Bochum. Die Fans verabschiedeten den VfL Bochum nach dem 0:0 gegen 1860 München mit Applaus. Die Spieler saßen aber mit hängenden Köpfen in der Kabine. Torwart und Kapitän Andreas Luthe fehlte die Belohnung für “die sehr, sehr gute Leistung.“
Bemüht man eine Plattitüde, war das Spiel gegen den TSV 1860 München ein 0:0 der besseren Art. Die Fans des VfL Bochum applaudierten ihrem Team, dass über 90 Minuten die dominierende Mannschaft auf dem Feld war und gingen durchaus zufrieden in das Wochenende. Weniger zufrieden allerdings waren die Protagonisten. "Die Spieler sitzen schon mit hängenden Köpfen in der Kabine", berichtete VfL-Sportvorstand Jens Todt. Ihm allerdings war Enttäuschung nicht anzusehen. Er habe ein Team gesehen, "dass einen Schritt nach vorne gemacht hat." Aus dieser Begegnung könne man nur Positives mitnehmen.
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Die Heimmannschaft, die sich mit einer jungen Truppe mitten in einem Umbruch befindet, hatten den Aufstiegskandidanten über 90 Minuten im Griff, diktierte das Tempo und hatte "wohl ein zwei- oder dreifaches Chancenplus", wusste Rechtsverteidiger Carsten Rothenbach zu berichten. In der Statistik hatte der VfL zwar nur ein 14:13 Torschüsse, aber die aussichtsreichen Möglichkeiten wurden auf Seiten der Gastgeber notiert. Alleine Stürmer Zlatko Dedic hätte seine Farben drei Mal in Führung bringen können.
Goretzka war einer der besten Spieler auf dem Platz
"Wenn man sich den Spielverlauf und die Chancen anguckt, bin ich der Meinung, wir hätten die drei Punkte hier behalten müssen", analysierte der 17-jährige Shootingstar Leon Goretzka, der einer der besten Spieler auf dem Platz war und der nicht weniger schlechte Marc Rzatkowski ergänzte: "Es hat heute einfach riesig Spaß gemacht, mit den Jungs zu spielen und darauf können wir aufbauen." Nur belohnt habe man sich für diese Spaßveranstaltung nicht.
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Gerade dieses "Belohnen" war das Thema des Abends. Torwart und Kapitän Andreas Luthe fehlte die Belohnung für "die sehr, sehr gute Leistung", auch Rothenbach wollte eine Belohnung für "das beste Spiel der Saison" und zuletzt ärgerte sich VfL-Trainer Andreas Bergmann, dass die "Belohnung ausgeblieben ist". Der Coach sei enttäuscht, dass "es nicht zu einem Sieg gereicht hat", aber mit der Leistung seiner Mannschaft war er insgesamt sehr zufrieden.
Und je länger Jens Todt über das Spiel sprach, desto positiver fiel auch sein Fazit aus. "Es war ein ganz klarer Schritt in die richtige Richtung", erklärte Todt. So könne es weitergehen. Das will auch Rzatkowski: "Wir dürfen uns aber nicht auf dieser Leistung ausruhen, sondern müssen die kommende Woche bestätigen." Und wenn man wieder in die Plattitüden-Kiste greifen will, kann man mit Buddha schließen: "Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten." Am kommenden Woche will sich der VfL beim MSV Duisburg belohnen.