sollen nicht denken, der Trainer ruht sich auf einem Dreijahresvertrag." © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Gut gedehnt ging's zurück in die Kabine.
Gut gedehnt ging's zurück in die Kabine. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Und von Neururer gab's ein Lächeln zum Abschluss.
Und von Neururer gab's ein Lächeln zum Abschluss. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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VfL hielt dem Druck stand

Ein Schub für das Selbstbewusstsein der Bochumer, die in der zweiten Halbzeit zwar unter Druck gerieten, diesem Druck aber standhielten. Und hätte der VfL nicht, so Neururer, „in der Vorwärtsbewegung Fehler gemacht, die dem Tabellenplatz entsprechen“, dann hätten sie die Partie früher für sich entscheiden können. Aber so musste man bis zur Nachspielzeit warten. Dann erst gelang der erste Konter mit vernünftigem Abschluss: Ausgerechnet dem schwachen Zlatko Dedic gelang das erlösende 2:0.