Bochum. .
Trainer Friedhelm Funkel vom VfL Bochum stehen bis auf Matias Concha beim Rückrundauftakt in München alle Spieler zur Verfügung.
„Ich bin davon überzeugt, dass wir in den ersten vier Spielen mehr Punkte holen werden als in der Hinrunde.“ Friedhelm Funkels Prognose vor dem Rückrunden-Start am Samstag (13 Uhr, live im DerWesten-Ticker) bei den Münchener „Löwen“ mutete gewagt an, war es aber nicht wirklich.
Schließlich hatte der VfL trotz des Startsieges gegen die Münchener einen miserablen Saisonauftakt hingelegt. Dem sehenswerten 3:2 gegen die Sechziger folgten nämlich die Niederlagen in Aue, gegen Augsburg und in Oberhausen. Danach war die Enttäuschung groß. Will der VfL nach seiner Aufholjagd gegen Ende der Hinrunde tatsächlich noch ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen im Aufstiegskampf, dann müssen ohnehin mehr Punkte her in den kommenden Wochen als noch im Sommer.
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Allerdings will Funkel den Jahresauftakt bei den finanziell schwer angeschlagenen Münchenern nicht zu hoch hängen: „Es ist eins von 17 Spielen. Natürlich wäre es von Vorteil, das erste Spiel zu gewinnen. Aber das wäre keine Garantie dafür, die nächsten drei auch zu gewinnen.“ Außerdem, gab Funkel zu bedenken, verfüge der TSV 1860 trotz der Turbulenzen immer noch über eine „sehr gute Mannschaft“.
„Schwere Sache“
Was das eigene Team angeht, hat der 57-Jährige eine „schwere Sache“ vor der Brust. Alle 20 Feldspieler sind nämlich fit, und alle, so Funkel, hätten es „verdient“ zumindest zum Kader zugehören. Dort aber ist nur Platz für 16. Vier Spieler werden also nicht zur Münchener Reisegruppe gehören, und wer das sein wird, darüber mochte Funkel noch nicht sprechen. Vermutlich werden Oguzhan Kefkir und Philipp Semlits dieses Schicksal teilen, danach wird es schwierig. Weitere Kandidaten dürften Roman Prokoph, Giovanni Federico und Faton Toski sein, wobei der ehemalige Frankfurter als flexibelster Akteur des Trios die besten Karten haben dürfte dabei zu sein. Entschiede sich der VfL-Trainer aber dazu, Zlatko Dedic auf der linken Seite beginnen zu lassen, säßen mit Marc Rzatkowski und Toski gleich zwei Alternativen mit starkem linken Fuß auf der Reservebank.
Aber wer spielt? „Die uneingeschränkte Nummer eins hinten rechts ist Björn Kopplin“, machte Funkel klar, der vermutlich in der Defensive gar nichts verändern wird. Nach dem möglichen Comeback von Philipp Bönig gefragt, antwortete Funkel: „Es gibt Weltklasse-Spieler, die nach einer langen Verletzungspause erst einmal auf der Bank sitzen.“ Vieles deutete auf den jungen Matthias Ostrzolek, aber festlegen mochte sich Funkel noch nicht: „Es läuft darauf hinaus, dass der Bauch entscheidet.“
Dieses nicht unwesentliche Körperteil könnte weiter vorne Mirkan Aydin in die Startelf spülen. Zwar hat der Stürmer, wie Bönig, ebenfalls eine lange Verletzungspause hinter sich, aber junge Spieler, wandte der VfL-Trainer ein, seien schneller wieder bei hundert Prozent Leistungsvermögen. Aydin jedenfalls befinde sich physisch voll auf der Höhe.
Geht man also davon aus, dass die Abwehr ebenso unverändert bleibt wie das zuletzt defensive Stabilität garantierende Mittelfeld-Trio Christoph Dabrowski, Kevin Vogt und Andreas Johansson, addiert man Slawo Freier und Mirkan Aydin dazu, dann bleibt nur noch eine Position offen. Und um die konkurrieren Zlatko Dedic, Mahir Saglik und Mimoun Azaouagh. Dedic, wohl der konterstärkste Spieler aus diesem Trio, könnte die Nase leicht vorne haben. Denn Funkel möchte - nicht nur in München - aus einer „stabilen Grundordnung“ heraus „Nadelstiche setzen“.