Bochum.

Mit allen 24 gesunden Spielern ist der VfL am Dienstagabend in einem Hotel in Krefeld eingetroffen. Einen Tag eher als bei Auswärtsspielen üblich; mit sechs Profis mehr, als es der Kader erlaubt, den Trainer Friedhelm Funkel für das Relegations-Hinspiel in Mönchengladbach am Donnerstag (20.30 Uhr/ARD live) erst vor Ort benennen wird.

Sichtbare Geschlossenheit beim VfL

„Wir haben ein richtig gutes Verhältnis innerhalb der Truppe, wir haben uns gemeinsam diese zwei Entscheidungsspiele erarbeitet, da möchte ich keinen zu Hause lassen“, erklärte Funkel. Auch jene nicht, die selten bis gar nicht mehr zum Zuge kamen, wie Roman Prokoph oder Marc Rzatkowski: Alle, ob Führungsspieler oder Dauerreservisten, hätten sich „fantastisch verhalten“.

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Es ist wohl in der Tat diese auch nach außen sichtbare Geschlossenheit der entscheidende Grund, warum der VfL noch immer den Aufstieg schaffen kann. Und dieser neue Charakter, der nach dem Ingolstadt-Debakel den Abstiegs-Muff mit jedem Sieg ein bisschen mehr aus der Kabine vertrieb, ist auch der entscheidende Grund, warum man sich in Mönchengladbach Chancen ausrechnet. Marcel Maltritz sagt: „Wir sind eine Einheit, und wir sind alle heiß auf diese beiden Spiele.“

Außenseiter-Rolle wird dankbar angenommen

Außenseiter ist der VfL trotzdem, eine Rolle, die man dankbar annimmt: „Auch Außenseiter“, betont Funkel im medialen Vorgeplänkel immer wieder gerne, „haben oft bewiesen, dass sie Favoriten schlagen können.“ Lucien Favre, sein Gladbacher Kollege, weist zwar diese den Druck auf sein Team noch erhöhende Rollenverteilung konsequent zurück, aber das nimmt ihm keiner ab. Schon gar nicht Funkel („Da kann der Lucien erzählen, was er will ...“).

Natürlich: Ein Abstieg schmerzt mehr als ein Nicht-Aufstieg. Allerdings darf man bei aller aufkommenden Euphorie beim und um den VfL daran erinnern, dass auch Bochum einiges zu verlieren hat: sein Saisonziel zu verfehlen.

"Offensiv hat Borussia sehr gute Spieler"

Funkel rechnet in diesem finalen Rennen um den Aufstieg in Gladbach noch nicht mit einer Vorentscheidung. Er setzt auf ein „gutes Ergebnis, das uns alle Möglichkeiten offen hält“, er rechnet mit einem „von Taktik geprägten“ Spiel. „Auch Gladbach wird nicht von Beginn an ein uneingeschränktes Risiko eingehen. Die haben auch Respekt vor uns.“ Vor dem „schnellen Umschalten nach Balleroberung“ etwa, wie Lucien Favre erkannt haben will: „Bochum hat nach vorne große Qualität.“ Gladbach noch größere: mit Reus und Arango, Idrissou und Hanke, de Camargo als Joker. Funkel sagt: „Offensiv hat Borussia sehr gute Spieler.“

Das Bochumer Kollektiv soll sie bremsen. Dabei ist ziemlich sicher, dass Funkel mit der gleichen Elf wie gegen Duisburg beginnen wird. Faton Toski und Andreas Johansson zählten neben Stürmer Mirkan Aydin zu den Besten, und auf die Erfahrung und Führungsqualitäten von Christoph Dabrowski, dem man bei allem Einsatz Formschwäche und Verletzungspause deutlich anmerkte, wird der Trainer nicht verzichten.

Azaouagh wohl erst im Rückspiel wieder fit

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Auch Slawo Freier ist rechts derzeit gesetzt. Einzig Ümit Korkmaz könnte zur Disposition stehen - wenn Mimoun Azaouagh bei 100 Prozent wäre. Der Mittelfeldspieler trainierte auch gestern nur individuell, für einen Einsatz von Beginn an dürfte es in Mönchengladbach kaum reichen. Im Rückspiel, sofern nichts mehr passiert, ist mit Azaoaugh zu rechnen, darauf setzt auch Funkel.

Denkbar ist, dass Azaouagh neben Federico, neben Tese als eine weitere, offensivstarke Option auf der Bank sitzt. „Aza“, sagt Maltritz und meint auch den Teamgeist, den der 29-Jährige nach dem Ende seiner Suspendierung neu entdeckt hat, „Aza ist enorm wichtig für uns.“