Bremen. Das Ziel in dieser Saison war, die Abwehr zu stabilisieren. Das hat nicht geklappt. Nun muss der VfL Bochum in die Bundesliga-Relegation.

Am Ende war es aus Sicht des VfL Bochum beim Spiel in Bremen fast schon egal, ob es vier oder acht Gegentore werden. Dass die Bochumer den direkten Klassenerhalt nicht über das Torverhältnis schaffen würden, war schon vor dem 34. Spieltag und dem 1:4 gegen Werder Bremen klar. Am Ende fehlten im Vergleich zu Union Berlin sieben Tore - oder ein Punkt.

Die Bochumer können sich mit Blick auf diese Saison aussuchen, wo sie diesen einen Punkt, der ihnen die Relegation ersparrt hätte, liegen gelassen haben. Im Heimspiel gegen Bremen. Im Heimspiel gegen Mainz. Im Heimspiel gegen Darmstadt. Oder doch bei der Last-Minute-Niederlage in Köln nach 1:0-Führung. Nur ein Punkt mehr und die Spieler hätten sich am Sonntag in den Urlaub verabschieden können.

In der Vorsaison bekamen Manuel Riemann und der VfL Bochum 72 Gegentore. In dieser waren es sogar 74.
In der Vorsaison bekamen Manuel Riemann und der VfL Bochum 72 Gegentore. In dieser waren es sogar 74. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Nur vier Mal blieb der VfL Bochum ohne Gegentor

So aber müssen sie noch eine Woche weiter trainieren und zwei Spiele absolvieren. Helfen würde es, wenn sich in den Partien gegen Düsseldorf die Abwehr des VfL Bochum ihren Namen verdienen würde. Der Blick zurück auf die Saison aber zeigt: Die Abwehr, vor der Saison als Problemzone ausgemacht, blieb die Problemzone. Nur in vier Spielen blieb Torwart Manuel Riemann ohne Gegentor.

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Es fing schon denkenswert schlecht an für die Abwehrreihe des VfL Bochum. Thomas Letsch hatte da so eine Idee. Mit einer Dreierkette ließ er den VfL Bochum in die Saison 2023/2024 starten. Gegen den VfB Stuttgart gab es dann gleich einmal fünf Gegentore. Nach sechs Spieltagen beendete Letsch das Experiment, kehrte zur Viererkette zurück. Viel besser wurde es nicht.

Auch der Angriff des VfL Bochum liefert nicht wie erhofft

Zwischenzeitlich konnten die Bochumer ihre hohe Fehlerquote in der Defensive mit einem halbwegs funktionierenden Angriff kompensieren. Aber auch der Angriff performte über die gesamte Saison gesehen kaum besser als in der Vorsaison. Da waren es 40 Treffer, die der VfL Bochum erzielte, nun waren es 42.

Auch Bernardo (l.) enttäuschte beim VfL Bochum beim 1:4 in Bremen.
Auch Bernardo (l.) enttäuschte beim VfL Bochum beim 1:4 in Bremen. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Kaum zu glauben, dass die Bochumer lange Zeit mit Ivan Ordets und Bernardo die beiden besten Zweikämpfer der Liga stellte. Auf Strecke überzeugte nur Bernardo, dass dann aber auch nicht als Innenverteidiger. Dass Letsch ihn erfolgreich zum Außenverteidiger umfunktionierte ist im Rückblick Fluch und Segen zugleich.

Gegen Fortuna Düsseldorf kehrt Passlack ins Team des VfL Bochum zurück

Die Frage, ob der VfL Bochum mit Bernardo als Innenverteidiger weniger Gegentore bekommen hätte, lässt sich nicht beantworten. Die Frage, ob der VfL Bochum genug Qualität in der Abwehr hat, um zumindest über die Relegation noch die Klasse zu halten, wird sich nun beantworten.

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Gegen Düsseldorf kehrt Felix Passlack nach abgelaufener Sperre ins Team zurück. Die Innenverteidigung werden, so wie nun gegen Bremen, voraussichtlich Ordets und Keven Schlotterbeck bilden, links bleibt Bernardo gesetzt. Heiko Butscher, der sechs Spieltage vor dem Saisonende Letsch ablöste, wird nicht alles umwerfen - können. Er muss aber in die Köpfe bekommen, dass eben nicht nur die nominellen Abwehrspieler dazu da sind, Gegentore zu verhindern.