Bochum. Dem VfL Bochum gehen vor der Partie gegen den Deutschen Meister VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr, rewirpower-Stadion) die Spieler aus. Neben Imhof drohen aus der Startelf von Nürnberg auch noch Grote und Klimowicz auszufallen - neben Sestak, Vogt, Bönig und Heerwagen.
Was für Marcel Koller am Ende der vergangenen Saison Standardprogramm war bei den Pressekonferenzen vor einem Spiel, ist für seinen (Interims-)Nachfolger Frank Heinemann noch Neuland: Die düstere Realität zu verkünden, dass sich der Kader praktisch von selbst aufstellt. 16 Feldspieler trainierten gestern beim VfL, diese 16 stehen am Samstag (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg auf dem Rasen oder sitzen auf der Bank, wenn sich nicht „der ein oder andere noch über Nacht zurückmeldet”, sagte Heinemann. Hinzu kommen die Torhüter Andreas Luthe und René Renno, da Philipp Heerwagen erst in Dortmund wohl wieder einsatzfähig ist.
Hoffnung bei Klimowicz und Grote
Zu gerne hätte Heinemann die Elf, die in Nürnberg ein erstes Zeichen setzte, auch gegen die offensiv so starken Wölfe aufgestellt. Daraus wird definitiv nichts, da Daniel Imhof (Anbruch dreier Wirbelkörper) nicht einsatzfähig ist. Bei Diego Klimowicz (Rückenprobleme) und Dennis Grote (Prellung, Bluterguss und andere „Nachwirkungen”) dagegen hat Heinemann noch etwas Hoffnung.
Klimowicz selbst, in punkto Einsatz über jeden Zweifel erhaben, klang gestern wenig optimistisch. Angenommen, neben Stanislav Sestak (Mittelhandbruch), Kevin Vogt (Innenbandriss), Philipp Bönig, bei dem der Coach wegen seiner noch nicht 100prozentig auskurierten Schambeinentzündung vor einer zweiwöchigen Spielpause verständlicherweise kein zu hohes Risiko eingehen will, und Imhof fallen auch Klimowicz und Grote aus – wer stürmt dann? Wer spielt auf der Sechs, wer auf der linken Außenbahn?
An 4-4-2-System festhalten
Heinemann will auf jeden Fall an seinem zuletzt erfolgreichen 4-4-2-System festhalten. Da Marcel Maltritz gestern wieder voll mittrainierte und der Coach wohl kaum noch mehr ändern will, als er ohnehin ändern muss, bleibt die Viererkette hinten vermutlich unangetastet. Als Sechser könnte Andreas Johansson Imhof ersetzen, Christoph Dabrowski würde für Grote die linke Außenbahn besetzen. Eine Variante, die allerdings mehr Umstellungen erfordert und nicht nur deshalb eher unwahrscheinlich ist: Shinji Ono spielt den zentralen, offensiveren Mittelfeldpart, Mimoun Azaouagh rückt nach links und Dabrowski auf die Sechs.
Neben Joel Epalle („Er bleibt vorne”) können Zlatko Dedic, Vahid Hashemian oder Mirkan Aydin stürmen. Denkbar, dass der Regionalliga-Angreifer den Vorzug vor dem bisher blassen Neuzugang Dedic und vor dem beständig blassen Hashemian erhält.
Wichtig sei in jedem Fall, so Heinemann, dass man die Wölfe schon „über die Außen blockieren” müsse, damit ein Weltklasse-Stürmer wie Edin Dzeko erst gar keine Flanke serviert bekommt. Und: „Wir können uns nicht 90 Minuten hinten reinstellen und hoffen, dass es 0:0 ausgeht. Wir müssen in den richtigen Situationen auch nach vorne spielen”, sagt Heinemann. Denn: „Wir wollen das Spiel gewinnen.”