Bochum. . Nach dem 2:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen - dem achten Sieg in Folge - feierten die Spieler des VfL Bochum vor der Osttribüne. Trainer Friedhelm Funkel lobte seine Mannschaft, die „nie aufsteckt“.
Lange ist es her, aber jetzt wird wieder getanzt vor der Osttribüne. Acht Siege in Folge sind ja auch nicht gerade Alltag im Fußball, und bekanntlich soll man die Feste feiern, wie sie fallen. Selbst wenn der andauernde Erfolg eher ein Produkt der Beharrlichkeit und Willensstärke ist als der Kunst.
„Beeindruckend“, nannte Friedhelm Funkel diese Beharrlichkeit und den daraus resultierenden Willen, „nie aufzustecken“. Denn eigentlich hatte sich der VfL Bochum ja bereits die Zähne ausgebissen an den Defensiv-Artisten aus Oberhausen, die, was die Organisation der Abwehr anbelangt, das Maximum aus sich herausholten.
Federico belohnt Bochums Geduld
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In Augsburg haben sie vor Wochenfrist gejammert über die Ungerechtigkeit des Fußballgottes, haben angesichts von 55 Prozent Ballbesitz den Sieg, den der Gegner bekam, für sich reklamiert. Der VfL brachte es am gestrigen Sonntag auf 70 Prozent Ballbesitz, und dennoch wähnte sich Friedhelm Funkel vom „Glück geküsst“, als die Punkte 22, 23 und 24 - die letzten acht Spiele betreffend - eingefahren waren. Funkel attestierte dem Gegner eine gute, eine taktisch „zweitligareife Leistung“ und sprach dem Kollegen Hans-Günter Bruns Mut zu. So unterschiedlich kann man mit einem Thema umgehen.
Richtig rund lief es nicht bei den Bochumern, es fehlte die Kombinationssicherheit der letzten Wochen, die Zirkulation des Balles ließ zu wünschen übrig. Aber es gibt eben inzwischen beachtliche individuelle Qualität (Ümit Korkmaz’ Ausgleichstreffer ist dafür ein gutes Beispiel) in den Reihen der Bochumer, es gibt auf Selbstbewusstsein fußende Geduld, auch die Fähigkeit, nach einer schlimmen Panne die Nerven zu behalten (Marcel Maltritz nach Ronny Königs Führungstreffer), ist zu beobachten; und natürlich der mit jedem weiteren Sieg wachsende Glauben daran, das Spiel noch in die richtigen Bahnen lenken zu können.
VfL besiegt RWO
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Sie haben ja auch zugelegt im Laufe der Partie. Mimoun Azaouagh und Kevin Vogt zum Beispiel, die eher durchwachsen begannen und später immer sicherer wurden. Wenn dann auch noch Impulse von der Reservebank kommen, werden die vielen späten Tore der letzten Wochen erklärbar. „Wir haben richtig Qualität auf der Bank. Das hat in der Hinrunde ein bisschen gefehlt und verschafft dem Trainer ein unglaublich gutes Gefühl“, sagte Friedhelm Funkel, der aber Wert darauf legte, niemanden im Regen stehen zu lassen, als nur von Matchwinner Giovanni Federico und Vorbereiter Mahir Saglik die Rede war.
Der VfL-Trainer fügte rasch die Namen Mirkan Aydin und Zlatko Dedic, der ja auch schon Tore erzielt habe für den VfL, hinzu. Dann entschuldigte Funkel die momentan eher mäßigen Auftritte von Chong Tese („Er hat ja keine Pause gehabt“) und stellte weitere Großtaten des Koreaners in Aussicht: „Er wird auch wieder gute Spiele machen.“ Ob Tese dazu am kommenden Sonntag in Bielefeld Gelegenheit bekommen wird, ist allerdings fraglich. „Mal sehen, wer das nächste Mal spielt“, sagte Funkel, der mit der „größeren Konkurrenz“ in der Offensive auch ein Druckmittel in die Hand bekommen hat. Wer im Training die Zügel schleifen lässt, ist draußen.
„Die Mannschaft ist hungrig, das zeichnet sie aus“, schloss Funkel, der keineswegs vorhat, das Schlusslicht Arminia zu unterschätzen.
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