Bochum. Am neunten Spieltag hat der VfL Bochum den ersten Sieg geschafft. Wird jetzt alles besser beim Schlusslicht? Abwarten. Ein Kommentar.
Was machen wir den jetzt mit diesem Spiel? Was bleibt übrig von diesem Tag, dem Samstag, 8. Oktober 2022. Der VfL Bochum hat am neunten Spieltag den ersten Saisonsieg geschafft. Das Team hat gegen den Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt zu Null gewonnen. Läuft es jetzt? War dieser 3:0-Sieg das Signal, damit das Team endlich Fahrt aufnimmt und nun regelmäßig weitere Punkte sammelt? Kann dieses Spiel, kann dieser Sieg der Punkt in dieser Saison sein, auf dem man am Ende blickt und sagt, das war die Wende? Schön wäre es.
Zunächst einmal zeigt dieses Spiel, dass es in dieser Liga in dieser Saison bisher keine leichten Gegner gibt. Für die Bochumer ohnehin nicht. Sie sind und bleiben Außenseiter. Sie wurden und werden als erster Absteiger gehandelt. Daran hat dieser Sieg nichts geändert. Sie bleiben weiterhin der Verein mit dem geringsten Etat. Vier Punkte aus neun Spielen Bundesliga, das ist immer noch die Bilanz eines Teams, das in der nächsten Saison eine 2 vor der Bundesliga haben wird.
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Natürlich macht dieser Sieg Mut. Er macht Hoffnung, er hat das Lachen zurück in die Gesichter der Trainer, Spieler, Verantwortlichen und Fans gebracht. Das Wochenende war für die, die es mit dem VfL halten und die ihre Stimmungslage von den Ergebnissen ihres Clubs abhängig machen, ein gutes.
VfL Bochum kann den Ausfall von Kevin Stöger kompensieren
Es gab aber eben auch viel Mut machendes. Dass die Fans, die Mannschaft gnadenlos gut unterstützen, sie von Minute eins anfeuern, ist schon zur Normalität geworden. Wobei es nicht normal ist, wenn ein Team, das nicht gewinnt, – pardon, das bisher nicht gewonnen hat –, so bedingungslos angetrieben wird. Das war auch in Bochum in den vergangenen Jahren nicht immer so.
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Mut macht, dass die Bochumer gegen Frankfurt den Ausfall von Kevin Stöger, ihrem vielleicht besten Offensivspieler, scheinbar mühelos kompensieren konnten. Stöger fällt aus? Egal, macht eben Philipp Förster sein bestes Saisonspiel, bereitet seine ersten beiden Tore vor, schießt dann noch selber eins. Was eine Försterei. Die Abwehr mit Manuel Riemann spielt das erste Mal zu Null, gestattet einem Team, das Champions League spielt, nur eine Handvoll Möglichkeiten.
Dazu die Szenen rund um die Tore, während des Spiels und nach dem Spiel. Als Philipp Hofmann zum 1:0 traf, war Vasilios Lampropoulos fast als erster Spieler bei ihm, um ihm zu gratulieren, ihn zu feiern. Lampropoulos spielte da gar nicht. Zusammen mit den anderen machte er sich an der Seitenlinie für einen möglichen Einsatz warm.
Einwechselspieler bringen dem VfL Bochum wichtige Energie
Die Spieler, die dann im Spielverlauf reinkamen, brachten richtig Energie mit. Christopher Antwi-Adjei und auch Jordi Osei-Tutu nutzten ihr Tempo und nervten die Frankfurter damit, dass sie keinen Ball verloren gaben. Jeder schien seine Aufgabe zu kennen und – noch wichtiger – er schien sie auch konsequent umsetzen zu wollen.
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Eins der wichtigsten Bilder, neben den denen der Spieler mit ihren Kindern, war eine Szene, die den Torschützen Philipp Hofmann nach Spielschluss Arm in Arm mit Trainer Thomas Letsch zeigt. Aus dem Bild spricht Freude und Vertrauen. Beides wird weiterhin wichtig sein. Freude und Vertrauen in Verbindung mit Einsatz und Leidenschaft können den VfL Bochum in dieser Saison endgültig in die Spur bringen.