Bochum. Der VfL Bochum verschenkt einen Heimsieg gegen Darmstadt 98 und verpasst eine große Chance im Abstiegskampf. Die Stimmen zum Spiel.
Erst hallten Pfiffe durch das Ruhrstadion, dann aufmuntender Applaus, dann die üblichen Gesänge: die Szenen nach dem 2:2 des VfL Bochum gegen Darmstadt 98 hatten alles, was dieses Spiel gut zusammenfasst. Freude, Frust, Hoffnung, Ratlosigkeit. Denn trotz einer 2:0-Führung hat es die Mannschaft von Thomas Letsch wieder einmal nicht geschafft, am Ende über einen Sieg zu jubeln. Und das gegen den Tabellen-18. Im Kampf um den Klassenerhalt nach zuletzt vier Niederlagen der nächste Nackenschlag.
Wenngleich sich an der Tabellenkonstellation nichts verändert hat. Weiterhin beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang sechs Punkte, auf den ersten Abstiegsplatz sieben. „Wir müssen uns auf keinen Fall Sorgen machen“, sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau deshalb. Er gab aber auch zu: „Das ist ein Spiel, das du gewinnen musst. Wir dürfen nun aber nicht in Hektik und Muster verfallen, die uns das letzte Selbstvertrauen nehmen.“
Thomas Letsch: Bochums Situation ist „gefährlich“
Ähnlich äußerte sich Linksverteidiger Bernardo, der nach einer Extra-Pause in den Länderspielwochen wieder deutlich frischer wirkte. Aber auch er gab zu: „Wir haben heute 2:2 verloren.“ Anders als Lettau appellierte er an seine Mitspieler. „Sechs Punkte sind nichts, die gehen in zwei Wochen weg“, sagte er. Der Brasilianer ärgerte sich, dass der VfL Bochum das Spiel, das er über weite Strecken kontrolliert hatte, nicht gewinnen konnte. „Zwei Aktionen, zwei Geschenke“, sagte er über die Gegentreffer durch Tim Skarke und Oscar Vilhelmsson.
Wie so häufig in dieser Saison, schon in der Hinrunde verspielte der VfL Bochum eine Führung und gab dadurch wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt her. Dem sind sich auch die Bochumer bewusst, die in der kommenden Woche gegen den 1. FC Köln die nächste Chance gegen einen direkten Konkurrenten haben. „Wir sind mitten im Abstiegskampf“, sagte Thomas Letsch. „Wir haben einen großen Schritt verpasst. Das werden noch intensive sieben Wochen“, so der Trainer. „Die Situation ist gefährlich.“