Bochum. Der Tabellenletzte VfL Bochum tritt beim Vorletzten VfB Stuttgart an. Thomas Letsch hat nach der Rückkehr von Kevin Stöger eine weitere Option.

Thomas Letsch stammt aus Esslingen am Neckar, das liegt lediglich ein paar Kilometer entfernt von der Mercedes-Benz-Arena des VfB Stuttgart, der Arena der Roten. Der neue Trainer des VfL Bochum arbeitete zu Beginn dieses Jahrtausends als Trainer und Scout in Stuttgart – aber für die Kickers, also die Blauen. Nach Jahren im Salzburger RB-Fußballkosmos und zuletzt bei Vitesse Arnheim ist Letsch erst vor knapp drei Wochen in der Bundesliga angekommen. Der 54-Jährige hat bereits gezeigt, dass er schlagfertig ist. Ob er ein Blauer oder ein Roter sei? „Aktuell“, sagte Letsch, „bin ich Blauer durch und durch. Aber nicht wegen der Kickers, sondern wegen Bochum.“

Letsch kann auch ernst, sehr ernst sein. Das hört man etwa bei seinen Ansprachen im Training. Er freue sich, als Trainer im Stadion seiner Heimat stehen zu dürfen, „das ist schon ein besonderes Spiel für mich“. Aber das sei nicht wichtig vor dem Duell des Tabellenletzten VfL beim Tabellenvorletzten VfB am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Letsch: „Wir haben es in der Hand, an Stuttgart vorbeizuziehen.“

Beim VfB Stuttgart läuft die Trainersuche

Mit einem Sieg würde der nach dem 0:4 in Leipzig am Boden zerstörte und dem 3:0 gegen Frankfurt wieder erwachte Revierklub die Schwaben hinter sich lassen. Stuttgart hat als einziges Profiteam des Landes noch nicht gewonnen, hat nur einen Punkt mehr als Bochum. Der VfB trennte sich am Montag nach mehr als zweieinhalb Jahren von Trainer Pellegrino Matarazzo. Die Nachfolger-Suche läuft. Samstag soll der bisherige Co-Trainer Michael Wimmer den VfB coachen.

Für Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, ist das Spiel gegen den VfB Stuttgart ein besonderes.
Für Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, ist das Spiel gegen den VfB Stuttgart ein besonderes. © dpa | Jan Woitas

Für Letsch ist das nur Nebensache: „Wir müssen uns noch mehr auf uns selbst konzentrieren“, sagt er. Nach dem Erfolg sei die Stimmung „gelöster“ gewesen, zugleich „sehr konzentriert. Wir haben ein Spiel gewonnen, mehr nicht.“

VfL Bochum fehlen sechs Spieler

Auf sechs Spieler muss er verzichten. Neben den Ersatz-Torhütern Michael Esser (angeschlagen) und Paul Grave (Schulterverletzung) fallen Konstantinos Stafylidis (Corona-Infektion), Saidy Janko (Knieblessur), Jacek Goralski (Muskelprobleme) und Takuma Asano (Innenbandanriss im Knie) aus. Auf den weiterhin nicht austrainierten August-Neuzugang Lys Mousset verzichtet Letsch freiwillig. Der Stürmer darf vorerst nicht mit der Mannschaft trainieren, er hat ein individuelles Programm erhalten.

Dagegen ist Kevin Stöger nach überstandener Corona-Erkrankung wieder „fit und heiß“, sagt Letsch. Stöger könnte in der Startelf den Platz von Patrick Osterhage einnehmen. Dann würde der VfL mit Frankfurt-Matchwinner Philipp Förster und Stöger eine lauf- und spielstarke Doppel-Acht auf den Platz bringen, die Bochum vom letzten Tabellenplatz befreien soll.