Bochum. Der VfL Bochum ist erfolgreich ins Jahr 2023 gestartet. Nach dem 3:1-Erfolg über Hertha BSC konnten die Abstiegsplätze verlassen werden.
Irgendwann hielt es auch den sonst oft so besonnen Thomas Letsch nicht mehr in seiner Trainerzone. Mit geballter Faust lief der 54-Jährige in Richtung Ostkurve und jubelte über ein Tor, das ganz nach dem Gusto des Coaches vom VfL Bochum gewesen sein muss. Balleroberung im Mittelfeld, Christopher Antwi-Adjei spurtete über den linken Flügel und flankte, Philipp Hofmann schoss, der Ball prallte über Schlussmann Oliver Christensen hinweg ins Tor von Hertha BSC.
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Es war das Tor zum 3:0 am Samstagnachmittag beim 3:1 (2:0)-Sieg über die Berliner - der Konter aus der Abstiegszone, der perfekte Start nach der Winterpause. Zum ersten Mal in dieser Saison steht der VfL nicht auf einem der beiden Plätze, die in Liga zwei führen. Neben Hofmann, dem sein erster Doppelpack im deutschen Fußball-Oberhaus gelang (22./56.), traf Innenverteidiger Keven Schlotterbeck bei seinem Bochum-Debüt zum zwischenzeitlichen 2:0 (45.). Für Hertha war Ex-Schalker Suat Serdar (87.) erfolgreich.
VfL Bochum: Schlotterbeck überzeugte bereits in der Vorbereitung
Dass der 25-jährige Schlotterbeck gleich in der Startelf stehen würde, war keine Überraschung. Die Leihgabe des SC Freiburg erarbeitete sich in der Vorbereitung den Stammplatz in der Innenverteidigung neben Ivan Ordets. Dass hingegen Simon Zoller von Beginn an über die rechte Bochumer Angriffsseite stürmen würde, war eine Überraschung. Zu oft hatte Trainer Letsch ja in den vergangenen Wochen Takuma Asano gelobt, der Japaner jedoch saß zunächst auf der Bank.
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Auch ohne den WM-Teilnehmer kam Bochum gut ins Spiel. Förster gab nach fünf Minuten den ersten Torschuss ab. Doch nachlegen konnte der VfL nicht, stattdessen plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin, weil auch den Gästen aus Berlin kein nennenswerter Zug zum Tor anzumerken war – und dennoch fand sich der Ball nach 13 Minuten im Netz wieder.
Schlotterbeck agierte zu passiv gegen Marco Richter, der legte mit der Hacke weiter auf Lucas Tousart, der trocken in den Winkel schoss. Vorher jedoch flankte Jean Paul Boetius erst, als der Ball schon im Aus war – Schiedsrichter Martin Petersen nahm nach Hinweis des Videoassistenten den Treffer zurück.
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VfL Bochum geht aus dem Nichts in Führung
Aus dem Nichts gelang dann Bochum die Führung. Förster dribbelte in Richtung Strafraum, flankte auf Hofmann, der ohne Abwehrchance für Christensen einköpfte. Kurz darauf streichelte Bochums Mittelfeldregisseur Kevin Stöger einen Freistoß an die Latte (34.). Vorher vergab Tousart deutlich auf der Gegenseite (30.).
Es musste also eine Standardsituation für das zweite Tor herhalten, aus dem Spiel heraus ging wenig. Försters Ecke fand erst keinen Abnehmer, am zweiten Pfosten aber stand ja noch Schlotterbeck, der den Ball über die Linie drückte. Es war sein erster Bundesliga-Treffer überhaupt.
Weil Hofmann nach nicht mal einer Stunde für das 3:0 sorgte und Hertha BSC keine Akzente setzte (bis auf einen Kopfball von Jessic Ngankam an die Latte (77.)), wurde die zweite Halbzeit im eisigkalten Ruhrstadion zum Schaulaufen. Pierre Kunde Malong (59.) gab sein VfL-Debüt. Und Hofmann schnürte fast noch einen Dreierpack (74.).
VfL Bochum spielt am Mittwoch bei Bayer Leverkusen
Bochum legte den perfekten Jahresauftakt hin, wird aber schon am Mittwoch deutlich mehr gefordert sein. Dann gastiert der VfL zum Hinrunden-Abschluss bei Bayer Leverkusen (20.30 Uhr/Sky) – auch hier könnten Konter zum Erfolg führen.