Bochum. Ungern denkt Bernardo an das Hinspiel und das 0:7 gegen die Bayern zurück. Diesmal will auch er es besser machen.

Lange hat es nicht gedauert, bis Bernardo zum Publikumsliebling beim VfL Bochum geworden ist. Der Brasilianer, geholt als Innenverteidiger, überzeugt seit Wochen als Linksverteidiger und ist einer der besten Zweikämpfer der Bundesliga. Nun steht das Rückspiel gegen Bayern München an. Gegen den Rekordmeister gab es im Hinspiel ein 0:7. Blickt er auf das Spiel zurück, findet Bernardo klare Worte. Auch und gerade zu seiner Leistung.

„Von allen Spielen, die ich bisher für den VfL Bochum gemacht habe, war das Spiel gegen die Bayern das schlimmste“, sagte er. „Wenn man als Verteidiger sieben Gegentore bekommt, dann ist das eine Katastrophe. In Spielen wie gegen Dortmund, Bayern, Leverkusen oder Leipzig ist man auf höchstem Niveau gefordert. Im Rückspiel habe ich, haben wir eine neue Chance gegen die Bayern.“

Sieben Heimspiele in Reihe hat der VfL Bochum nicht verloren

Vor allem, weil es ein Heimspiel ist. Sieben Heimspiele in Reihe hat der VfL Bochum nicht verloren. Die letzte Heimspielniederlage war am sechsten Spieltag, als es nach der schwächsten Saisonleistungen eine 1:3-Niederlage gegen Mönchengladbach gab.

Der VfL Bochum ist in dieser Saison schwer zu schlagen, bei einem Heimspiel erst recht. „Vor unseren Fans im Vonovia Ruhrstadion zu spielen ist immer etwas Besonderes“, sagt Bernardo dazu. Er erfährt dabei eine besonders besondere Unterstützung.

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Ja, ich nehme es wahr“, sagte er, „dass die Fans im Vonovia Ruhrstadion mich für jede Grätsche feiern. Auf meiner Position als Linksverteidiger bin ich noch einmal näher an den Fans dran. Für mich ist das eine Extramotivation. Die Energie im Vonovia Ruhrstadion ist super und ich merke das auf dem Feld.“

Bernardo bekommt Unterstützung von seinen Eltern

Unterstützung bekommt er zudem regelmäßig von seinen Eltern. Wobei sie es nicht oft schaffen, sich Spiele ihres Sohnes in Bochum anzusehen. „Mein Vater war einmal in der Vorbereitung im Ruhrstadion, als wir gegen Luton Town gespielt haben“, sagte Bernardo.

„Danach hat sich das nicht mehr ergeben. Meine Eltern werden aber voraussichtlich Anfang Mai da sein und sich ein Spiel von mir beim VfL ansehen. Sie schauen sich unsere Spiele aber in Brasilien am Fernseher an. Sie sind nicht hier, aber sie schicken mir gute Energie und unterstützen mich damit.“

Nach jedem Spiel ruft Bernardo seinen Vater an

Bernardo ist sich sicher, dass seine Eltern mit seinen sportlichen Leistungen beim VfL zufrieden sind. „Für meine Mutter ist wichtig, dass sie weiß, dass es mir gut geht, dass ich fit bin und keine Verletzungen habe. Mein Vater blickt anders auf die Spiele. Er war Profi, ist mein Berater. Dass erste, das ich nach einem Spiel mache, ist meinen Vater anzurufen. Er sagt mir dann, was ich gut und was ich nicht so gut gemacht habe. Er gibt mir immer Feedback.“

So wird es auch nach diesem Sonntag sein. Dass Bernardo Senior und Bernardo Junior dann über ein Spiel gegen die Bayern sprechen, ändert bei Bernardo Junior nichts. „Für mich macht es keinen Unterschied, nur weil mein Vater mal für die Bayern gespielt hat.“ Zwischen August und September 1991 absolvierte Bernardo Senior vier Spiele für die Münchener. Nach drei Monaten in Deutschland verließ er die Bayern und kehrte nach Brasilien zurück.

Der gelernte Innenverteidiger Bernardo überzeugt als Linksverteidiger

Längst hat sich bei den Fans der Gedanke breit gemacht, dass auch bei Bernardo Junior nicht ganz so viele Monate beim VfL noch dazu kommen. Mit seinen dauerhaft guten Leistungen hat er sich mit Sicherheit auf den Zettel etlicher Manager gebracht.

VfL-Trainer Thomas Letsch fasst noch einmal zusammen, was Bernardo so stark macht. „Er ist nicht umsonst einer der besten Zweikämpfer der Liga. Es ist ganz schwierig an ihm vorbeizukommen und nachhaltig an ihm vorbeizukommen. Gefühlt kommt er immer noch einmal ran, kommt noch einmal in den Zweikampf. Er hat nach vorne eine gewisse Ruhe und Sicherheit.“

Bernardo: „Ich bin sehr glücklich hier“

Wenn gegen Bochum über die rechte Seite angegriffen werde, rücke er als gelernter Innenverteidiger ein. „Das macht ihn so stark und so wertwoll“, sagte Letsch. „Er ist kopfballstark und mit ihm und Tim Oermann haben wir zwei große Spieler als Außenverteidiger, die uns bei Kopfbällen helfen.“

Wie lange er das noch macht, wird sich zeigen. Bernardo selbst sagt zu seiner Gegenwart und Zukunft beim VfL Bochum das: „Mein Vertrag läuft noch bis 2025. Ob es bereits Interessenten gibt, weiß ich nicht. Das will ich auch gar nicht wissen. Am Ende der Saison spreche ich mit meinen Beratern, wie es mit Anfragen aussieht. Mein Fokus bleibt aber beim VfL Bochum. Wir kämpfen gegen den Abstieg, deshalb muss ich fokussiert sein. Und ich bin sehr glücklich hier.“

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