Bochum. Der VfL Bochum zieht im Kampf um den Klassenerhalt alle Register und hat den Brasilianer Danilo Soares nach Frust-Aussagen eine Auszeit verordnet.

Die Zeit von Danilo Soares beim VfL Bochum endet offenbar unrühmlich. Der Linksverteidiger, der seit 2017 an der Castroper Straße unter Vertrag steht, bekam vom Verein eine zweitägige Denkpause verordnet5. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Verantwortlichen war offenbar nun das Frust-Gespräch, das er mit dieser Redaktion führte. Aber auch die Trainingsleistungen sollen nicht gestimmt haben. „Er ist nicht suspendiert“, sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau nach dem 3:2-Sieg über die TSG Hoffenheim. „Er ist ein verdienter Spieler. Wir wissen alle, was er für den Verein geleistet hat. Aber wir waren der Auffassung, dass er sich nicht vollumfänglich in den Dienst der Mannschaft stellt. Deswegen haben wir ihm zwei Tage Denkpause verordnet.“ Es werde am Montag ein Gespräch mit dem Brasilianer geben, „damit es dann hoffentlich vernünftig weitergeht“, so Lettau.

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Soares beklagte unter der Woche, dass er keine Chance unter den Trainer Thomas Letsch und Heiko Butscher bekommen hätte. „Ich weiß nicht, warum ich keine Chance mehr bekommen habe“, sagte er. Dass die Zeit in Bochum enden würde, war spätestens seit dem Winter klar. Der Vertrag von Soares in Bochum läuft aus, die Verantwortlichen machten zumindest intern kein Geheimnis daraus, dass man nicht bestrebt sei, diesen Arbeitskontrakt noch einmal zu verlängern. Das Verhalten und die Trainingsleistungen von Soares sollen die Entscheidung durchaus beeinflusst haben, heißt es. Auch innerhalb der Mannschaft hat er offenbar zuletzt den Rückhalt verloren. Hinter vorgehaltener Hand sagen einige, habe er seine Ersatzrolle nicht so akzeptiert, wie es sich für einen Vollprofi geziemt hätte.

Daumen hoch und alles in Ordnung? Momentan kriselt es zwischen dem VfL Bochum und Danilo Soares.
Daumen hoch und alles in Ordnung? Momentan kriselt es zwischen dem VfL Bochum und Danilo Soares. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Butscher stärkte Soares den Rücken

Butscher stärkte Soares unter der Woche allerdings noch zumindest öffentlich den Rücken. „Er lässt sich nicht hängen. Natürlich ist er enttäuscht, das kann ich nachvollziehen. Er war vorher nicht dabei, es kommt ein neuer Trainer, er setzt auch erstmal nicht auf ihn, das sind schon Nackenschläge. Ich habe versucht, es mit ihm zu besprechen. Danilo ist Teil dieser Mannschaft, er kann mit seiner Erfahrung helfen“, sagte er. Den Glauben hatten die Verantwortlichen nun offenbar nach den Frust-Aussagen verloren.

Im Kampf um den Klassenerhalt wollen die Bochumer nichts unversucht lassen, doch noch einmal das Ruder rumzureißen. Miesepeter in der Kabine können sie dabei nicht gebrauchen. Daher vorerst die Denkpause. „Am Montag starten wir dann hoffentlich mit ihm in die Woche“, sagte Lettau.

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