Bochum. Friedhelm Funkel will seinen Bochumer Spielern „Mut zusprechen“ und erwartet ein „gutes Spiel“ gegen den FC St. Pauli am Freitag. Der Trainer des VfL Bochum ist von einer positiven Entwicklung überzeugt.

„Gemeinsam werden wir es schaffen, am Teamgeist liegt es nicht.“ Offenbar wollte Friedhelm Funkel am Mittwoch das Thema Kritik und Selbstkritik, die es in dieser Mannschaft in beachtlichem Maße gibt, beenden und den Blick nach vorne richten. Schließlich steht dem VfL Bochum bereits am Freitag mit dem Besuch des FC St. Pauli eine weitere und, zumindest auf dem Papier, härtere Prüfung bevor als Hansa Rostock.

Also versuchte Funkel einen dicken Schlussstrich unter die ersten Gehversuche seiner Mannschaft in dieser Spielzeit zu ziehen, kritisierte erst selbst noch ein wenig („Wir spielen zu viel quer und zu langsam, müssen das Tempo erhöhen“), um dann jedoch Ruhe, Geduld und Augenmaß einzufordern bei der Leistungsbeurteilung: „Das wird viel zu viel als großes Problem gesehen.“

Der VfL-Trainer ist von einer positiven Entwicklung überzeugt, spricht von Phasen, die es immer wieder gibt, aber auch davon, dass die Basis stimme: „Die Mannschaft kämpft, sie läuft, sie arbeitet.“ Funkel möchte nicht, dass sich eine Negativstimmung breit macht in der Kabine, ein schwarzer Sog, dessen unheilvoller Wirkung man sich womöglich nicht mehr zu entziehen vermag. Deshalb sei es nun wichtiger, den Spielern „Mut zuzusprechen“ und ihnen „zu vertrauen“; und dieses Vertrauen, da ist er sich sicher, „werden sie schnell zurückzahlen“.

VfL holt Punkt in Rostock

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Veränderungen hatte Funkel noch unter dem Eindruck des grauenhaften Kicks in Rostock angekündigt, was die Details angeht, so hält er sich zurück und ist doch in der komfortablen Lage, verändern zu können, ohne jemandem großartig weh tun zu müssen. Denn Björn Kopplin hat seine Oberschenkel-Blessur ausgestanden und wird wieder auf der rechten Seite verteidigen können, während Matthias Ostrzolek die natürliche Alternative zum gesperrten Philipp Bönig darstellt. Mit den beiden Außenverteidigern sind schon zwei Personalien bewältigt. Und eine dritte kommt hinzu, denn Slawo Freier kann, wenn Kopplin spielt, wieder eine Position nach vorne rücken. Womit Giovanni Federico draußen wäre. Vermutlich.

Dass Takashi Inui am Freitag zum ersten Mal in Deutschland Fußball spielen wird, nannte der VfL-Trainer noch einmal „sehr wahrscheinlich“. Ob der Japaner sich aber bereits beim Anpfiff auf dem Rasen befinden wird, will und muss Funkel, der es liebt, Potenzial in der Hinterhand zu behalten, noch entscheiden. Zwei Positionen dürften für Inui in Frage kommen: der linke Flügel und eine Art hängender Stürmer. So könne Inui, sagte Funkel, „um die Spitze herum“ spielen. Eine schöne Idee, die Flexibilität, ja sogar einen Hauch von Überraschung im Bochumer Spiel verheißt. An der Ostsee schienen die VfL-Akteure ja noch allesamt mit schweren Stahltrossen an ihre Positionen gekettet zu sein. So etwas freut den Gegner, jeden Gegner.

Allerdings gibt es weitere Fragen. Denn das Bochumer Zentraltrio mit Christoph Dabrowski, Kevin Vogt und Andreas Johansson kann man nach dieser Vorstellung in Rostock eigentlich nicht unangetastet lassen.

Wir werden sehen. So wie wir sehen werden, ob es stimmt, was der VfL-Trainer verspricht: ein „gutes Spiel“ gegen eine „Top-Mannschaft“.