Bochum.

Nur die Torausbeute missfällt Trainer Friedhelm Funkel beim 1:0 seines VfL Bochum über den FSV Frankfurt. Zlatko Dedic erzielt früh das Siegtor. VfL-Sportvorstand Ernst: „Ein erster Schritt.“

Tempo war drin, Spiel in die Tiefe war drin, jedenfalls phasenweise, defensive Stabilität war ebenfalls drin, und am Ende genügte alles zusammen zu einem allerdings zu knappen Erfolg gegen den FSV Frankfurt. „Das hat heute gepasst, ich hoffe wir können daran anknüpfen“, sagte Friedhelm Funkel nach dem 1:0-Sieg gegen den FSV erleichtert. Vielleicht sollte man den VfL doch noch nicht abschreiben.

Bochum schlägt Frankfurt

VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Hier Christoph Dabrowski.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Hier Christoph Dabrowski. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Trainer Friedhelm Funkel freut sich mit den Spielern.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Trainer Friedhelm Funkel freut sich mit den Spielern. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Torschütze Zlatko Dedic (l.).
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt. Torschütze Zlatko Dedic (l.). © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Zlatko Dedic
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Zlatko Dedic © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Trainer Friedhelm Funkel.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Trainer Friedhelm Funkel. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Torwart Andreas Luthe.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Torwart Andreas Luthe. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Christoph Dabrowski.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Christoph Dabrowski. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Freude nach dem Abpfiff.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Freude nach dem Abpfiff. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Zlatko Dedic.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Zlatko Dedic. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Paul Freier.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Paul Freier. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Trainer Friedhelm Funkel
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Trainer Friedhelm Funkel © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mahir Saglik © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mergim Mavraj.
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Mergim Mavraj. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Paul Freier
VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt, Paul Freier © WAZ FotoPool
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Funkel, immer für eine kleine Überraschung gut, hatte diesmal Andreas Johansson anstelle von Faton Toski in die Startelf beordert, womit für Christoph Dabrowski eine offensivere Gangart möglich wurde. In der ersten halben Stunde präsentierte sich der VfL deshalb erstaunlich variabel und druckvoll. Die Mannschaft war sichtlich bemüht, sich nicht wieder den Vorwurf machen zu müssen, zu wenig ins Spiel investiert zu haben.

Variables Mittelfeld

Bereits nach wenigen Sekunden zielte Mahir Saglik, von Giovanni Federico frei gespielt, nur knapp zu hoch, doch die Gastgeber setzten nach und hatten Glück. Nach einem abgefälschten Schuss von Björn Kopplin befand sich Zlatko Dedic nicht im Abseits. Der Slowene wartete zwar lange mit dem Abschluss, aber nicht zu lange. Mit dem 1:0 war dem VfL ein Auftakt nach Maß gelungen.

Das variable Mittelfeld-Spiel eröffnete weitere Möglichkeiten. Zweimal stand dabei Dabrowski im Mittelpunkt. Nach einer schönen Ball-Stafette über Federico, Saglik und Dedic schoss der Kapitän um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei. Nur drei Minuten später eine fast identische Situation, und wieder hatte Dabrowski kein Glück. Die Frankfurter, die es bis dahin gar nicht in den Strafraum der Bochumer geschafft hatten, konnten von Glück sagen, nicht höher zurück zu liegen.

Anfangs-Schwung ebbte ab

Allmählich aber ebbte der anfängliche Schwung der Gastgeber ab. Zwar verzeichnete der FSV, der sich viele Konzentrationsfehler leistete und kaum einmal befreien konnte vom Druck der Hausherren, nur eine Chance in der ersten Halbzeit, als Andreas Luthe Jürgen Gjasulas Schuss zur Ecke lenkte. Aber mit dem Spiel in die Tiefe war es auf Seiten der Bochumer erst einmal vorbei. Ein Distanzschuss noch von Dedic, dann war Pause. Und der VfL musste sich grämen, dass er nicht mehr aus seiner deutlichen Überlegenheit gemacht hatte.

Das Festival der vergebenen Chancen setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Erst versuchte Dabrowski den Ball über die Linie zu schieben und scheiterte an FSV-Schlussmann Klandt, dann versuchte es Saglik in Überzahl mit einem Heber - wieder kein Problem für den Frankfurter Torhüter. Allmählich war es zum Haareraufen, was sich vor dem Kasten der Gäste tat.

Konnte mal wieder durchpusten: VfL-Trainer Friedhelm Funkel.
Konnte mal wieder durchpusten: VfL-Trainer Friedhelm Funkel. © WAZ FotoPool

Weiter ging es mit einer Großchance für den eingewechselten Toski, der aber ein Loch in die Luft säbelte. Und dann wurde es noch knapper. Mergim Mavraj, der eine tadellose Partie ablieferte, scheiterte nach Slawo Freiers Eckball per Kopf an der Latte. Ein weiterer Kopfball - diesmal von Saglik - landete in Klandts Armen, und dann wurde es plötzlich noch einmal eng für den VfL. Die Frankfurter warfen nun alles nach vorne und hätten tatsächlich noch einen Punkt entführen können aus dem rewirpower-Stadion. Aber Mike Wunderlich, der vor einem Jahr noch für Rot-Weiss Essen gespielt hatte, wurde von VfL-Schlussmann Andreas Luthe gebremst.

Maßstab für die nächsten Wochen

Das war’s, die Bochumer Mannschaft hatte eine deutliche Reaktion auf die Kritik der letzten Wochen gezeigt und sich die drei Punkte regelrecht verdient. „Das ist der Maßstab für die nächsten Wochen“, sagte Friedhelm Funkel, der mit dem Spiel seiner Mannschaft „über weite Strecken zufrieden“ war. Nur die viel zu geringe Torausbeute gefiel Funkel nicht. „Dass wir die Konter in der zweiten Halbzeit nicht zu Ende gespielt haben“, kritisierte der VfL-Trainer, wies aber auch auf die Qualität des Gegners hin. „Die 18 Punkte der Frankfurter kommen nicht von ungefähr, dann so eine Leistung abzurufen stimmt mich optimistisch“, so Funkel.

Und Sportvorstand Thomas Ernst sprach von einer sichtbaren Entwicklung und einem „ersten Schritt“. Wenn man das Tempo hoch halte, so Ernst weiter, dann könne man auch die eigene Qualität durchsetzen, aber nur dann.

Wenn der Mannschaft demnächst in Berlin beim Spitzenreiter Hertha BSC ein Erfolg oder Teilerfolg gelingen würde, dann könnte das der entscheidende Wendepunkt werden. Allerdings räumte Ernst ein, dass die Hertha doch ein anderes Kaliber sei als der FSV Frankfurt.