Bochum. Am Dienstagvormittag bei strahlendem blauen Himmel wirkten die Lizenzspieler des VfL nach der 0:1-Heimpleite gegen Cottbus immer noch wie ein Häufchen Elend. Die bittere Niederlage gegen Energie am Vorabend kam völlig unerwartet.
Die 0:1-Niederlage gegen Energie Cottbus sorgte nicht nur bei den Anhängern für Unverständnis. Während Während Co-Trainer Karsten Neitzel die Reservisten bewegte und die Stammspieler im Kraftraum arbeiteten, hatte Kapitän Andreas Bergmann das Ruder bereits wieder fest in der Hand. „Mein Gott, wir haben ein Spiel verloren. Das war sicherlich eine völlig unnötige Niederlage, die weh tut. Wir sind wirklich enttäuscht, aber jetzt geht es weiter.“
Irgendwie hatte der Coach so einen Rückschlag schon erahnt. Denn ausgerechnet nach dem Auswärtssieg in München hatte er nach dem Spiel den Bochumer Journalisten erklärt: „Bis wir da sind, wo wir hin wollen, ist es noch ein langer Weg und es wird sicherlich auch Rückschläge geben.“
Noch in der Nacht zum Dienstag hatte sich der Coach das komplette Match noch einmal auf DVD angesehen. Bergmann: „In der ersten Halbzeit gab es noch Phasen, die okay waren. Lediglich im Abschluss haben wir oft die falsche Lösung gesucht.“ An einzelnen Spielern wollte er das nicht fest machen. Auch nicht an Chong Tese, der äußerst unglücklich agierte und der nach dem Spiel in der Mixed-Zone völlig demoralisiert erklärte: „Für diese Niederlage bin ich verantwortlich. Ich bin niedergeschlagen und weiß nicht, ob der Trainer mich am Sonntag wieder aufstellt. Ich bin schuldig!“
Björn Kopplin und Matthias Ostrzolek waren Totalausfälle
Als Bergmann davon hörte, nahm er seinen nordkoreanischen Stürmer am Dienstagvormittag erst einmal zur Seite. „Ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht schuldig fühlen muss und er auch gar nicht die Verantwortung für die Niederlage auf seine Schultern packen muss“, sagt Bergmann. Da gab es beim VfL am Montagabend ganz andere Baustellen. Beide Außenverteidiger - Björn Kopplin (rechts) und Matthias Ostrzolek (links) - erwischten einen rabenschwarzen Tag und waren, auch wenn es hart klingt, Totalausfälle. Andreas Bergmann äußerte sich dazu nicht, stellte aber fest: „Sie haben sehr unglücklich gespielt.“
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Und so steckt der VfL derzeit im Niemandsland der zweiten Liga fest ohne Perspektive nach oben, aber wohl auch ohne Gefahr nach unten. Deshalb kann man gewiss sein, dass die Planungen in der Chefetage schon über die laufende Spielzeit hinaus gehen und man sich jetzt schon mit einem Neuaufbau – zwölf Verträge laufen aus - intensiver denn je beschäftigt.