Köln. Der VfL Bochum hat einen sicher geglaubten Sieg in Köln komplett aus der Hand gegeben, verlor noch mit 1:2. Die Einzelkritik.
Felix Passlack hätte der Matchwinner werden können, zwei Gegentore in der Nachspielzeit kosteten den VfL Bochum den Sieg. Die Einzelkritik zur 1:2-Niederlage.
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Manuel Riemann: Nach seinem folgenscheren Patzer gegen Darmstadt vor dem 2:2 bekam er diesmal eher etwas zu tun, parierte die haltbaren Bälle aus spitzem Winkel sicher. Nach Flanken mitunter unsicher, am Ende nochmal zur Stelle - bei den herben Nackenschlägen am Ende nicht. Note: 3
Felix Passlack (bis 86.): Zweiter Startelf-Einsatz in Folge für den Ex-Dortmunder, der genesene Tim Oermann war gar nicht im Kader. Defensiv war er anfangs immer mal wieder zu weit weg von Florian Kainz, hatte Tempoprobleme im Rückwärtsgang. Nach vorne mit ein paar guten Aktionen wie der Flanke auf Losillas Kopf – und dem 1:0, als er sich am langen Pfosten freigerannt hatte. Hatte seine Abwehrseite im zweiten Durchgang gut im Griff, setzte offensiv weiter Akzente. Passlack ist der Mann der Stunde beim VfL. Als er runterging, stand es noch 1:0. Note: 2,5
Erhan Masovic: Zu Beginn gleich einmal zu spät gegen den von keinem Bochumer richtig zu bändigenden Adamyan, spielte der für Ordets etwas überraschend im Team gebliebene Serbe dann mit viel Herzblut, schmiss sich rein, in der Luft wie am Boden. Sah dann aber bei beiden Gegentoren in der Schlussphase nicht gut aus. Note: 4,5
Keven Schlotterbeck: Hatte viele harte Zweikämpfe mit Selke zu bewältigen. Rettete mitunter in höchster Not wie gegen Selke (18.), zeigte aber auch einige leichte Fehler wie beim Katastrophen-Pass in Minute 60 – Losilla klärte. An seinem Einsatz gab es nichts zu meckern. Note: 4
Bernardo: Der Linksverteidiger beschattete den schnellen Linton Maina, war klarer Punktsieger, gewann viele Zweikämpfe, klärte auch mal in höchster Not wie in Minute 44. Im zweiten Durchgang mit mehr Offensivdrang. War einmal nicht zur Stelle gegen den eingewechselten Dribbler Alidou, fälschte den Schuss dann aber noch an den Pfosten ab. Note: 2,5
Anthony Losilla: Der Kapitän zeigte enorm viel Engagement, hatte im ersten Durchgang per Volleyabnahme und Kopfball die besten VfL-Chancen. Grätschte und zweikämpfte unermüdlich gegen Ljubicic und Martel, zeigte einen Fallrückzieher. Dennoch muss er frustriert heute im ZDF-Sportstudio Rede und Antwort stehen. Note: 3
Osterhage längst noch nicht wieder in Topform
Patrick Osterhage: Der 24-jährige Fighter begann nervös, fahrig, wirkte fast übermotiviert, verlor das Kopfballduell gegen Adamyan. Zog dann von links weiter nach innen, kam besser in die Partie. Im zweiten Durchgang agierte er tiefer, Stöger offensiver links, das klappte besser. Von seiner Topform aber ist er deutlich entfernt. Note: 4
Kevin Stöger (bis 77.): In den ersten Minuten gar nicht in der Partie, zog er die Bälle dann wieder an, das Spiel auf sich, holte Freistöße heraus und war der präsenteste Bochumer mit den kreativsten Momenten. Half auch defensiv im eigenen Strafraum aufmerksam aus. Durfte im zweiten Durchgang wieder mehr und offensiver auf seiner bessere linken Seite agieren, initiierte das 1:0 mit seinem Tiefenpass auf Broschinski. Seine Standards waren mal gut, mal richtig schwach. Unverständlich, dass er nach 77 Minuten das Feld verlassen musste. Note: 2,5
Matus Bero (bis 86.): Rückte für Asano in die Startelf, war auf der rechten offensiveren Mittelfeldseite vor allem defensiv gefordert, zeigte hier viel Einsatz. Nach vorne ohne Impulse und die erhofften Tiefenläufe. Note: 4
Broschinski im ersten Durchgang ganz schwach
Moritz Broschinski (bis 66.): Er war die Überraschung in der Startelf, Trainer Letsch verzichtete auf die schnellen Flügelstürmer Antwi-Adjei und Asano, setzte auf die Brecher Broschinski und Hofmann als Doppelspitze. Er rannte an, ackerte, aber durchsetzen konnte er sich in Durchgang eins nicht, wie etwa nach schickem Osterhage-Pass in die Tiefe kurz vor der Pause gegen Hübers. Im zweiten Durchgang viel besser im Spiel, bediente dann mustergültig Passlack zum 1:0. Note: 4
Philipp Hofmann (bis 77.): Der Wandstürmer war wie gewohnt erster Abnehmer der vielen langen Bälle, zeigte Präsenz, Einsatz, dirigierte, behauptete sich. Ließ sich oft tief fallen, kam auch deshalb und wegen des Systems ohne Flügelstürmer nur ein einziges Mal zum Abschluss. Note: 4
Eingewechselt: Takuma Asano (66.), Ivan Ordets, Maximilian Wittek (beide 77.), Christopher Antwi-Adjei, Cristian Gamboa (beide 86.), alle ohne Note
Reserve: Luthe (Tor), Loosli, Daschner, Förster