Bochum. Nach dem 2:2 gegen 1860 München gab es von Trainer Andreas Bergmann lobende Worte für die Mannschaft des VfL Bochum. “Wir haben uns den Punkt erarbeitet und absolut verdient den Ausgleich erzielt“, sagte Bergmann. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Andreas Bergmann (Trainer VfL Bochum): "Wir stecken in keiner einfachen Situation. Nach dem Spiel gegen Aachen, in dem wir wirklich nicht gut waren, haben wir heute gut gespielt. Wir waren präsent, mutig und sind verdient in Führung gegangen. Wir haben uns dann für die zweite Hälfte noch viel vorgenommen, aber dann passieren die Dinge, die uns wieder in eine Lähmung versetzen. Auf der einen Seite machen wir Tore nicht, auf der anderen Seite kriegen wir fast im Gegenzug zu einer Großchance das 1:1. Das 1:2 kassieren wir sehr unglücklich und es war nicht einfach für uns, gegen einen Gegner, der offensive große Qualitäten hat. Aber meine Mannschaft hat weitergespielt, sich nicht aufgegeben. Die Chance in der 74. Minute hat Berger kläglich weggeschenkt. Aber wir haben uns den Punkt erarbeitet und absolut verdient den Ausgleich erzielt. Für Björn Kopplin war es das letzte Saisonspiel. Er wird, wird diese Woche noch operiert."

Christoph Kramer (VfL Bochum): "Ich fand die erste Halbzeit sehr positiv und wir haben richtig guten Fußball gezeigt. Es lagen Klassen und Welten zwischen dem Spiel heute und dem am Mittwoch in Aachen. Wir haben mit großen Engagement gespielt und sind gut in die Zweikämpfe gegangen. Aber wir müssen nach dem Seitenwechsel eigentlich das 2:0 machen, kassieren stattdessen im Gegenzug den Ausgleich. Das 1:2 war dann unglaublich unglücklich und dann fangen die Nerven an zu flattern. Nach 60 Minuten war unser Fußball dann nicht mehr so gut, aber wir haben das Tor erzwungen, deshalb geht das 2:2 in Ordnung. Das war unsere beste Leistung nach acht, neun Partien. Allerdings weiß ich nicht, was die gute Frau Schiedsrichterin heute gegen mich hatte. Ich glaube, es war ein Elfmeter für uns und die Gelbe Karte war auch keine. Die Ergebnisse von den anderen Plätzen sind dann auch nicht ganz so negativ für uns. Aber es sind noch drei Spiele, in den neun Punkte zu vergeben sind - noch sind wir nicht gerettet. Das ist eine verrückte Zweitliga-Saison für uns. Erst wenn wir rechnerisch gerettet sind, machen wir das Buch dieser Spielzeit zu."

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Daniel Ginczek (VfL Bochum): "Wir haben heute eine ganz andere Körperspannung gehabt, als zuletzt in Aachen. Nach dem Tor war ich der Held, so habe ich mich auch gefühlt und nach der vertanen Chance, kam ich mir vor wie ein Depp. Wir haben das Tor und den Ausgleich gewollt und uns erkämpft. Die Leistung in der ersten Halbzeit war richtig gut, die in der zweiten nur noch durchschnittlich. Aber wir haben gekämpft. Die Fans haben heute eine riesige Leistung erbracht und uns immer noch vorne gepeitscht - selbst nach dem 2:1 für München. Jetzt müssen wir in Cottbus und gegen Braunschweig den Sack zumachen."

Kevin Vogt (VfL Bochum): "Der Spielverlauf der Partie war einfach nur ärgerlich. Ich hätte schon früher ein Tor machen müssen, dann hat Daniel Ginczek noch eine weitere Großchance, und auch Nika Gelashvili hätte einen Treffer erzielen können. Ich habe alle Wut, die ich wegen des Spielverlaufs hatte, in diesen Schuss gelegt und das Tor mit Willen und Überzeugung erzielt. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte. Dieser Punkt in der 90. Minute war enorm wichtig, vor allem, wenn wir uns die Ergebnisse der anderen Vereine angucken. Diesen Schwung, den wir uns jetzt damit aufgebaut haben, nehmen wir jetzt mit diesem Erfolgserlebnis mit nach Cottbus. Da wollen wir drei Punkte einfahren."

Bibiane Steinhaus hat ein Auge für den VfL zugekniffen 

Reiner Maurer (Trainer TSV 1860 München): "Wir sind heute sehr schwer ins Spiel gekommen, Bochum musste unbedingt gewinnen und hat auch so gespielt. Wir haben die englische Woche mit drei Spielen doch auch gespürt. Das Ergebnis ist am Ende gerecht, auch weil wir in der zweiten Halbzeit die besser Mannschaft waren und mehr Gefahr ausgestrahlt haben. Allerdings gab es keinen Grund, in die Verlängerung der Partie zu gehen und drei Minuten nachspielen zu lassen. In der zweiten Hälfte gab es nur eine Foulunterbrechung. Frau Steinhaus hat dem VfL dann noch einen Freistoß beschert und der Ausgleich in der 93. Minute fühlt sich für uns an, wie eine Niederlage."

Daniel Halfar (1860 München): "Man kann nicht erwarten, dass man Bochum hier 3:0, 4:0 oder 5:0 aus dem Stadion schießt. Die erste Halbzeit war nicht gut von uns und deshalb konnten wir mit dem 2:1 eigentlich gut leben. Wenn man dann kurz vor Schluss noch den Ausgleich kassiert, ist das bitter. Bochum hat als Heimmannschaft versucht, Druck auszuüben und die mussten heute gegen uns punkten."

Benjamin Lauth (1860 München): "Ich wollte den Treffer natürlich nicht so erzielen. Ich habe schon beim Schuss gemerkt, dass die Flanke eigentlich nicht sonderlich gut ist und dass der Torwart den Ball wahrscheinlich runterpflückt. Aber dann wurde der Ball immer länger und länger und senkt sich dann hinten rein. So etwas passiert immer wieder mal und ich hatte heute das Glück auf meiner Seite. Wir haben heute ganz schwer reingefunden ins Spiel und haben erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit etwas bessere Aktionen gezeigt. Nach dem Seitenwechsel waren wir spielbestimmend und hatten die Partie bis zur letzten Aktion im Griff. In Deutschland haben wir eigentlich eher selten drei Minuten Nachspielzeit. Eigentlich ist auch nicht viel passiert in der zweiten Halbzeit. Ich weiß nicht, wo die drei Minuten herkamen. Trotzdem hätten wir den Freistoß der Bochumer verteidigen können."