Bochum. Am Sonntag trifft Keven Schlotterbeck mit dem VfL Bochum auf seinen Arbeitgeber. Warum er nach dem Leipzig-Spiel zweieinhalb Tage sauer war.
Es ist kein Geheimnis, dass die Verantwortlichen des VfL Bochum Keven Schlotterbeck gerne auch über den kommenden Sommer hinaus im Kader hätten. Der Innenverteidiger ist zum zweiten Mal vom SC Freiburg ausgeliehen, zum zweiten Mal überzeugt er. Ob es mit einer festen Verpflichtung klappt, hängt auch vom SC Freiburg ab. Gegen den geht es für den VfL Bochum am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). Neben der Partie gegen Borussia Dortmund, wenn es für Keven Schlotterbeck gegen seinen Bruder Nico gehen kann, ist das Spiel gegen Freiburg natürlich ein besonderes für ihn.
Der SC Freiburg ist sein Arbeitgeber und wird noch sein Arbeitgeber sein, wenn im Sommer zunächst einmal auch die zweite Leihe endet. „Aber jetzt bin ich hier und das oberste Ziel mit dem VfL Bochum ist es, den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte Schlotterbeck. „Deshalb heißt es auch in diesem Spiel, sich in alles reinzuwerfen was kommt und die drei Punkte hier in Bochum zu behalten.“
Für den VfL Bochum heißt es Attacke
Auch für ihn geht es darum, über diese 90 Minuten mögliche Freundschaften beiseite zu schieben. Dass er das kann, hat die vergangene Saison bereits gezeigt. „Da gab es eine Szene“, sagte Schlotterbeck, „da ist Michael Gregoritsch auf mich zugegangen, weil ich dem Lucas Höler auf den Fuß getreten bin. Man kann sich vor und nach dem Spiel abklatschen, aber während des Spiels heißt es Attacke.“
Für die Bochumer heißt es das auch, weil sie zuletzt zwei Spiele verloren und eine lange Serie von nicht verlorenen Spielen im Ruhrstadion mit dem 1:4 gegen RB Leipzig riss. „Nach dem Leipzig-Spiel war ich zweieinhalb Tage stinksauer“, sagte Schlotterbeck.
VfL Bochum muss in der Abwehr wieder stabiler werden
„Klar, Leipzig hat Qualität. Aber wir haben über 65 Minuten ein sehr ordentliches Spiel gemacht, haben wenig zugelassen und Leipzig von unserem Tor weggehalten. Dann macht es schnell zack, zack, bumm, bumm und es fallen drei Tore. Das darf uns nicht erneut passieren. Wir müssen stabiler werden, wenn wir ein Gegentor bekommen haben. Das war bereits in der vergangenen Saison ein Thema, dass wir uns nach einem Gegentor immer erst wieder eine gewisse Zeit sortieren mussten.“
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Wenn man auf den Punktestand in der Tabelle schaue, könne es schneller gehen als man denkt, dass es noch einmal gefährlich für den VfL Bochum werde. Derzeit beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz und den 1. FC Köln acht Punkte, auf den ersten direkten Abstiegsplatz und den FSV Mainz 05 neun Punkte.
Schlotterbeck: „Müssen 50-50-Bälle gewinnen“
„Wir brauchen noch Punkte“, sagte Schlotterbeck, „und sollten jetzt wieder damit anfangen, zu punkten. Die vergangenen drei Spiele haben wir elf Gegentore bekommen. Das ist nicht unser Anspruch. Da heißt es für jeden Spieler wieder, defensiv eine Schippe draufzulegen, um die 50-50-Bälle zu gewinnen.“
Eins sei klar: Man könne nicht jede Woche fünf Tore schießen und vier bekommen. „Die anderen Mannschaften haben auch gute Verteidiger. Deshalb müssen wir wieder eine gewisse Stabilität hinten reinbringen und mal wieder bei einem Spiel die Null halten. Das ist die Basis für ein gutes Spiel.“
Im Hinspiel gab es das Foul von Grifo an Gamboa
Ob und wie es sich auswirkt, dass die Freiburger am Donnerstag in der Europa League gegen West Ham United spielen, kann er nicht sagen. Er geht aber davon aus, dass das Spiel der Freiburger gegen West Ham ein anderes wird, als gegen den VfL Bochum. „West Ham ist eine konterstarke Mannschaft, die sich in Freiburg hinten reingestellt hat. Freiburg hatte sehr viel Ballbesitz. Gegen uns wird es ein anderes Spiel, weil wir hier etwas Besonderes entfachen können mit unserem Offensivpressing, dem vielen eins gegen eins, da kann eine Wucht auf Freiburg zukommen, die es selten in anderen Stadien gibt.“
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Zu einer speziellen Stimmung könnte am Sonntag beitragen, dass die Fans möglicherweise das Hinspiel und die Szenen mit dem Foul von Vincenzo Grifo an Cristian Gamboa und den Handelfmeter noch im Kopf haben. „Wir haben in der Hinrunde dort ein gutes Spiel gemacht und hätten sicherlich etwas mitnehmen können“, sagte Schlotterbeck. Aber das sei jetzt schon mehrere Monate her. Am Sonntag gehe es bei Null los.
Schlotterbeck: „Der VfL Bochum ist ein toller Verein, die Mannschaft ist toll, die Kulisse ist toll, die Fans sind toll.“
Nicht ganz bei Null geht es bei Keven Schlotterbeck und dem VfL Bochum bei einer möglichen festen Verpflichtung los. Beide Seiten wissen, was sie am jeweils anderen haben. „Es spricht nichts dagegen, in Bochum zu bleiben“, sagte Schlotterbeck erneut am Mittwoch nach dem Trainingsstart in die Woche.
„Ich stehe in Freiburg noch unter Vertrag. Dann schauen wir mal, was im Sommer passiert. Ich fühle mich wohl hier. Der VfL Bochum ist ein toller Verein, die Mannschaft ist toll, die Kulisse ist toll, die Fans sind toll. Der Sommer kommt näher und dann schauen wir mal, was die Gespräche bringen.“