Bochum.

VfL Bochum -
Preußen Münster
4:0 (1:0)

„Es herrscht ein guter Geist in der Mannschaft, die Plätze in der ersten Elf werden heiß umkämpft sein.“ Friedhelm Funkel war nach dem etwas zu deutlichen Erfolg im münsterländischen Laer gegen den Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster guten Mutes. Trotz einer harten ersten Trainingswoche ließ die Laufbereitschaft der noch immer dezimierten Bochumer Mannschaft nichts zu wünschen übrig. Bemerkenswert auch, wie Funkel sagte, „die hundertprozentige Trefferquote“.

Zur Erinnerung: Mit Anthar Yahia, Mimoun Azaouagh und Kevin Vogt fehlen ja noch drei Stammkräfte der vergangenen Saison, nicht zu sprechen von Chong Tese. Und die Nachzügler, deutete Funkel an, werden es nicht leicht haben, sich wieder in den Vordergrund zu spielen. Mit Yahia und Vogt kann zwar in naher Zukunft gerechnet werden, aber Azaouagh wird auch das zweite Trainingslager in Marienfeld, das der VfL am Mittwoch beziehen wird, nicht bestreiten. Immerhin steigt der Mittelfeld-Spieler, der seine Sprunggelenk-Verletzung endlich in Ruhe auskurieren sollte, jetzt wieder ins Lauftraining ein. Matias Concha dagegen dürfte erst im zweiten Saisondrittel wieder zur Verfügung stehen. Wann Tese zurück nach Bochum kommen wird, vermag im Moment niemand zu sagen. Möglicherweise muss man die Frage stellen, ob er überhaupt noch einmal kommen wird.

Erst mal weiter mit Dedic

Somit deutet sich im Sturmzentrum ein Zweikampf an zwischen Mirkan Aydin und Daniel Ginczek. Aydin, der gegen Hordel begonnen hatte und dieses Mal mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit kam, profitierte von der nun nachlassenden Konzentration auf Seiten der mutig mitspielenden Münsteraner, die einige Testspieler ausprobierten, darunter Mohamed Labiadh, der einst für die Bochumer U23 gespielt hat. Aydin traf gleich dreimal, befand aber anschließend, dass „die Saison lang“ sei und „wir beide gebraucht werden“. Das dürfte auch Friedhelm Funkel so sehen, der die Unterschiede zwischen seinen beiden hochgewachsenen Stürmern nutzen möchte. Aydin, so Funkel, sei „fußballerisch ein bisschen besser“, Ginczek dafür „geradliniger“ in seinem Spiel. Was der Arnsberger mit seinem Treffer - nach dem Steilpass von Oguzhan Kefkir - unterstreichen konnte.

Die Münsteraner hätten wenigstens einen Treffer verdient gehabt, aber Preußen-Neuling Philip Heise, gerade erst aus Düsseldorf zum Aufsteiger gekommen, scheiterte am Pfosten; zwei, drei Mal stand auch der gut aufgelegte Andreas Luthe dem Drittligisten vor 1600 Zuschauern im Weg.

Für die Bochumer geht - nach einem Tag Verschnaufpause - die Plackerei am Dienstag weiter, dann mit Yahia und Zlatko Dedic. Zwar machen die Verantwortlichen keinen Hehl mehr daraus, dass sie die Saison ohne den Slowenen planen, aber mehr als Wechsel-Geplänkel „ohne Substanz“, wie Sportvorstand Jens Todt sagte, gibt es in Dedic’ Fall bisher nicht. Dafür soll der junge Isländer Holmar Örn Eyjolfsson heute in Bochum einen Vertrag unterschreiben.