Bochum. .

Bernd Wilmert, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, und Hans-Peter Villis, Vorstandschef des Energieunternehmens EnBW, sind ab sofort neue Mitglieder im Aufsichtsrat des VfL Bochum.

Es kann nicht schaden, was sich derzeit tut im letztlich entscheidenden Gremium des VfL Bochum, dem Aufsichtsrat. Seit Tagen deutete sich der Einstieg von zwei Wirtschaftskapitänen aus der Energiebranche an (die WAZ berichtete), am gestrigen Montag nun meldete der VfL Vollzug. Bernd Wilmert (58), Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, und Hans-Peter Villis (52), Vorstandsvorsitzender des süddeutschen Energieriesen EnBW, wurden gestern in den Aufsichtsrat berufen. Heißt: Beide sind ab sofort in die Vereinsarbeit eingebunden.

„Wir brauchen so viel Kompetenz wie möglich nicht nur im sportlichen Bereich, sondern auch im Aufsichtsrat“, sagte Werner Altegoer, der Aufsichtsratvorsitzende, auf Anfrage. Und: „Bernd Wilmert und Hans-Peter Villis sind beide seit langen Jahren echte VfL-Fans, und sie bringen diese Kompetenz mit“, so Altegoer. Zwar wollte er sich, wie es in der Branche üblich ist, zu der Frage nach Erwartungen an die beiden neuen Räte nicht äußern.

Aber klar dürfte sein, dass es in erster Linie um ihre Kontakte geht, um die Aquise neuer Sponsoren auch außerhalb der eigenen Firmen. Die Stadtwerke sind ja längst größter Geldgeber des Vereins, nun haben sie, wie seit längerem angestrebt, auch eine Stimme im VfL-Rat. EnBW, drittgrößter Energiekonzern Deutschlands, ist aktuell Business Partner des VfL. Villis stammt aus Castrop-Rauxel und arbeitete zuvor unter anderem bei EON und Gelsenwasser. Ob EnBW seine finanzielle Unterstützung ausbaut, ist fraglich, zumal EnBW bereits den KSC und VfB Stuttgart sponsert.

Möglich macht den sofortigen Einstieg von Wilmert und Villis ein Passus in der Satzung des VfL: Demnach hat der - 2007 für fünf Jahre - gewählte Aufsichtsrat die Möglichkeit, bis zu vier weitere ordentliche Aufsichtsratmitglieder zu bestellen. Sparkasse-Bochum-Chef Volker Goldmann und Ex-Stadtdirektor Gerd Kirchhoff rückten so im November 2007 in den Aufsichtsrat, weitere Erweiterungen ohne Mitglieder-Votum kann es also nicht mehr geben. Insgesamt hat der Ausichtsrat nun neun Mitglieder, neben den fünf Genannten Klaus-Peter Schütt (stellv. Vors.), Horst Christopeit, Heinz Hossiep und Fan-Vertreter Axel Treffner. Zehn Räte sind erlaubt. Und diesen letzten freien Platz wird Frank Goosen einnehmen, der zwar auf der Mitgliederversammlung am 4. Oktober erst gewählt werden muss - in diesem Fall: eine Formsache.