Bochum. Die Bilanz gegen den TSV 1860 München ist überaus positiv für den VfL Bochum - dennoch kommt der „Lieblingsgegner“ aus Bayern am Freitag als Favorit zum neuerlichen Zweitliga-Duell im rewirpower-Stadion (18 Uhr).

Es ist fast drei Wochen her, dieses deprimierende 0:1 gegen den VfR Aalen. Und das fußballerisch nicht minder dürftige, aber vom Ergebnis her erfreuliche 1:0 in Regensburg liegt auch schon fast zwei Wochen zurück.

Am Freitag (18 Uhr, rewirpower-Stadion, live im DerWesten-Ticker) kommt der TSV 1860 München zum VfL. Mounir Chaftar, der Linksverteidiger, der nach seinem guten Startelf-Debüt erneut den Vorzug vor Florian Brügmann erhalten wird, sagt: „Wir müssen uns vor dem Gegner nicht verstecken. Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel.“

Zuletzt verlor der VfL 2003 gegen die Löwen

„Freddie10000“, ein eifriger User unseres Internetportals „derwesten.de“, schreibt: „Mann, was freue ich mich auf Freitagabend. Endlich wieder Fussball, live, Flutlicht, Bierchen und hoffentlich ein gutes Spiel.“

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Für Bier ist definitiv gesorgt, für letzteres, ein „gutes“ Spiel, spricht ein attraktiver, starker Gegner - und die jüngere Geschichte. Die Partien zwischen Bochum und dem TSV 1860 zählten seit dem letzten Abstieg 2010 stets zu den wenigen spielerischen Höhepunkten des VfL-Jahres in der 2. Liga. In München (jeweils 3:1) und zu Hause (3:2 und zuletzt 2:2) hatte meist der VfL die Oberhand. Zuletzt verlor Bochum 2003, es folgten sechs Siege und dieses wichtige Remis im Abstiegskampf, das im April Kevin Vogt mit seinem Treffer in der Nachspielzeit sicherte.

Die Löwen - der Lieblingsgegner.

Bleibt es dabei? Die Vorzeichen schließlich haben sich schon geändert. Mit dem TSV 1860 kommt ein Team zum VfL, das oben, ganz oben mitspielen will und auch das Potenzial dazu hat. „1860 ist in der Offensive herausragend besetzt“ nimmt Andreas Bergmann, wohlgemerkt der Trainer des Gegners, sogar einen Superlativ in den Mund. Um aber bei allem Respekt auch den Mut, den er doch von seiner Mannschaft einfordert seit seinem Amtsantritt, vorzuleben: „Wir müssen verhindern, dass die Löwen ins Laufen kommen. Das wird eine echte Herausforderung“, sagt Bochums Coach. „Aber wir haben die Mittel, das zu erkennen und für uns zu nutzen.“

Bergmann setzt wohl auf das gleiche Personal wie in Regensburg

Dabei setzt Bergmann mit höchster Wahrscheinlichkeit auf das gleiche Personal, sowohl im Kader als auch in der Startelf, das zuletzt das 1:0 beim SSV Jahn Regensburg holte. So stellte er gestern auch A- und B-Team beim Abschluss-Training zusammen, einzig Chaftar fand sich auf der „falschen“ Seite wieder - aus rein quantitativen Gründen bei 19 Profis auf dem Rasen („zehn gegen neun“).

Auch taktisch änderte Bergmann nichts: Leon Goretzka, der seine leichten Probleme im Adduktorenbereich überwunden hat, agierte zentral offensiv, Marc Rzatkowski links und Yusuke Tasaka rechts. Heißt: Michael Ortega kommt frühestens im Laufe des Spiels zu seinem Pflichtspiel-Debüt. Und Kevin Scheidhauer bleibt vorerst ein Joker: Zlatko Dedic stürmt neben Alex Iashvili. Auch, so Bergmann, weil der Slowene in den zwei Länderspielen keine 60 Minuten zum Einsatz kam, er also keine Kraftprobleme haben sollte. Im Zweikampf mit Scheidhauer, den Vollstrecker, sieht er einen ausgeruhten Dedic, den Konterspieler, einen Tick vorne.