Bochum.

Noch zu wenig „Kaltschnäuzigkeit“ vor dem Tor hat Kapitän Christoph Dabrowski als eine kleine Schwachstelle des elfmal in Folge unbesiegten VfL Bochum ausgemacht. Sollte es stimmen, dass Generalproben gerne schiefgehen, damit es auf der Bühne richtig rund läuft, dann darf sich der geneigte VfL-Anhänger auf ein paar Tore freuen gegen den Drittletzten Karlsruher SC am Samstag (13 Uhr, rewirpower-Stadion).

Beim Abschlusstraining jedenfalls, als nach einem Steilpass jeder Bochumer allein aufs Tor zulaufen und auch treffen durfte, war nicht mal jeder zweite Schuss drin.

Die entscheidende Entschlossenheit, die Konsequenz sowohl in der Defensivarbeit (wie meist gehabt) als auch im Spiel nach vorne samt Abschluss (zu selten) ist ja erst heute gefordert. „Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, sagt Dabrowski, der als Kapitän trotz seiner zuletzt etwas sinkenden Formkurve eine feste Größe im Team des VfL ist.

Unklar bleibt, wer neben und vor ihm den neuen Vereinsrekord (zwölf Ligaspiele ohne Niederlage in Folge) mit einem Sieg veredeln soll. Während sich Torwart Andreas Luthe und die Profis der Viererkette - mit Linksverteidiger Philipp Bönig für den gesperrten Matthias Ostrzolek - längst auf ihren Einsatz einstimmen können, bleiben weiter vorne Fragezeichen. Es ist zumindest denkbar, dass Funkel auf ein in Testspielen auch geprobtes 4-4-2 umstellt, mit dem derzeit gesetzten Aydin und vielleicht ja Chong Tese, mit zwei Sechsern und zwei Außen - vermutlich Azaouagh auf der einen und Korkmaz oder Federico auf der anderen Seite. Saglik bot sich in Fürth (1:1) kaum an für einen Einsatz im Heimspiel. Aus dem Training ließ sich freilich nichts ableiten, wie auch ein Profi des VfL jüngst erklärte: „Wir können nichts erahnen, bis der Trainer die Aufstellung bekannt gibt“, sagte er.

Die Elf jedenfalls, die spielt, soll nach dem frühen Brunch mit Nudeln (9.30 Uhr) und einem Happen Marmorkuchen in der Kabine (12.15 Uhr) zur Mittagessens-Zeit (13 Uhr) „hungrig“ sein, so Dabrowski: auf einen Erfolg wie gegen Düsseldorf (2:0), als die Mannschaft nach dem enttäuschenden 2:2 in Bielefeld eine „Reaktion“ gezeigt habe.

Roman Prokoph wird sich dann noch gedulden müssen, immerhin aber ist er nach Wochen in der Regionalliga für Ostrzolek in den ansonsten unveränderten Kader gerückt. Funkel begründete dies mit Prokophs „Vielseitigkeit“, denn einen gelernten Außenverteidiger hat er gegen den KSC nicht mehr auf der Bank.