Bochum. Der VfL Bochum kämpft sich auch dank der Leistung des Ex-Nationalspielers Lukas Sinkiewicz zurück ins Spiel gegen Energie Cottbus. Nach der Fehlerserie in Durchgang eins, bäumt sich das abstiegsgefährdete Team wieder auf. Sportvorstand Jens Todt sucht weiter einen neuen Cheftrainer.

Der VfL Bochum lebt. Ob er am Ende sportlich überlebt in dieser schwierigen Zweitliga-Saison, ist zwar noch die Frage, aber er lebt, das hat die Mannschaft mit der Aufholjagd gegen Energie Cottbus nach klarem Rückstand und großer Verunsicherung gezeigt. „So Tage wie heute brauchst du. Es läuft Musik in der Kabine, die Fans sind zufrieden - das haben wir lange nicht gehabt“, sagte Sportvorstand Jens Todt.

Rothenbach und Freier mit vielen Fehlern

Einiges davon mag stimmen, und zufrieden waren die erschreckend wenigen Fans sicher mit der Einstellung ihrer Mannschaft, die sich trotz des deutlichen Rückstandes nicht aufgab. Aber entschädigt eine beherzte zweite Halbzeit wirklich für das, was vorher war? Lange trat der VfL so auf, als ob er der Dritten Liga näher stünde als der Zweiten. Was da zum Beispiel auf der rechten Seite von Carsten Rothenbach und Slawo Freier gespielt wurde, war zum Erbarmen. Fehler über Fehler, Ballverlust in Serie. Und es brauchte schon einen richtigen Frontmann, um nach Boubacar Sanogos Toren noch einmal die Kurve zu kriegen.

VfL holt einen Punkt

Kevin Scheidenhauer und Lukas Sinkiewic
Kevin Scheidenhauer und Lukas Sinkiewic © WAZ FotoPool
Jonas Acquistapace holt den Ball nach dem 0:1 aus dem Tor . Torwart Philiipp Heerwagen  ist enttäuscht.
Jonas Acquistapace holt den Ball nach dem 0:1 aus dem Tor . Torwart Philiipp Heerwagen ist enttäuscht. © WAZ FotoPool
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Yusuke Tasaka
Yusuke Tasaka © WAZ FotoPool
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Lukas Sinkiewic
Lukas Sinkiewic © WAZ FotoPool
Karsten Neitzel
Karsten Neitzel © WAZ FotoPool
Lukas Sinkiewicz
Lukas Sinkiewicz © WAZ FotoPool
Karsten Neitzel
Karsten Neitzel © WAZ FotoPool
Karsten Neitzel
Karsten Neitzel © WAZ FotoPool
Karsten Neitzel
Karsten Neitzel © WAZ FotoPool
Philiipp Heerwagen
Philiipp Heerwagen © WAZ FotoPool
Slawo Freier
Slawo Freier © WAZ FotoPool
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Karsten Neitzel
Karsten Neitzel © WAZ FotoPool
Yusuke Tasaka
Yusuke Tasaka © WAZ FotoPool
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Alexander Iashvili
Alexander Iashvili © WAZ FotoPool
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Jubel nach dem 2:2  2.v.r. Torschütze Zlatko Dedic
Jubel nach dem 2:2 2.v.r. Torschütze Zlatko Dedic © WAZ FotoPool
Jubel nach dem 2:2 -  Torschütze Zlatko Dedic
Jubel nach dem 2:2 - Torschütze Zlatko Dedic © WAZ FotoPool
Trainer Karsten Neitzel - Bilder Udo Kreikenbohm/ Waz FotoPool
Trainer Karsten Neitzel - Bilder Udo Kreikenbohm/ Waz FotoPool © WAZ FotoPool
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Lukas Sinkiewicz zeigte nicht nur nach Todts Meinung eine „überragende Leistung“, war überall zu finden, scheute keinen Zweikampf und war torgefährlichster Akteur der Bochumer. Was andererseits einiges über die Offensivspieler des VfL aussagt. Mit der Entscheidung, Sinkiewicz vor die Abwehr zu ziehen, auf Kosten von Christoph Kramer, hat das Trainerduo Karsten Neitzel/Thomas Reis (Todt: „Die Mannschaft ist bei ihnen in guten Händen, trotzdem suchen wir einen neuen Cheftrainer“) offensichtlich ins Schwarze getroffen. In dieser Verfassung ist „Sinke“ tatsächlich der Führungsspieler, den man einst glaubte verpflichtet zu haben.

Blöd nur, dass sich der Hüne, dessen Treffer für richtig Schub sorgte, die fünfte Gelbe Karte abholte und deshalb am 12. November auf St. Pauli fehlen wird.

Premierentreffer für Dedic

Die strukturellen Probleme, ist zu befürchten, werden ohnehin bleiben - trotz des umjubelten Premierentreffers von Zlatko Dedic. Und nicht immer wird der eigentlich viel abgeklärtere Gegner so viele Chancen, den Sack zuzumachen, liegen lassen. „Wir haben unglaublich geile letzte 30 Minuten gespielt, aber natürlich kannst du auch 0:3 oder 0:4 verlieren“, sagte Karsten Neitzel, der mit zwei Stürmern begann und ein höheres Risiko geht als Andreas Bergmann.

Ein einziges Mal erst haben die Bochumer ein Spiel sozusagen von der Spitze geführt, mit der Führung im Rücken. Das war in Regensburg, da traf Kevin Scheidhauer in der 79. Minute zum 1:0. Ansonsten ist man meistens hinterhergerannt. Und das kann auf die Dauer nicht gut gehen.

Keines der bislang acht Bochumer Tore fiel in der ersten Halbzeit, nur eines innerhalb der ersten Stunde, die sieben anderen in den letzten 20 Spielminuten. Was das beweist: Die Mannschaft kann kämpfen. Nur: Gewinnen wird man trotz dieser Kraftakte nicht allzu viel.