Bochum. Beim 1:5 gegen den VfL Wolfsburg erlebte der VfL Bochum einen rabenschwarzen Tag. Es gab zwei Totalausfälle im Letsch-Team. Die Einzelkritik.
Manuel Riemann: Bei den ersten beiden Gegentoren hatte er keine Abwehrchance. Da hätte er schon einen herausragend guten Tag haben müssen. Dass er den nicht hatte, war beim 0:3 zu sehen. Da sah er maximal überrascht aus. Er rechnete wohl nicht damit, dass Patrick Wimmer da einfach mal den Ball Richtung Tor schieben würde. Bekam ansonsten wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Wenn der Ball im ersten Abschnitt auf sein Tor kam, war er auch fast immer drin. Hatte beim 0:4 und 1:5 auch noch Pech, beziehungsweise wenig Glück. Das hatte er dann in der Schlussphase, als er und der Pfosten das mögliche 1:6 verhinderten. Note: 4,5
Danilo Soares: Immer wieder überspielten ihn die Wolfsburger mit hohen Diagonalbällen. Er sah vor den ersten beiden Toren nicht gut aus, verschätzte sich auch danach bei vielen hohen Bällen. Auch seinen Versuchen, nach vorne anzuschieben, fehlte diesmal die Überzeugung. Im zweiten Durchgang fast noch schwächer. Verursachte dann auch noch den Elfmeter, der zum 1:5 führte. Note: 5,5
Erhan Masovic: Er ließ sich früh im Spiel von der Unsicherheit seiner Außenverteidiger Osei-Tutu und Soares anstecken. Nach vielen guten Spielen war das ein schwaches Spiel des Innenverteidigers, der gegen Union Berlin noch im defensiven Mittelfeld überzeugt hatte. Verpasste zu Beginn des zweiten Durchgangs sein fünftes Saisontor. Note: 4,5
Ivan Ordets: Auch nach dem 0:3 nach 33 Minuten und später nach dem 0:4 und auch 1:5 versuchte er, der Mannschaft mit aufmunternden Gesten zu helfen. Er war noch der sicherste Abwehrspieler des VfL in der Unsicherheits-Viererkette. Versuchte auch nach vorne Akzente zu setzen. Note: 3
Jordi Osei-Tutu: Die Frage Gamboa oder Stafylidis beantwortete Trainer Letsch mit: Osei-Tutu. Der junge Engländer, der gerne für die Nationalmannschaft Ghanas spielen würde, hatte offenbar mit seiner Leistung im Spiel gegen Union Berlin nicht enttäuscht. Sein Tempo half ihm diesmal zunächst nicht. Sah vor dem 0:1 zweimal schlecht aus, verlor einen wichtigen Zweikampf und dann seinen Gegenspieler aus den Augen. Er fand nicht ins Spiel, fand sich daher nach 24 Minuten auf der Auswechselbank wieder. Für ihn kam Cristian Gamboa. Note: 5,5
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Anthony Losilla: Der Kapitän kehrte nach abgelaufener Gelbsperre ins Team zurück. Natürlich. Er war im ersten Abschnitt dann aber kaum zu sehen. Mit einer Grätsche meldete er sich im zweiten Abschnitt im Spiel an. Da war es schon zu spät. Kurz danach fiel das 0:4. Note: 4,5
Patrick Osterhage: Er hat sich endgültig im Team festgespielt, ein VfL ohne ihn scheint dieser Tage kaum noch vorstellbar. Das war mal anders. Lange war er maximal Ergänzungskraft, nun liefert er schon länger maximale Laufbereitschaft und Zweikampf-Kraft im defensiven Mittelfeld. Gegen Wolfsburg spielte er dann in den ersten 45 Minuten nicht ganz so schwach wie beim 2:3 gegen Stuttgart, aber schwach genug, dass Trainer Letsch ihn runternahm. Bei einem 0:3-Rückstand war er als defensiver Mittelfeldspieler über. Note: 4,5
Kevin Stöger: Er war gerade im ersten Abschnitt der Lichtblick in einer fahrigen Mannschaft. Er führte energisch die Zweikämpfe, forderte die Bälle, sorgte mit klugen Pässen für offensive Aktionen. Mit seinem Ballverlust nach 55 Minuten leitete er dann aber das 0:4 durch Svanberg ein. Bekam danach keine Ruhe mehr in seine Aktionen und hatte seine beste Szene, als er Koen Casteels mit einem Freistoß zu einer Flugparade zwang. Note: 4,5
Simon Zoller: Dass er zuletzt zu den unzufriedenen Akteuren im Kader gehörte, war auch daran zu merken, dass er für Medienanfragen kaum zur Verfügung stand. Diesmal verdrängte er Asano aus der Startformation. Zunächst sah es so aus, als wäre es eine gute Maßnahme von Trainer Letsch. Zoller hatte gute Szenen im Anlaufen und eine direkt vor dem Tor. Note: 4,5
Christopher Antwi-Adjei: Wegen Meckerns sah er zum Ende des ersten Abschnitts die Gelbe Karte. Seine Reaktion auf eine Entscheidung von Schiedsrichter Felix Brych war sinnbildlich auch für seine Leistung. Konnte sein Tempo diesmal kaum ausspielen, blieb mit seinen Aktionen zumeist schon im Ansatz hängen. Note: 4
Philipp Hofmann: Der Mann, der in der Liga zu den Spielern gehört, die die meisten Zweikämpfe führen, wirkte diesmal wieder wenig frisch, sondern eher schwerfällig. Oft sah es so aus, als hätte er in dieser Saison schon zu viele intensive Zweikämpfe geführt. Hatte dennoch die beste Bochumer Chance, sein Ball tickte an den Pfosten. Bekam dann von Trainer Letsch etwas eher die Chance, die Akkus aufzuladen, er blieb nach Halbzeit draußen. Note: 5
Cristian Gamboa: Gegen Union Berlin kam er für die letzte Viertelstunde, diesmal wurde er bereits nach 24 Minuten für den diesmal enttäuschenden Osei-Tutu eingewechselt. Er machte es dann besser als Osei-Tutu, das aber war nicht schwierig. Zumindest aber passierte über seine Abwehrseite nicht mehr so viel. Note: 4
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Takuma Asano: Kam nach der Halbzeit für Osterhage. Mit ihm belebte sich die rechte Bochumer Angriffsseite. Der Japaner hatte mit seinem Tempo einige vielversprechende Aktionen, erneut fehlte ihm aber die richtige Durchschlagskraft. Note: 3,5
Moritz Broschinski: Er ersetzte für die zweiten 45 Minuten Philipp Hofmann. Dass er deutlich frischer wirkte als Hofmann, war aber dann noch das Bemerkenswerteste an seinem Spiel. Blieb lange ohne Abschluss, stand dann aber einmal genau da, wo ein Stürmer stehen muss, stocherte den Ball zum 1:4 über die Linie. Note: 4
Pierre Kunde und Gerrit Holtmann kamen nach 64 Minuten für Zoller oder Antwi-Adjei – ohne Note