Bochum. Im ersten Spiel der Relegation gegen Zweitligist Düsseldorf enttäuschte der Bundesligist komplett - bis auf eine Ausnahme. Die Einzelkritik

Andreas Luthe: Nachdem die Verantwortlichen des VfL Bochum entschieden hatten, Manuel Riemann freizustellen, rückte der Routinier ins Tor. Die beiden Partien gegen Düsseldorf könnten seine letzten in seiner Laufbahn sein. Nach zehn Minuten zeigte er, dass auch er den Ball schnell und weit und punktgenau nach vorne spielen kann. Asano aber konnte daraus keine Chance kreieren. Hatte beim 0:1 durch Hofmann Eigentor keine Abwehrchance. Als er im ersten Abschnitt den dritten oder vierten Flankenball sicher runterfing, bekam er Sprechchöre aus der Ost. Hielt zu Beginn des zweiten Abschnitts stark bei einem Schuss von Klaus, verhinderte eine durchaus mögliche noch höhere Niederlage. Note: 2

Felix Passlack: Gegen Werder Bremen wurde er vermisst. Nach einer Saison mit vielen Abs und Aufs hatte er sich im Team festgespielt, fehlte dann wegen seiner fünften Gelben Karte. Er zeigte, wie wichtig er gerade in der Vorwärtsbewegung für die Bochumer ist. Initiierte etliche Angriffe, ohne das daraus zunächst Zwingendes entstand. Note: 4,5

Ivan Ordets: Er bleibt „Herr Schnörkellos“. Im Zweifel spielt er den Ball dirtekt weiter, bevor er auch nur ansatzweise mit dem Ball am Fuß in einen Zweikampf verwickelt werden könnte. Rettete zum Ende des ersten Abschnitts nach einem langen Ball gegen Vermeij. Bestätigte erneut, dass er nicht der Innenverteidiger ist, der Spielaufbau kann. Note: 4

VfL Bochum: Schlotterbeck hat seine Ruhe verloren

Keven Schlotterbeck: Ein, zwei Wackler hatte er gerade im ersten Abschnitt wieder in seinem Spiel. Er strahlt in den vergangenen Wochen nicht mehr die Ruhe und Sicherheit aus, die ihn in den meisten Partien der Saison ausgezeichnet hatte. Baute im Spielverlauf immer mehr ab. Note: 5

Bernardo: Mit Beginn des ersten Relegationsspiels hatte er offenbar seine Zweikampfstärke wiedergefunden. Hielt seine Seite lange Zeit sauber und hatte Pech, dass sein Kopfball nach einer Ecke vom Innenpfosten wieder heraussprang. Erarbeitete sich im Spielverlauf seine zehnte Gelbe Karte und wird damit im zweiten Relegationsspiel am Montag fehlen. Note: 3,5

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Matus Bero: Die Frage, ob Trainer Heiko Butscher im Mittelfeld auf Osterhage oder Bero setzen würde, beantwortete Butscher überraschend mit: wir fangen ohne Kapitän Anthony Losilla an. Bero allerdings hatte nach seiner Einwechslung in Bremen zumindest kurzzeitig für etwas mehr Griffigkeit im Bochumer Spiel gesorgt. Ließ sich im Wechsel mit Stöger zurückfallen, um Anspielstation im Mittelfeld zu sein. Ging immer wieder bei seinen Pässen ins Risiko, nicht immer wurde das belohnt. Note: 5

VfL Bochum: Osterhage und Bero enttäuschen im Mittelfeld

Patrick Osterhage: Wenn er gegen Düsseldorf nicht begonnen hätte, hätte das nicht überrascht. Trainer Butscher aber verzichtete zunächst auf Kapitän Anthony Losilla. Osterhage hat mehr Tempo. Das musste er häufiger auf dem Weg nach hinten als auf dem Weg nach vorne zeigen. War bemüht aber oft glücklos, verlor zu viele Bälle zu leicht. Note: 5

Kevin Stöger: Da Anthony Losilla nicht in der Startelf stand, führte er das Team auf das Feld. Hatte in Marcel Sobottka einen Schattenmann, der versuchte ihn bei Bochumer Ballbesitz in Manndeckung zu nehmen. Stöger entzog sich dem mit seiner nimmermüden Art, den ganzen Platz zu bespielen. Eine seiner Ecke führte fast zum 1:1-Ausgleich, seinen Freistößen fehlte die Tor bringende letzte Genauigkeit. Note: 3,5

Spektakulär aber erfolglos: Auch Takuma Asano (M.) konnte keine Akzente setzen.
Spektakulär aber erfolglos: Auch Takuma Asano (M.) konnte keine Akzente setzen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Takuma Asano: Fünf Mal in Folge stand er zuletzt nicht in der Startelf, einmal war er dabei sogar nicht einmal im Kader. Der Japaner, der wegen seiner Teilnahme am Asiencup keine längere Sommerpause hatte, wirkte müde und etwas überspielt. Gegen Düsseldorf aber sorgte er mit seinem Tempo immer wieder für zumindest ansatzweise torgefährliche Situationen. Kehrte zum zweiten Abschnitt mit einem bandagierten Arm auf das Feld zurück, nachdem er ein bei einer Aktion auf den Arm gefallen war. Nach 63 Minuten war dann Schluss für ihn. Möglich, dass er für das zweite Spiel ausfällt. Note: 3,5

Maxi Wittek: Seit dem 3:2 gegen die TSG Hoffenheim am 31. Spieltag hat er sich im Team festgespielt. Konnte nicht wie zuletzt häufiger im letzten Drittel für echte Torgefahr sorgen. Note: 5

Philipp Hofmann: Das Spiel begann denkbar ungünstig für ihn. Nach einer Ecke für die Düsseldorfer sprang der Ball an den Pfosten und von Hofmanns Bein zum 1:0 für die Düsseldorfer ins Tor. Hattevor dem Düsseldorfer Tor dann nicht das zum Pech hinten das passende Glück vorne. Note: 5

Anthony Losilla und Moritz Broschinski kamen nach 63 Minuten für Asano und Osterhage, Christopher Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia kamen nach 71 Minuten für Wittek und Hofmann, Lukas Daschner kamn nach 80 Minuten für Bero - alle ohne Noten