Bochum. Das 1:1 gegen den BVB hat beim VfL Bochum für ein Stimmungshoch gesorgt. Ein Talentwerk-Trainer outet sich als Fan eines VfL-Profis.
Simon Schuchert wollte schon länger mal mit seinem Team ein Spiel des VfL Bochum in der Ostkurve sehen. Der Trainer der U16 des VfL schaffte das am Wochenende beim Spiel gegen Borussia Dortmund. Seine Spieler seien ziemlich euphorisiert gewesen, sagte er zu diesem speziellen Mannschaftserlebnis. Er selber outete sich nach dem 1:1 als Fan eines neuen Bochumer Spielers.
Überzeugendes Debüt von Matus Bero für den VfL Bochum
Gegen Dortmund feierte Matus Bero sein Heim- und Bundesligadebüt für den VfL Bochum. Der Mittelfeldspieler, gekommen aus Vitesse Arnheim, erfreute er mit seiner Leistung Schuchert während des Spiels so sehr, dass der kurzzeitig sogar überlegte, sich ein VfL-Trikot mit Beros Namen drauf zuzulegen. So weit wird es dann aber wohl doch nicht kommen.
Schuchert war jedenfalls komplett davon begeistert, wie Bero ins Pressing ging und vor allem davon, wie schnell er jeweils umschaltete. „Hoch ins Pressing gehen, aggressiv anlaufen, das machen viele“, sagte Schuchert. „Aber so wie Bero legt keiner den Rückwärtsgang ein. Noch bevor zum Beispiel der Torwart beim Ball nach vorne das Bein komplett durchgeschwungen hatte, ist er schon im Vollsprint zurück unterwegs gewesen. So etwas mit so einer Intensität habe ich noch nie gesehen.“
VfL Bochum: Bero liefert die besten Sprintwerte gegen Borussia Dortmund
Mit dieser Beobachtung stand Schuchert nicht alleine. Es war dabei fast schon überraschend, dass sich auch die Dortmunder Spieler überrascht von der Bochumer Spielweise zeigten. So wunderte sich beispielsweise auch Dortmunds Torwart Gregor Kobel über die Angriffs- und Pressingwucht der Bochumer. „Die haben uns mit ihrer Intensität überrascht. Sie waren extrem aggressiv, haben sich reingeworfen.“
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Bero setzte bei seinem Debüt gleich ein paar Ausrufezeichen. Vor allem zeigte er keinerlei Respekt vor den „großen“ Dortmunder Namen. Emre Can, vor dem Spiel von VfL-Trainer Thomas Letsch, noch als „bester Sechser der Bundesliga“ geadelt, zeigte sich ziemlich schnell ziemlich genervt von Bero und dessen Aggressivität.
Zumal Bero zwar im Spielverlauf zwar etwas müder wurde, aber dennoch kaum an Intensität verlor. In den 90 Minuten legte er 12,47 Kilometer zurück. Damit lief er auch weiter als Anthony Losilla. Der Kapitän, in den vergangenen Jahren immer der Bochumer mit der besten Laufleistung, kam mit 11,85 Kilometer immerhin auch auf einen guten Wert.
Auch Benardo überzeugt im ersten Heimspiel für den VfL Bochum
Noch auffälliger aber war die Anzahl der Sprints, die Bero machte. Und da kam dann auch aus der offiziellen Statistikabteilung der Liga die Bestätigung für die Beobachtung von Schuchert. Bero sprintete 41 Mal, hatte dabei einen Top-Speed von 32,6 km/h. Damit legte er mehr Läufe in möglichst maximaler Geschwindigkeit zurück, als seine Mittelfeld-Mitstreiter Losilla und Kevin Stöger zusammen. Losilla und Stöger kamen jeweils auf 16 Sprints.
Den zweitbesten Sprintwert hatte mit Bernardo ein weiterer neuer Akteur im Team des VfL Bochum. Der Brasilianer kam auf 26 Sprints mit einem Top-Speed von 31,9 km/h. Während Bero gegen Stuttgart beim 0:5 verletzt gefehlt hatte, war Benardo mit untergegangen. Gegen Dortmund zeigte er sich deutlich verbessert, bildete zusammen mit Ivan Ordets und Erhan Masovic bei Dortmunder Ballbesitz wieder eine Dreierkette.
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Anders als gegen Stuttgart rückte Masovic bei Bochumer Ballbesitz ins Mittelfeld vor. Der Spielaufbau lief dann wieder über Losilla oder Stöger oder auch mal Bero, die sich abwechselnd zwischen die dann nur noch zwei Innenverteidiger Ordets und Bernardo zurückfallen ließen. Auch dadurch hatte das Bochumer Spiel eine deutliche bessere Ordnung als gegen Stuttgart.
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Dass sich die Bochumer auch in der Offensive besser präsentierten, hatte ebenso mit zwei neuen Spielern zu tun. Felix Passlack und vor allem Maxi Wittek schoben hoch an, nervten die Dortmunder ebenso. Dass Wittek das 1:0 durch Stöger vorbereitete, passte ins gute Bild, das er zeigte. Nach 48 Minuten musste er allerdings verletzt runter. Die Woche wird zeigen, ob er gegen Augsburg dabei sein kann.