Bochum. Kellerduell, Bochum gegen Mainz. Es gab Gespräche mit Fans, untereinander, sagt Kapitän Losilla. Trainer Letsch setzt auf eine „VfL-Heimmacht“.
„Zusammen eins. Gegen Mainz“: So steht es auf den Plakaten vor dem Schlüsselspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) im Vonovia Ruhrstadion. Die Tickets für die VfL-Fans – Mainz sucht noch 150 Abnehmer für den Gästebereich – waren schnellstens vergriffen, auch für das folgende Heimspiel gegen Köln (11. November) gingen die wenigen für Mitglieder noch zu ergatternden Karten am Donnerstag über den Ticketonlineshop ratzfatz weg. Wer sich fünf Minuten vor Verkaufsbeginn einloggte, musste warten - und erfuhr dann, dass nichts mehr geht. 26.000, mehr passen nicht rein ins „alte Schmuckkästchen“.
Andererseits weiß man ja um die Wucht, die das kleine Ruhrstadion entfachen kann, die Enge, die Nähe, die Euphorie, die die „positiv verrückten Fans“ entfachen können, wie Trainer Thomas Letsch noch einmal betonte am Donnerstag auf der Spieltagskonferenz. Und er weiß auch, dass diese Fans vom Team auch mitgenommen werden müssen.
Trainer Thomas Letsch: Auf eine aggressive, intensive Spielweise kommt es an
Wie etwa gegen Augsburg am drittletzten Spieltag der Vorsaison in ganz heikler Lage, als das Motto hieß: alles oder nichts. Ganz so wild ist der VfL diesmal nicht zu erwarten. Aber, so Letsch: „Wir müssen es schaffen, diese besondere Ruhrstadion-Atmosphäre herzustellen. Wir wollen wieder eine Heimmacht werden. Dafür brauchen wir in erster Linie eine aggressive, intensive Spielweise, wenn der Gegner den Ball hat. Wir müssen von der ersten Minute an aktiv sein.“ Der passive Ansatz von Leipzig sei dafür natürlich nicht das richtige Mittel: „Wir werden einen Ansatz wählen, der uns stark gemacht hat.“
Wie gegen Frankfurt, als Bochum hoch presste. Gegen Mönchengladbach allerdings ging das schief, es gab Pfiffe zur Pause. „Das war verständlich nach der ersten Halbzeit“, sagt Kapitän Anthony Losilla, nach desaströsen 45 Minuten lag Bochum im letzten Heimspiel ja mit 0:3 zurück. „Wir waren danach in der Ostkurve. Die Fans haben gesagt, wenn ihr kämpft wie in der zweiten Halbzeit, stehen sie hinter uns. Sie standen auch in Freiburg hinter uns. Mit unseren Fans im Rücken können wir alles erreichen.“
Losilla: Auch eine Frage des Kopfes - „Selbstvertrauen ist da“
Dafür muss das Team auch liefern, betont Losilla. „Der Druck ist da, aber auch Vorfreude. Wir wollen hier zu Hause offensiv attackieren, Druck machen, müssen defensiv aber auch aufpassen. Es wird ein harter Kampf werden. Wir haben genug Qualität, gegen Mainz zu gewinnen.“
Dies sei auch eine Kopfsache, sagt Losilla. Es wurde viel geredet in dieser Woche, die gesamte Mannschaft traf sich, verrät er. „Das machen wir ab und zu. Wir unterstützen uns gegenseitig. Am Ende können wir aber so oft reden wie wir wollen. Jeder ist gefragt, selbstbewusst ins Spiel zu gehen.“
Mainz ist seit 13 Bundesliga-Partien in Folge ohne Sieg
Das Selbstvertrauen sei da, versichert der Kapitän, um den Hebel umzulegen. Mainz will das natürlich auch. Saisonübergreifend wartet der FSV sogar seit 13 Bundesliga-Partien, seit dem 3:1 gegen den FC Bayern am 22. April, auf einen Erfolg. Mainz hat in dieser Saison remis gespielt gegen Frankfurt und auswärts zuletzt in Mönchengladbach, zeigte eine starke Partie gegen die Bayern. Bochum hat vier Mal remis gespielt, vier Mal verloren. In Leipzig (0:0) und Freiburg (1:2) zeigte er defensiv ordentliche Leistungen.
„Ordentliche Leistungen reichen nicht“, betont Letsch. „Die Jungs sind heiß, sie brennen darauf, den ersten Sieg einzufahren“, sagt er und spricht von einer „positiven Anspannung“ in dieser Trainingswoche. „Alle sind überzeugt davon, dass wir es schaffen.“
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Sicher nicht dabei ist von den Kaderkandidaten neben den länger Fehlenden nur noch Patrick Osterhage, der am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einstieg (Alle Personalfinfos lesen Sie hier).