So richtig absetzen konnte sich der VfL Bochum bisher nicht von den Abstiegsrängen, zumal einige Spieler wesentlich weniger leisteten, als der Verein und seine Verantwortlichen von ihnen erwarten. Nun rückt aber erst einmal das Viertelfinal-Spiel im DFB-Pokal am Mittwoch in Stuttgart in den Fokus.
„Der Befreiungsschlag sollte uns bald gelingen.“ Jens Todt, Sportvorstand des Zweitligisten VfL Bochum, sieht zwar eine „definitiv positive Entwicklung“ der Mannen von Trainer Karsten Neitzel, die von Sorgen befreienden Big Points zu machen ist diese Mannschaft aber offenbar nicht imstande. Zumindest nährte das 2:2 am Freitagabend gegen den MSV Duisburg diese Vermutung.
Nur gut, dass die Konkurrenz einmal mehr mitspielte an diesem Wochenende. Dresden, Aue und Regensburg kamen ebenfalls nicht über ein Unentschieden hinaus, Sandhausen handelte sich gar - nach Führung - eine Niederlage gegen Paderborn ein. Damit beträgt der Vorsprung des VfL auf einen Abstiegsplatz nun sieben Punkte, deren vier trennen die Bochumer vom Relegationsplatz.
Es mangelt an Alternativen im Sturm
Dennoch bleiben die in den letzten beiden Heimspielen gegen Regensburg und Duisburg verschenkten Punkte ein Stachel im Fleisch der Bochumer, denen es - neben dem fleißigen Kevin Scheidhauer - derzeit vor allem an Alternativen im Angriff mangelt. Faton Toski ist erkennbar kein Angreifer, der den Abschluss sucht, und Alexander Iashvili, Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt, ist in dieser Verfassung nicht nur keine Hilfe, sondern sogar eine Gefahr für die Mannschaft - weil er keinerlei Anstalten macht, gegen den Ball zu arbeiten.
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Die Profi-Karriere des 35-Jährigen, dessen Saisonstart vielversprechend war, der es aber gar nicht mag, beim Anpfiff auf der Bank zu sitzen, neigt sich dem Ende entgegen. Am Freitag hätte man Iashvili gut und gerne 15 Minuten nach seiner Einwechselung wieder vom Platz nehmen können, denn von Ballbehauptung und Ballsicherung, derentwegen man ihn einst geholt hat, war nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, Leon Goretzka für Iashvili nach vorne zu ziehen.
Gelashvili bleibt ein Thema beim VfL
Denn Duisburg musste doch kommen, musste den Raum öffnen. Und wer von den MSV-Defensiven hätte dann noch Goretzka halten und seinem Tempo folgen können - mit Michael Delura an Goretzkas Seite? Aber hinterher ist man immer schlauer, und die Frage, ob man dann das entscheidende dritte Tor erzielt hätte, wird für immer unbeantwortet bleiben.
Über den ebenfalls eingewechselten Nika Gelashvili ist in der Vergangenheit alles gesagt worden. Der VfL wird in den kommenden Monaten große Überzeugungskraft und Einfallsreichtum benötigen, diese Angelegenheit wieder aus der Welt zu schaffen. Gelashvilis Vertrag endet erst 2015.
Pokal-Viertelfinale in Stuttgart rückt in den Fokus
Noch ist dieses Thema jedoch zweitrangig, ebenso wie die in die Zukunft weisende Personalpolitik. An Dominik Drexler (22), Mittelfeld-Spieler des abstiegsbedrohten Drittligisten RW Erfurt, soll der VfL interessiert sein, ebenso wie Greuther Fürth und Eintracht Braunschweig. Sollte das alles stimmen, dann ahnt man, wie die Sache ausgehen wird.
VfL gegen MSV 2:2
Doch das Pokal-Viertelfinale am Mittwoch in Stuttgart (im Live-Ticker) rückt in den Fokus. Sicher sei man dort „krasser Außenseiter“, sagte Jens Todt, aber „wir wollen kein Schlachtopfer sein“. Personell könnte Karsten Neitzel bis dahin wieder über mehr Optionen verfügen. Yusuke Tasaka ist da zu nennen, auch Christoph Dabrowski. Und vielleicht kommen ja sogar Michael Ortega oder Zlatko Dedic als Sturm-Alternative in Betracht.
