Bochum. Der SC Freiburg, nächster Gegner des VfL Bochum, boomt. Er ist in allen Wettbewerben vertreten. Diese Stärke sieht VfL-Trainer Thomas Letsch.
Der Slogan lag auf der Hand. „Der nächste Streich!“ steht auf den Werbeplakaten des VfL Bochum vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky). Fünf Siege gab es im Vonovia Ruhrstadion in Serie unter Trainer Thomas Letsch. Und mit Streich, Vorname Christian, kommt es am Samstag mal wieder zum Aufeinandertreffen mit einem der großen Typen des Bundesliga-Geschäftes.
Streich ist das Gesicht des SC Freiburg, seit 2012 SCF-Coach und damit mit Abstand dienstältester Trainer eines Bundesligisten. Der 57-Jährige führte den Klub zu neuen Höhen, überwand auch Tiefen. „Freiburg“, sagt Bochums Talentwerke-Chef und U19-Trainer Heiko Butscher, der selbst als Profi im Breisgau aktiv war, „lässt sich auch nach Rückschlägen nicht von seinem konsequenten Weg abbringen, sondern geht ihn weiter“ – langfristig mit Erfolg.
Ein Weg der Kontinuität, der vorgelebt wird von der Jugend bis zur Führungsetage. Auch Sportvorstand Jochen Saier zum Beispiel, medial im Vergleich zu Streich kaum wahrgenommen, ist bereits seit zehn Jahren im Amt. Die junge zweite Mannschaft ist aktuell Dritter der 3. Liga.
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Streich zog mit Freiburg in den Europacup 2013 ein, er stieg mit den Breisgauern aber auch ab und direkt, als souveräner Zweitliga-Meister, wieder auf 2015/16. Seitdem hat sich der SC fest etabliert. Und wächst. Finanziell. Sportlich. Im Umfeld.
Freiburg boomt. Das neue Stadion fasst nun fast 35.000 Fans. 50.000 Mitglieder zählt der einst als klein empfundene Klub mittlerweile, Bochum hat trotz ebenfalls rasanter Zuwachszahlen noch nicht die Hälfte erreicht. In der Vorsaison rauschte Freiburg auf Rang sechs und damit ins internationale Geschäft, erreichte zudem das DFB-Pokalfinale, das er erst im Elfmeterschießen mit 2:4 verlor gegen RB Leipzig. In dieser Saison liegt der SCF als Vierter auf Champions-League-Kurs, erreichte das DFB-Pokalviertelfinal. Und er zog in der Europa League als Gruppensieger ohne Niederlage ins Achtelfinale ein. Dreifachbelastung bravourös bestanden.
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Zuletzt gewann Freiburg gegen den VfB Stuttgart glücklich dank zweier Elfmetertore von Vincento Grifo, dem langjährigen Standard-Künstler, mit 2:1. Christian Streich, für seine Emotionen auch während der Partie oft gefeiert, stand erstmals nicht an der Seitenlinie. Er war nach seinem Platzverweis in Dortmund gesperrt. In Bochum dirigiert er wieder sein Freiburger Orchester in der Coaching Zone wie bei seinen Auftritten in der Vorsaison. In der Liga gewann der VfL mit 2:1. Im DFB-Pokal-Viertelfinale feierte Streich vor der Gäste-Kurve lange nach Schlusspfiff einen 2:1-Sieg nach Verlängerung.
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Freiburg hat zwar starke Individualisten und Führungsspieler wie die Nationalspieler Matthias Ginter und Christian Günter defensiv oder Japans WM-Spieler Ritsu Doan, neu gekommen von PSV Eindhoven, Grifo natürlich und Michael Gregoritsch, gekommen vom FC Augsburg, offensiv. Freiburg besticht vor allem aber als Kollektiv. „Freiburg agiert extrem geschlossen, ist eine Einheit. Sie sind sehr schnell hinter dem Ball, jeder läuft für den anderen mit“, sagt VfL-Trainer Letsch.
Eine Einheit, die aber in diesem Jahr nur zuhause ihre sieben Punkte holte – und auswärts zweimal klar verlor. 0:6 in Wolfsburg, 1:5 in Dortmund, beim BVB allerdings lange in Unterzahl (Gelb-Rot für Sildillia). Dennoch: „Mit Freiburg“, sagt Letsch, „kommt ein Spitzenteam auf uns zu.“