Bochum. . Am vergangenen Freitag gewann der VfL Bochum mit 2:1 beim FC Zürich, am Mittwoch steht der nächste Test bei Rot-Weiss Essen (19 Uhr) an. Danach wird’s wieder ernst - mit dem Spiel beim FSV Frankfurt am kommenden Montag.
Fast 17 Jahre sind ins Land gegangen, seitdem sich der VfL Bochum und Rot-Weiss Essen zum bislang letzten Mal auf Augenhöhe begegneten. Damals, im Mai 1994, gewannen die Bochumer mit 2:0, kehrten als Erster der Zweiten Liga wenig später wieder in die Bundesliga zurück, während die Essener abstiegen und sich auf eine schier unendliche Talfahrt begaben. Ein paar RWE-Insolvenzen, Abstiege und Zwangsabstiege später treffen sich die beiden Klubs am heutigen Mittwoch (19 Uhr) an der Hafenstraße, um sich für die letzte Etappe vor den angepeilten Aufstiegen zu rüsten.
Beim VfL hat man die Hoffnung noch nicht aufgegeben, mit einem beherzten Sprung auf Rang zwei oder gar eins den höchst unsicheren Umweg über die Relegation vermeiden zu können, die Essener, mittlerweile fünftklassig, vermag wohl nur noch die Annulierung der bisherigen Ergebnisse stoppen zu können auf ihrem Weg in die Regionalliga.
Friedhelm Funkel will die Gelegenheit nutzen, vor allem den Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu verschaffen. Auch die drei U23-Akteure Oliver Zech, Jonas Aquistapace und Justin Eilers, die in der letzten Woche mit nach Zürich gefahren waren, sollen wieder spielen, zumal ja Vogt, Ostrzolek, Dedic und Korkmaz noch fehlen. Spielen sollen auch Mirkan Aydin und Slawo Freier. „Ob es bei Mirkan für Frankfurt reicht, weiß ich noch nicht“, sagte Funkel am Dienstag. Möglicherweise ist der VfL-Trainer nach der Partie in Essen etwas schlauer.
Für Freier, der am 15. Januar in München sein bislang letztes Spiel bestritten hat, ist der Weg zurück in die Mannschaft auf jeden Fall erheblich länger. „Er ist ein Stück weit zurück und muss erst einmal in einen normalen Trainingsrhythmus finden“, sagte Funkel, der den Ex-Nationalspieler nach Innenbandriss und Krankheit aber noch nicht ganz abgeschrieben hat. Nach Ostern, so seine Kalkulation, könne er eventuell wieder mit Freier rechnen. In Essen sollen beide, Aydin und Freier, „mindestens eine Halbzeit“ spielen.
Bochum besiegt Cottbus
„Drei Wochen schwere Arbeit“, so Funkel, lägen nun vor ihm und vor der Mannschaft - mit den drei Auswärtsspielen in Frankfurt, Ingolstadt und Paderborn sowie der Heimpartie gegen Spitzenreiter Hertha BSC. Angesichts dieses Programmes müsse man in dieser Trainingswoche „körperlich noch einiges investieren“, kündigte Funkel an.
In der Essener Hafenstraßen-Ruine werden die VfL-Profis am Mittwoch auch auf einen Spieler treffen, der ihnen in Bochum ständig über den Weg läuft. Alexander Thamm hat für den VfL seit Kindesbeinen gespielt und dort später auch eine Ausbildung gemacht. Thamm, inzwischen Abwehrchef der Essener Rot-Weissen, hilft immer noch oft und gerne aus, wenn in Bochum Arbeit anfällt. Der 27-Jährige trug bis 2006 das VfL-Trikot, war Jungprofi und wurde in der Bundesliga dreimal eingewechselt - jeweils in den Schlussminuten. Als er der U23 allmählich entwuchs, ohne dass es vorwärts ging, verabschiedete er sich. Münster, Erkenschwick, Lotte, Schalke II und nun eben Essen sind seine bisherigen Stationen.
In dieser Saison war der Innenverteidiger, der mal als Stürmer begonnen hatte, bereits sechsmal erfolgreich, erzielte zudem das „Tor des Monats“ August.
