Bochum. Der VfL Bochum kann aus dem 1:1 gegen den BVB Selbstvertrauen ziehen. Torschütze Kevin Stöger war nach dem Spiel aber nicht ganz zufrieden.

Möglicherweise ist es für den VfL ja ein gutes Omen, dass Kevin Stöger das erste Bochumer Tor dieser Bundesliga-Spielzeit erzielt hat. Auch in der Vorsaison war dem Österreicher das gelungen, die Partie gegen Mainz 05 endete damals nach seinem Ausgleich per Traumtor zwar 1:2, doch im vergangenen Mai feierte der Revierklub den Klassenerhalt. Im ersten Heimspiel der neuen Saison traf Stöger im Ruhrstadion gegen Borussia Dortmund nun mit einem sehenswerten Schuss zur Führung. Nach dem 1:1 (1:0) war der 30-Jährige aber nicht ganz zufrieden. „Mich ärgert ein bisschen, dass mein zweiter Schuss nicht reingegangen ist“, haderte Stöger. „Da hat man aber gesehen, was Gregor Kobel für ein Weltklasse-Torwart ist.“

Der Schweizer musste sich mächtig strecken, um den von Dortmunds Emre Can abgefälschten Ball noch über die Latte zu lenken. Es hätte der Bochumer Siegtreffer in einem Spiel sein können, dem die VfL-Profis als Kollektiv mit leidenschaftlichem Einsatz ihren Stempel aufgedrückt hatten. „Ich möchte keinen hervorheben, sondern die ganze Mannschaft in den Vordergrund stellen“, sagte Stöger. „So muss der VfL spielen. Dann werden wir auch die Klasse halten.“

BVB-Starensemble ist das Achtfache wert

Mit Blick auf dieses Ziel können die Bochumer aus ihrem Auftritt im Derby reichlich Selbstvertrauen ziehen. Nach dem Pokal-Aus beim Drittligisten Arminia Bielefeld und dem 0:5-Debakel zum Liga-Auftakt beim VfB Stuttgart stellte der Außenseiter den Vizemeister am 55. Geburtstag von VfL-Trainer Thomas Letsch vor große Probleme. Der VfL hat einen Kaderwert von 55 Millionen Euro, das BVB-Starensemble indes ist mehr als das Achtfache wert. Dieser Unterschied schlug sich im Nachbarschaftsduell allerdings nicht sichtbar auf dem Rasen nieder. „Ich glaube“, sagte Stöger, „dass Dortmund heute der perfekte Gegner war.“

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Die Bochumer hatten bereits im vergangenen April ein 1:1 gegen den BVB erkämpft, nun brachten sie die mit Meisterambitionen in die Saison gestarteten Borussen per intensivem Pressing erneut ins Stolpern. „Mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, kommt keiner gerne zu uns“, meinte Stöger. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist seine Mannschaft allerdings auswärts beim FC Augsburg gefordert. In der vergangenen Saison gewann der VfL dort mit 1:0, das Rückspiel entschieden sie mit 3:2 für sich. Die Bochumer können ihre nächste Aufgabe also mit guten Erinnerungen angehen.