Bochum. Alexander Iashvili ist bereit, beim VfL eine Führungsrolle zu übernehmen. Der 34-jährige Georgier sagt: „So lange es mir Spaß macht, werde ich Fußball spielen. Ohne harte Arbeit geht das nicht. Und wenn man nicht gut vorbereitet ist, macht es auch keinen Spaß.“
Es hat, wenn überhaupt, nur eine Trainingseinheit gedauert, und seine neuen Bochumer Kollegen wussten, mit wem sie es zu tun haben. Mit einem Profi, der sich immer voll reinhängt.
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Auch im Training.
Es dauert nur ein paar Sekunden, und der Autor dieser Zeilen sieht diese Einschätzungen bestätigt in der Art des Auftritts, auch außerhalb des Rasens. Ein fester Händedruck, ein Lächeln, zwei Sätze, die viel verraten vom Charakter des Alexander Iashvili, von seinem Erfolgshunger. Er sagt: „So lange es mir Spaß macht, werde ich Fußball spielen. Ohne harte Arbeit geht das nicht. Und wenn man nicht gut vorbereitet ist, macht es auch keinen Spaß.“
34 Jahre ist der neue Stürmer des VfL Bochum. Der seinen Lebenswandel auf Hochleistungssport auslegt, mit 16 war das schon so, als er bei Dinamo Tiflis in der ersten georgischen Liga debütierte; mit 19, als er beim SC Freiburg im Bundesligafußball ankam. Als manche Freunde und Kollegen auch anderes im Sinn hatten, hat er sich „ganz auf Fußball konzentriert. Ohne die richtige Einstellung kann man nichts erreichen.“
Iashvili war nie ernsthaft verletzt
Regeneration, ausreichend Schlaf, gutes Training, ausgewogene Ernährung, all das gehört für ihn dazu. Mit beeindruckendem Erfolg: Der Georgier war in seiner langen Karriere nie ernsthaft verletzt. Nie! Auch dank eines 1,75 Meter-Körpers, der die Belastung verkraftet; dank der Gabe vielleicht, dem gestreckten Bein mit Wendigkeit, mit Wachsamkeit rechtzeitig auszuweichen. Und, auch das gehört dazu: etwas „Glück“, wie er sagt.
In der Summe führen diese Eigenschaften zu einem Spieler, der auch in Bochum sofort als Vorbild taugt: „Alex zeigt den Jungen jeden Tag, dass er noch richtig Bock auf Fußball hat“, adelt ihn Kapitän Andreas Luthe: „Von ihm können sich alle eine Scheibe abschneiden.“ Und Sportvorstand Jens Todt sagt: „Iashi ist ein super Typ, der hier schnell angekommen ist. Er wird uns helfen.“
198 Spiele hat er bestritten in der 1. Bundesliga, 213 in der 2. Liga, 79 Tore hat er dabei erzielt - für nur zwei Klubs. Für den SC Freiburg von 1997 bis 2007, für den Karlsruher SC von 2007 bis 2012. Trotz etlicher guter Angebote im Laufe der Jahre. Wenn Iashvili sagt, dass ihm „der Verein, bei dem ich mich wohlfühle, wichtig“ sei, wenn er das im wechselhektischen Profifußball fast altmodisch anmutende Wort „Vereinstreue“ benutzt, dann sind das bei ihm keine Phrasen.
Gutes Auge, gewinnbringende Pässe
Iashvili ist ein familiärer, ein eher leiser, bedächtiger Typ, der lieber auf dem Platz explodiert als anderswo. Als hängende Spitze sieht er sich am stärksten, dort hat er meistens gespielt in seiner Karriere, auch in den ersten Testspielen beim VfL. Sein gutes Auge, seine exakten, gewinnbringenden Pässe kann er in zweitvorderster Front ebenso zur Geltung bringen wie seine Torgefahr. „Iashi ist ein wendiger, erfahrener, ganz routinierter Spieler, der mit allen Wassern gewaschen ist“, erklärt Todt drei entscheidende Stärken, und Andreas Bergmann ergänzt, dass er „mannschaftsdienlich“ agiert. Im Zweifel für den besser Postierten. Und: Er gibt immer alles.
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Was trotzdem nicht immer reichen muss. Wie in der letzten Saison, als er als Kapitän des Karlsruher SC den Abstieg aus der 2. Liga verkraften musste. Als „bitterste Erfahrung“ seiner Laufbahn bezeichnet der Routinier diesen Abstieg, ohne den er nicht in Bochum gelandet wäre - sein Vertrag beim KSC galt eben nur für die 2. Liga. „Die ersten Tage waren schwierig“, sagt er, blickt aber wieder voraus: „Es ist wichtig, wieder eine Chance zu haben, es besser zu machen.“ Iashvili ist vorsichtig optimistisch: „Man merkt, dass sich hier jeder verbessern will, eine bessere Saison spielen will als im Vorjahr.“
Der Georgier jedenfalls ist bereit, eine Führungsrolle zu übernehmen in der erhofften „Es-geht-wieder-Aufwärts“-Saison, aber er betont, dass diese keinem in den Schoß fällt. „Das Wichtigste ist die Leistung auf dem Platz“, sagt Iashvili: „Da holt man sich den Respekt ab, den man für eine Führungsrolle benötigt.“