Belek. .

Völlig frustriert saß Daniel Ginczek nach dem Schlusspfiff auf einem Stuhl, umringt von tröstenden Teamkollegen, und Trainer Andreas Bergmann sagte: „Das tut allen sehr weh.“ In der 85. Minute hatte sich Ginczek nach einem Pressschlag laut erster Diagnose einen Innenbandriss im rechten Knie zugezogen. Dem Stürmer drohen sechs bis acht Wochen Pause.

Nach dem Kreuzbandriss von Patrick Fabian gegen Aachen wurde auch der zweite Test von einer schweren Verletzung überschattet - und die engagierte Leistung des VfL geriet zur Nebensache. Ebenso wie das überflüssige 1:2.

Europa-League-Teilnehmer spielte robust

Die Partie stand ohnehin unter keinem guten Stern: 24 Stunden hatte es heftig geschüttet, das Spiel wurde verlegt auf den (gut bespielbaren) Trainingsplatz des Hotels „Andora“ in Belek, wo sich Kasan vorbereitet - immerhin hörte es pünktlich auf zu regnen.

Die Russen zeigten, warum sie auch ohne Bestbesetzung ein internationales Topteam sind. Der Europa-League-Teilnehmer spielte robust, ballsicher, attackierte früh - und fand dennoch kaum ein Lücke gegen die Bochumer. Kompakt zu stehen, zu verschieben, das wollte Bergmann sehen: „Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, kaum Chancen zugelassen gegen einen starken Gegner“, bilanzierte er zufrieden. Vogt als Sechser und Tese, die durchspielten, überzeugten mit viel Biss, auch Azaouagh sah man auf rechts Fortschritte an. Und: Erstmals in der Vorbereitung erzielte der VfL ein Tor aus dem Spiel heraus. Nach Flanke von Toski köpfte Inui das 1:0. Ein Freistoß-Traumtor führte zum Ausgleich, ehe die Partie nach dem Wechsel zerfahrener wurde. Kasan nutzte seine einzige Möglichkeit nach einem Fehlpass von Acquistapace eiskalt aus.

VfL Bochum - Rubin Kasan 1:2 (1:1)

VfL: Luthe - Freier (46. Kopplin), Maltritz (46. Acquistapace), Eyjolfsson, Toski (46. Ostrzolek) - Vogt - Azaouagh (46. Ginczek), Dabrowski (46. Berger) - Federico (46. Kramer/66. Sinkiewicz) - Inui (46. Aydin), Tese.

Tore: 1:0 Inui (30.), 1:1 Kasaev (37.), 1:2 Portnyagin (77.).