Bochum.

Einige unter den über 2000 Fans, die ihre Mannschaft lange Zeit lautstark unterstützt hatten, konnten einfach nicht mehr anders - und pfiffen ihre Spieler aus nach dem trostlosen 0:0. Dabei hatten die meisten Bochumer in einer Partie, die der an Fußball interessierte Zuschauer wahlweise als „Gruselkick“ oder „spielerische Zumutung“ geißelte, diese Pfiffe in einer Beziehung gar nicht verdient: Sie hatten sich nicht hängen lassen, sie hatten ihr Bestmögliches versucht.

Und dieses Bestmögliche ist derzeit tatsächlich ein fußballerischer Offenbarungseid.

Gegen Hertha (0:2) war es der angeblich übermächtige Gegner, der ein Tor des VfL verhinderte. Gegen Ingolstadt war es ein „rabenschwarzer Tag“, den eben jede Mannschaft mal habe, nach einer zuvor langen Erfolgsserie.

Und gegen Paderborn? Der SCP kämpft ja nicht zu Unrecht noch gegen den Abstieg. Das Team von Andre Schubert kann rennen, kann grätschen. Mehr nicht.

Bochums Nullnummer

Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus.
Die Rückkehr in die Bundesliga gerät für den VfL Bochum immer mehr zur Zitterpartie. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 0:0 beim SC Paderborn hinaus. © Bongarts/Getty Images
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Niemand weiß Können und Nicht-Können ihrer Spieler wohl so gut einzuschätzen wie die Trainer. Und deshalb durfte man ob der vielen lobenden Töne von Schubert und Friedhelm Funkel nach dem Spiel vielleicht kurz stutzen, wirklich überrascht sein musste man aber nicht. Schubert, der den klammen SCP mangels sportlicher Perspektive am Saisonende verlassende Coach, sprach mit heiserer Stimme von einem „sehr aufregenden“ Spiel und von einem hart erkämpften, verdienten Punkt. Aus der Sicht eines limitierten Abstiegskandidaten: nachvollziehbar.

Funkel sprach zunächst von einer „Reaktion“, die die Mannschaft kämpferisch gezeigt habe nach dem 0:3 in Ingolstadt. In der Tat: Bochum wollte - aber Bochum konnte nicht. Nach einer ordentlichen Viertelstunde, in der Dabrowski, Dedic und Saglik Chancen vergaben oder Konter verhaspelten, nahm die Fehler-Quote beängstigend zu, lief nach vorne kaum etwas zusammen.

Funkel hat das natürlich registriert, auch, dass die Stimmung bei einigen kippt, bei anderen zu kippen droht. Schnell und ungefragt ging er in die Offensive, um sein Team zu schützen, zu stärken, die Defizite zu erklären. Fünf, sechs junge Spieler absolvierten ihre erste Profi-Saison im Stamm des VfL, Luthe (24), Ostrzolek (20), Kopplin (22), Vogt (19), Aydin (23). „Dass die noch nicht so konstant sind“ nach all den Einsätzen, dass sie „dann auch noch einige Fehler machen“, sei verständlich - wobei man den beständig guten Keeper Luthe davon ausnehmen muss.

Funkel traf so auch mit dem, was er nicht sagte, den Punkt: Von einigen Etablierten kommt viel zu wenig. Zlatko Dedic, der überraschend für Mirkan Aydin beginnen durfte (Funkel: „Mirkan ist nach seiner Verletzung noch nicht bei 100 Prozent“), und Mahir Saglik enttäuschten einmal mehr auf ganzer Linie. Federico war in dieser Saison nur als Joker brauchbar. Andreas Johansson müht sich, seine spielerischen Qualitäten aber haben mit Aufstiegs-Ambitionen nichts zu tun.

Christoph Dabrowski ging als Kämpfer stets voran. Offenbar hat das dem Kapitän so viel Energie gekostet, dass er sich mittlerweile nur noch über den Rasen quält. Dazu passt, dass Dabrowski eine Woche länger Zeit hat, neue Kraft zu schöpfen: Nach seiner zehnten Gelben Karte (und einer Gelb-Roten) ist er am Freitag gegen Union Berlin zum dritten Mal gesperrt. „Auch das“, sagte Funkel bei seinem Kampf gegen den aufkommenden Stimmungswandel im Umfeld, „werden wir wegstecken.“

Der 57-Jährige spielte damit auch auf die Liste der Verletzten an, die er - in dieser geballten Form erstmals - mit heranzog. Der „Kreativste“, Mimoun Azaouagh, fehlt ebenso wie „der beste Torschütze“, Chong Tese, beide könnten frühestens im letzten Saisonspiel wieder dabei sein. Auch Patrick Fabian und Matias Concha erwähnte Funkel - sonst hätte er Björn Kopplin, der als einziger jede Partie bestritt, längst mal eine (bitter nötige) Pause verordnet.

Ein Jammern sollte der Blick auf Ausfälle, Angeschlagene (Korkmaz spielte mit leichter Bänderdehnung) und Gesperrte freilich nicht sein, das wäre nicht Funkels Art. „Selbstvertrauen“ wolle er seinen Spielern vermitteln nach drei Torlos-Partien, Mut machen - auch den Fans. Funkels Appell: „Ich bin überzeugt davon, dass wir am 34. Spieltag noch die Chance haben, die Relegation zu erreichen. Dafür müssen wir die letzten drei Spiele gewinnen, dafür werden wir alles tun.“

DABROWSKI: PUNKT KANN NOCH VIEL WERT SEIN

„Dieser eine Punkt kann am Ende noch viel wert sein“, sagte Christoph Dabrowski mit Blick auf Platz drei. Greuther Fürth aber kann nun mit einem Sieg am Samstag bei 1860 München vorbeiziehen. Danach spielen die Franken noch gegen Bielefeld, in Oberhausen und gegen Düsseldorf. Der VfL spielt noch gegen Union Berlin, in Osnabrück und gegen Duisburg.