Hattingen. .
Schon seit dem 4. August geht es für die Fußball-Profis des Zweitligisten VfL Bochum in der zweiten Bundesliga wieder um Meisterschaftspunkte. Einer, der so etwas wie ein Hoffnungsträger in der VfL-Offensive hätte sein sollen, konnte bei den je zwei Siegen und Niederlagen nur zuschauen: Stürmer Mirkan Aydin arbeitet derzeit an seinem Comeback.
Eine Rückblende: Es ist der 25. Februar dieses Jahres, als der VfL Bochum bei der Spielvereinigung Greuther Fürth aufläuft. Dabei in der Bochumer Startelf: Mirkan Aydin. Die 24. Spielminute der Partie wird Folgen für die kommenden Monate seines Lebens haben. Da nämlich grätscht ihn der ehemalige Schalker Gerald Asamoah böse um und bricht Aydin dabei das Wadenbein. Asamoah sieht für das Foul die Gelbe Karte und darf weiter spielen, der VfL verliert das Spiel mit 2:6 – und für Mirkan Aydin beginnt eine Leidenszeit, die bis heute nicht vorbei ist.
Probleme mit dem Innenband
Der ehemalige Nationalspieler Asamoah entschuldigte sich öffentlich wie persönlich beim Bochumer. „Das ist abgehakt“, sagt Mirkan Aydin heute. „Ich schaue nicht nach hinten, sondern nach vorne.“ Noch nicht abgehakt sind indes die Folgen des Fouls für den Stürmer, der das Fußballspielen in seiner Heimatstadt Hattingen beim VfL Winz-Baak lernte und über die TSG Sprockhövel zum Bundesligisten wechselte. Ursprünglich hatte sein Verein ihn schon für die Trainingslager in der Saisonvorbereitung im Sommer wieder eingeplant, aber daraus wurde dann doch nichts. „Es gab Komplikationen am Fuß“, sagt Mirkan Aydin. „Das Innenband verheilte nicht richtig.“ Und so liefen die ersten Partien ohne ihn. Heute ist für Aydin wenigstens die Rückkehr ins Mannschaftstraining wieder in Sichtweite. „Ich bin im Lauftraining und habe auch schon wieder ein paar Sachen mit dem Ball machen können“, sagt er. „Ich bin optimistisch, dass ich in drei, vier Wochen wieder mit der Mannschaft trainieren kann.“
Und wenn dieser Schritt gemacht ist, rückt auch die Rückkehr auf das Spielfeld näher – eine Rückkehr, der der Vollblut-Fußballer seit seiner Verletzung entgegenfiebert. „Es ist für einen Fußballer natürlich bitter, sich die Spiele von außen anschauen zu müssen.“ Weil es dann auch ihn in den Füßen juckt. „Es spornt mich an, meine Kollegen auf dem Platz zu sehen“, sagt Mirkan Aydin. „Da will ich auch wieder hin.“
Was Aydin in den vier Spielen dieser Saison bisher von seinen Kollegen sehen konnte, war durchwachsen. Zwei Siegen gegen Dresden und zuletzt in Regensburg stehen zwei Niederlagen gegenüber, darunter die 0:4-Packung in Paderborn am zweiten Spieltag. „Ich sehe das mit gemischten Gefühlen“, sagt Aydin. „Es ging auf und ab.“
Das ist nicht ungewöhnlich für eine in großen Teilen neu zusammengestellte Mannschaft wie die des VfL. Aber das Ziel ist natürlich, stabiler zu werden. Und wer weiß, was dann möglich sein könnte. „Es gibt immer wieder Mannschaften, die oben dabei sind, von denen man es nicht erwartet“, sagt Aydin. Vielleicht entwickeln ja auch die Bochumer im Verlauf der Saison wieder ein wenig Konstanz, und vielleicht ist dann auch Mirkan Aydin wieder mit von der Partie und macht das, was er am liebsten macht – Tore für seinen VfL.