Bochum. Anthony Losilla wird dem VfL Bochum zwei Spiele fehlen. Pierre Kunde könnte stattdessen spielen. Das sagt er zu seinen Einsatzchancen.

Thomas Letsch ist ein aufmerksamer Mann. Der Trainer des VfL Bochum bekommt mit, welche Personal-Diskussionen die Rote Karte für Anthony Losilla im Spiel gegen den SC Freiburg ausgelöst hat. Zwei Spiele, gegen Werder Bremen und den FC Schalke 04, wird der Kapitän fehlen. „Ich habe schon an verschiedenen Stellen verschiedenste Möglichkeiten gelesen, wer Anthony Losilla ersetzen könnte“, sagte Letsch. „Wir überlegen noch.“ Eine wichtige Rolle in den Überlegungen spielt Pierre Kunde.

VfL Bochum holt Pierre Kunde im zweiten Anlauf

Der Kameruner kam in der Winterpause zum VfL Bochum. Schon im vergangenen Sommer war er ein großes Thema beim VfL. Der Transfer scheiterte kurz vor dem Ziel. Nun hat Bochum den 27-jährigen zentralen Mittelfeldmann von Olympiakos Piräus ausgeliehen. Im Fall des Klassenerhalts gibt es eine Kaufoption. Beim griechischen Erstligisten spielte er nach drei Trainerwechseln in einer Saison keine Rolle mehr.

Beim VfL Bochum eröffnete er Trainer Letsch eine neue Option als „Spielertyp, den wir so noch nicht hatten“, sagt Thomas Letsch. Kunde bringt eine saubere Technik mit, hat ein „gutes Gegenpressing“, so Letsch. Seine Aggressivität, seine Dynamik sollen das Zentrum stärken, auch torgefährlicher machen, egal ob als Sechser oder Achter. „Auf den ersten Metern ist er schwer zu halten. Pierre denkt offensiv“, sagt der VfL-Trainer.

Gegen Bayern spielte Kunde im defensiven Mittelfeld des VfL Bochum

Gegen die Bayern brachte er ihn dennoch im defensiven Mittelfeld – neben Losilla. Letsch aber muss das Mittelfeld zumindest für beiden kommenden Spiele in Bremen und gegen Schalke ohnehin fast komplett neu aufstellen.

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Von den drei Spielern, die gegen den SC Freiburg im Mittelfeld starteten, fallen zwei aus. Losilla fehlt wegen seiner Sperre, Simon Zoller wegen einer Oberschenkelverletzung. Kevin Stöger bleibt gesetzt.

Gegen Bremen scheint daher ohnehin kein Weg an Kunde vorbeizugehen. Wenn Philipp Förster im Verlauf der Saison zum Heimspiel-Förster geworden ist, so hat sich Kunde zum Auswärtsspiel-Kunde entwickelt.

Er stand in Mainz in der Startformation, saß gegen Hoffenheim im nächsten Heimspiel 90 Minuten draußen. Er spielte gegen die Bayern 85 Minuten, kam im darauffolgenden Heimspiel gegen Freiburg nicht zum Einsatz.

Kunde: „Zum VfL Bochum zu wechseln, war der nächste große Schritt in meiner Karriere.“

„Ich weiß nicht, ob der Trainer denkt, dass ich dem Team bei Auswärtsspielen mehr helfen kann“, sagte Kunde in dieser Woche nach dem Training dazu. „Das ist auch nicht die Frage. Er entscheidet, wer spielt. Das respektiere ich und ich respektiere meine Mitspieler. Wir müssen weiter arbeiten, um besser zu werden. Für mich spielt es keine Rolle, ob es ein Heimspiel oder ein Auswärtsspiel ist. Ich möchte spielen und bin zum VfL Bochum gewechselt, um der Mannschaft zu helfen.“

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Seine Erwartungen, die er an den Wechsel von Piräus nach Bochum geknüpft hatte, sieht er erfüllt. Auch wenn er es noch nicht zum Stammspieler gebracht hat. In den bisherigen sechs Spielen der zweiten Saisonhälfte stand er zweimal in der Startelf, wurde zweimal eingewechselt, spielte zweimal gar nicht. Das ist ausbaufähig.

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Kunde sagt dennoch: „Nach Bochum zu wechseln, war der nächste große Schritt in meiner Karriere. Ich stelle mich der Herausforderung. Es läuft bisher ganz gut. Der VfL Bochum spielt in der Bundesliga. Das ist eine der Top-Ligen in Europa. Hier kann ich jedes Wochenende vor vielen Zuschauern in vollen Stadien spielen. Das ist wichtig für mich. Und ob ich spiele, entscheidet wie gesagt der Trainer. Ich muss bereit sein, um meine Leistung zu bringen, wenn ich spielen sollte.“