Bochum. Ordets fehlt schon länger, Stöger gegen Bayer, Asano ab Januar. Der VfL Bochum aber kann auf Ausfälle besser reagieren. Ein Kommentar.

Das vorab noch einmal zur Erinnerung. Ivan Ordets, der Abwehrchef des VfL Bochum, der hinter seinem Mitspieler Bernardo lange Zeit zweitbeste Zweikämpfer der Bundesliga, fehlt seit dem neunten Spieltag. Sechs Spiele hat Bochum ohne ihn bestritten. In drei der sechs Spiele gab es einen Sieg, dazu zwei Unentschieden und nur eine Niederlage.

Nein, das heißt nicht, es läuft ohne Ordets besser. Es heißt, der VfL Bochum kann in dieser Saison auf Ausfälle von Leistungsträgern besser reagieren. Der Kader scheint - wie von den Verantwortlichen erhofft - ein Markt der Möglichkeiten zu sein.

Schlotterbeck ist statt Ordets jetzt der Abwehrchef des VfL Bochum

Ordets fällt aus, spielt voraussichtlich erst wieder im neuen Jahr. Egal. Trainer Thomas Letsch bringt Keven Schlotterbeck und hat gleich einen neuen Abwehrchef gefunden. Es ist ein interessanter Gedanke, sich die Abwehr des VfL Bochum mit Ordets und Schlotterbeck und Bernardo und Cristian Gamboa vorzustellen.

Gegen Bayer Leverkusen, das Topteam der Liga, der Mannschaft, die Woche für Woche die Fußballfans mit attraktivem Fußball begeistert, fehlt nun Kevin Stöger nach seiner fünften Gelben Karte. Nach seiner Leistung gegen Union Berlin fragt man sich erneut, warum er bei der österreichischen Nationalmannschaft immer nur auf Abruf bereit steht.

Zusammen mit den Torschützen Takuma Asano und Goncalo Paciencia ragte er gegen den Champions-League-Teilnehmer Union Berlin aus einer starken Bochumer Mannschaft heraus. Wer soll, wer kann gegen Leverkusen diese Lücke füllen?

Auch bei dieser Frage hat Letsch mehrere Antwortmöglichkeiten. Matus Bero wäre eine. Oder Lukas Daschner. Vielleicht auch Moritz Kwarteng. Daschner und Kwarteng kommen dann ohnehin ins Spiel, wenn ab Januar Asano mit Japan beim Asiencup ist. Auch Asano scheint dieser Tage kaum zu ersetzen.

Der VfL Bochum ist gegen Bayer Leverkusen Außenseiter

So viel ist klar: Bochum fährt nicht nach Leverkusen, um die Punkte abzugeben und Leverkusen zu einer starken ersten Saisonhälfte und der Winter-Meisterschaft zu gratulieren.

Gefragt danach, wie viele Punkte er sich denn aus den letzten beiden Spielen gegen Berlin und Leverkusen wünsche, hatte Letsch bewusst gesagt, dass er keine Zahl nennen werde. Drei sind es nun schon, jeder weitere Punkt wäre eine willkommene Zugabe.

Takuma Asano (r.) machte gegen Union ein starkes Spiel. Im Januar fehlt er dem VfL Bochum, er spielt mit Japan beim Asiencup.
Takuma Asano (r.) machte gegen Union ein starkes Spiel. Im Januar fehlt er dem VfL Bochum, er spielt mit Japan beim Asiencup. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Erwartbar ist kein Punkt. Erwartbar ist, dass Leverkusen auch gegen Bochum das Spiel dominiert und gewinnt, vielleicht sogar klar.

Eine Chance auf einen Punkt oder sogar drei aber hat der VfL Bochum natürlich. Es ist das Jahresabschluss-Spiel unter Flutlicht. Leverkusen ist Favorit, muss liefern. Bochum ist Außenseiter. Das ist eine Rolle, die viele Möglichkeiten bietet. Genau wie der aktuelle Kader des VfL Bochum.