Bochum. Erneut verspielt das Team des VfL Bochum einen Vorsprung und damit wichtige Punkte. Die Fehler wiederholen sich. Ein Kommentar.

Es kann ein Vorteil sein, an einem Spieltag die letzte Partie bestreiten zu können. Der VfL Bochum wusste am Sonntagabend auf jeden Fall, dass die Tabellensituation mit einem Sieg gegen den SV Darmstadt noch etwas besser hätte aussehen können.

Der FSV Mainz 05 hatte bei RB Leipzig zwar nicht verloren, hatte aber eben auch nicht gewonnen. Der 1. FC Köln kam gegen den FC Augsburg ebenfalls nur zu einem Unentschieden. Die Bochumer hätten mit einem Sieg den Vorsprung auf die Kontrahenten etwas weiter erhöhen können.

Nach 27 Spieltagen läuft der Abstiegskampf auf Hochtouren

Das aber klappte nicht. Mit dem 2:2 gegen Darmstadt bleiben sie mittendrin im Rennen um den Klassenerhalt, aus dem längst ein Schneckenrennen mit vielen Beteiligten geworden ist.

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Nach nunmehr 27 Spieltagen läuft der Abstiegskampf inzwischen auf Hochtouren. Weiterhin können sich auch die scheinbar abgeschlagenen Darmstädter Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen, müssen neben Köln, Mainz und Bochum auch Mönchengladbach, Wolfsburg und Union Berlin darauf hoffen, auch in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen zu dürfen.

Die wiederkehrenden Fehler des VfL Bochum sind besorgniserregend

Auch an dieser Stelle war des Öfteren bereits die Rede davon, dass die Bochumer ihr Schicksal selbst in der Hand haben. Gewinnen sie, beziehungsweise holen sie zumindest ausreichend Punkte - sieben Unentschieden aus sieben noch ausstehenden Spielen würden wohl auch zum Klassenerhalt reichen - dann spielen sie auch in der nächsten Saison weiter Bundesliga.

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Bemerkenswert aber bleibt, beziehungsweise durchaus besorgniserregend ist, dass sich die Fehler, die die Bochumer machen, in dieser Spielzeit wiederholen. Das Team von Trainer Thomas Letsch schafft es zu selten, in den Heimspielen Vorsprünge über die Zeit zu bringen. Die Gegner bekommen teilweise Tore nahezu geschenkt.

VfL Bochum: Es könnte alles so einfach sein. Ist es aber nicht

So auch Darmstadt. Bochum hat durch Antwi-Adjei die Chance auf das 3:0, im Gegenzug passt die Restverteidigung nicht, bekommen die Bochumer nicht das entscheidende Stopp-Foul hin. Dass nach dem 1:2 auch das 2:2 fällt, passt in die Geschichte dieser Saison, die der VfL Bochum schreibt.

Es könnte alles so einfach sein. Ist es aber nicht.

VfL Bochum hat ein Nervenkostüm aus Spinnweben

Nachzuvollziehen ist das kaum. Das Team von Trainer Thomas Letsch führt gegen den Letzten mit 2:0, führt verdient, hat Ball und Gegner und Spiel im Griff, spielt mit Selbstvertrauen - und doch reicht ein Moment, eine Szene, ein Gegentor, und das Bochumer Nervenkostüm zerreißt, als wäre es aus Spinnfäden gewebt, durch die die Darmstädter nur hindurchlaufen müssen, um es zu zerreißen.

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Immer Glück, sei auch Können hat der Fußballphilosoph mit Bochumer Hintergrund Hermann Gerland gesagt. Anders herum wird aber eben auch ein Fußball-Schuh draus. Immer wieder Vorsprünge zu verspielen, immer wieder leichte Gegentore zu bekommen, Punkte liegen zu lassen, ist auch Unvermögen.

Bis zum Saisonende werden sich die Bochumer nicht darauf verlassen können, dass die Kontrahenten noch unvermögender sind.