Natürlich waren die Spieler - und Sportvorstand Thomas Ernst vornweg - mächtig sauer auf den Schiedsrichter, der ein, vielleicht zwei entscheidende Fehlentscheidungen traf. Heiko Herrlich indes sagte dazu "die Wahrheit", so der Trainer: "Wir müssen schauen, dass wir vor unserem eigenen Hof kehren."
Heiko Herrlich, Trainer des VfL: Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der zu schlagen gewesen wäre, sind aber in Rückstand geraten durch eine Standard-Situation und haben dabei das Verhalten einer Jugendmannschaft gezeigt. Da haben wir uns im Tiefschlaf befunden. Anschließend war die Verunsicherung groß. Trotzdem Kompliment, dass die Mannschaft zurückgekommen ist und folgerichtig den Ausgleich erzielt hat. Anschließend haben wir Druck entwickelt, da ist es ärgerlich, dass wir in dieser Phase nicht den Siegtreffer erzielt haben. Ärgerlich ist auch, dass die Spieler kurz vor Schluss Handspiel reklamieren anstatt umzuschalten und zu verteidigen. Das ist die Wahrheit und muss so gesagt werden. Wir müssen schauen, dass wir vor unserem eigenen Hof kehren und uns nicht mit Schiedsrichter-Entscheidungen beschäftigen. Bei Standard-Situationen erwarte ich eine größere Wachheit und Aufmerksamkeit.
Thomas Ernst, Sportvorstand des VfL: Ich kann der Mannschaft heute nicht viel vorwerfen, sie ist durch Fehlentscheidungen zurückgeworfen worden. Das Tor von Klimowicz zum vermeintlichen 2:1 war wohl kein Abseits, und vor dem 2:1 für Freiburg kann man auch Hand pfeifen. Aber die Schiedsrichter machen das auch nicht extra, das Lamentieren hilft uns nichts. Ich habe aber vieles gesehen, worauf sich aufbauen lässt, das war eine klare Verbesserung gegenüber dem Spiel in Frankfurt. Wir müssen aus dem Schlechten lernen, den Standards, und das Gute mitnehmen: In der zweiten Halbzeit haben wir ganz gut nach vorne gespielt und auch Strafraumszenen gehabt. Wenn die Mannschaft so weiterarbeitet, wird sie für ihren Aufwand auch belohnt werden. Auch Heiko Herrlich lässt sich da ganz sicher nicht umwerfen, er hat einen klaren Plan, an dem er mit der Mannschaft in den nächsten zwei Wochen weiter hart arbeiten wird. Dafür erhält er von uns die volle Rückendeckung, und ich bin optimistisch, dass wir schon bis Weihnachten unsere Punkte holen werden.
Dennis Grote, linker Außenverteidiger VfL: Ich habe vor dem zweiten Tor ein Handspiel gesehen, das ist natürlich unglücklich für uns. Wir haben gut angefangen, dann aber wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation gekriegt, das hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Am Ende der ersten Halbzeit haben wir wieder einige Szenen gehabt, man hat gesehen, dass wir wollen, das haben wir auch in der zweiten Halbzeit gezeigt. Ich denke, meine ungewohnte Aufgabe habe ich ganz ordentlich erfüllt, aber wenn man verliert, kann man nicht zufrieden sein.
Stanislav Sestak, zum ersten Mal Kapitän des VfL: Natürlich sind wir alle enttäuscht. Es gab eim paar Entscheidungen vom Schiedsrichter, unser zweites Tor, das er nicht gegeben hat, und das Handspiel vor dem 2:1 für Freiburg. Ich denke, im Moment passt alles gegen uns, aber so ist Fußball. Wir haben noch viele Runden vor uns, wir müssen positiv denken. Letztes Jahr standen wir ähnlich schlecht, aber am Ende haben wir es geschafft.
Diego Klimowicz, Torschütze des VfL: Als Stani geschossen hat, war ich nicht im Abseits, das war unser zweites Tor, aber der Schiri sagt nein. Vor dem 2:1 für Freiburg kann man Hand pfeifen, aber was willst du machen, so ist Fußball, wir haben verloren und müssen uns verbessern.
Tommy Bechmann, Ex-Bochumer des SC Freiburg: Wir haben in der ersten Halbzeit ganz gut gespielt, in der zweiten nicht so, letztlich war es ein glücklicher Sieg für uns. Für uns als Ex-Bochumer ist das immer ein besonderes Spiel hier. Ich hoffe, dass Bochum drin bleibt und wir uns nächstes Jahr hier bei einem Erstliga-Spiel wiedersehen.