Bochum. Hilfreich beim Klassenerhalt des VfL Bochum war, dass wenig Spieler verletzt waren. Ligaweit liegt Bochum bei den Ausfallzeiten im Mittelfeld.

Der VfL Bochum postete in den sozialen Medien am Donnerstag aktuelle Bilder, die überraschten. Sie zeigten Simon Zoller. Der Angreifer des Bundesligisten trainierte im Kraftraum – dabei ist es bis zum Vorbereitungsstart noch lange hin. Am 5. Juli starten die Bochumer. Zoller aber hält sich, macht sich fit. Damit ist er ein gutes Beispiel dafür, warum der VfL Bochum in der gerade abgelaufenen Spielzeit eine relativ geringe Ausfallquote bei seinen Profis hatte.

Der VfL Bochum kam da auf 42,07 Tage durchschnittliche Ausfallzeit pro Spieler. Damit liegt der Club in der in der regelmäßig auf dem Portal „fußballverletzungen.com“ veröffentlichten Tabelle auf Platz acht. Damit haben die Bochumer ihren Platz aus der Vorsaison behalten. In der Saison 2021/2022 hatte Bochum allerdings 50,71 Tage als durchschnittliche Ausfallzeit pro Spieler.

Spitzenreiter in der gerade abgelaufenen Saison ist Union Berlin mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 18,45 Tagen, auf den Plätzen 16, 17 und 18 liegen Bayern München (53,05), Borussia Dortmund (55,32) und der FC Augsburg (71,85).

VfL Bochum: Letsch lobt die medizinische Abteilung

Nach wie vor sind die häufigste Art von Verletzungen in der Bundesliga Muskelverletzungen – gefolgt von Erkrankungen und kleineren Blessuren. Erst dann kommen Bänderverletzungen. Insgesamt wäre es zu einfach, dass auf Glück oder Zufall zurückzuführen.

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Denn Union Berlin war schon in der vorherigen Saison am Ende Tabellenführer. Und das damalige Schlusslicht Borussia Dortmund kommt in dieser Saison eben auch nicht über den 17. Rang hinaus.. Neben Glück und Pech spielt also auch die Arbeit der Klubs in Sachen Prävention und Fitness eine Rolle – womit der Bogen zum VfL Bochum geschlagen ist.

VfL-Trainer Thomas Letsch betonte zum Saisonende immer wieder, wie zufrieden er mit der Arbeit der medizinischen Abteilung sei. „Wir haben keinen verletzen Spieler“, konnte er zum Beispiel noch Anfang April sagen. „Es sind alle da. Da können wir uns wirklich auf die Schulter klopfen. Anfang April in der Bundesliga-Mannschaft keinen verletzten Spieler zu haben, das ist gut. Das spricht für alle Beteiligten. Großes Lob an die ganze medizinische Abteilung und auch an Athletiktrainer Lucas Kern und unseren Leistungsdiagnostiker Rexhep Kushutani, was die Trainingssteuerung anbelangt. Aber natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu. So ehrlich muss man sein.“

Trainer Letsch konnte beim VfL Bochum mit einer Achse planen

Wobei sich das Glück nicht gleichmäßig auf die Spieler verteilte. Beim Blick auf die Verletzungshistorie der einzelnen Akteure lässt sich aber eben doch eine Verbindung zu den Ergebnissen und der Endplatzierung aufzeigen.

Förderlich war, dass Letsch fest mit einer Achse planen konnte: Torwart Manuel Riemann, Mittelfeldmann Anthony Losilla und Stürmer Philipp Hofmann. Alle drei hatten nahezu keine Ausfallzeit. Riemann verpasste keine Minute, Losilla fehlte länger wegen seiner Rot-Sperre, als das er verletzt gewesen wäre, auch Hofmann blieb ohne Verletzung.

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Verletzte Spieler hatte der VfL Bochum dennoch einige. Die längsten Ausfallzeiten aber hatten mit Torwart Paul Grave und Jacek Goralski zwei Akteure, die sportlich keine Rolle spielten. Grave, weil er Torwart Nummer drei, später dann sogar Torwart Nummer vier war. Goralski, weil er eben oft verletzt fehlte. Erst mit einer Augenverletzung, dann mit muskulären Problemen.

Außenverteidiger des VfL Bochum waren häufig verletzt

Takuma Asano verpasste den Großteil der Hinrunde, weil er sich am sechsten Spieltag im Spiel gegen Schalke am Knie verletzte. Er spielte aber dann eine gute WM mit Japan, wurde in Bochum gerade in den letzten Spielen der Saison unersetzlich.

Durch eine Knieverletzung wurde auch Cristian Gamboas länger als erwartet ausgebremst. Konstantinos Stafylidis verpasste zwölf Partien wegen Verletzungen. Überhaupt gehörten gerade die Außenverteidiger in der abgelaufenen Saison zu den Akteuren, die immer mal wieder ausfielen. Die beiden Positionen gehörten auch dadurch zu den „Problempositionen“. Zu Beginn der Saison fehlten mit Danilo Soares, Stafylidis und Jannes Horn gleich drei Linksverteidiger.

Rechtsverteidiger Gamboa verpasste zehn Spiele, fehlte ab dem 16. Spieltag bis zum 26. Spieltag. Er konnte wahrscheinlich auch deshalb nicht an seine gute Vorsaison anknüpfen.