Bochum. Beim 3:0-Sieg des VfL Bochum gegen Frankfurt stimmen Einsatz und Zweikampfverhalten, spielerisch bleibt Luft nach oben. Die Einzelkritiken.

Manuel Riemann: Eine Frankfurter Chance musste der Bochumer Torwart im ersten Abschnitt abwehren. Lucas Alario hatte diese Chance, Riemann klärte mit dem Knie. Ansonsten konnte sich Riemann überwiegend darauf beschränken, seine Vorderleute zu dirigieren, anzufeuern, aufzumuntern oder zu versuchen, wahlweise mit einem langen Ball Gerrit Holtmann, Philipp Hofmann oder Simon Zoller auf den Weg zu bringen. Musste auch im zweiten Abschnitt kaum seiner eigentlichen Arbeit als Torhüter nachkommen. Spielte das erste Mal zu Null. Note: 3

Cristian Gamboa: Ihm war sofort anzumerken, dass er sich in einer Viererkette derzeit deutlich wohler fühlt. War sofort präsent, griffig in den Zweikämpfen und immer darauf aus, die rechte Seite mit nach vorne zu bearbeiten und so Simon Zoller zu unterstützen. Machte vor allem seine Seite fast komplett zu einer Frankfurter Verbotszone. Note: 2,5

Erhan Masovic: Es dauerte etwas, bis Masovic im Spiel angekommen war. Engagierte dann sich in den direkten Duellen, allerdings schwach, wenn er das Spiel aufbauen sollte. Wählte daher zumeist den Weg hinten herum über Riemann. Hatte spätestens im zweiten Abschnitt wieder seine in der vergangenen Saison gewohnte Betriebstemperatur erreicht, die bei ihm gefühlt mit einem Ruhepuls von 35 einhergeht. Note: 3

Ivan Ordets: Zweikämpfe kann der Mann – meistens. Ebenso wie Masovic aber zeigte er auch diesmal, dass der gelungene Pass im Spielaufbau nicht so sein Ding ist. Schlug einen Diagonal-Ball in Richtung Zoller, der rechts neben dem Frankfurter Tor herunterkam. Verlor zu Beginn des zweiten Abschnitts unnötig einen Zweikampf in der eigenen Hälfte, hatte Glück, das Frankfurt daraus nichts machte. Note: 3

Danilo Soares: Gegen Leipzig war er vielleicht der Bochumer, der am unglücklichsten agierte. Früh im Spiel wurde er da Gelb-Rot gefährdet bereits im ersten Abschnitt ausgewechselt. Gegen Frankfurt war er dann schon wieder eher der gewohnte Soares. Clever und konsequent in den Zweikämpfen, das etwas fehlende Tempo mit Stellungsspiel ausgleichend. Note. 2.5

Frankfurts Rafael Santos Borre kämpft mit dem Bochumer Patrick Osterhage um den Ball
Frankfurts Rafael Santos Borre kämpft mit dem Bochumer Patrick Osterhage um den Ball © Getty

Patrick Osterhage: Acht Spiele ohne Sieg machten sich bei ihm im ersten Abschnitt am deutlichsten bemerkbar. Zeigte technische Probleme und verlor Bälle. Arbeitete sich ins Spiel. Musste später angeschlagen raus. Note: 4

Anthony Losilla: Der Kapitän begann das Spiel mal gleich mit einem Statement. Keine drei Minuten waren gespielt, da hatte er bereits Ball und Frankfurts Luca Pellegrini weggegrätscht. War stets aufmerksam, lief Löcher zu, hielt körperlich weiterhin dagegen. Als der erste Saisonsieg eingetütet war, sank er am Mittelkreis zu Boden. Erleichtert und abgekämpft. Note: 2,5

VfL-Profi Philipp Förster (Archivbild)
VfL-Profi Philipp Förster (Archivbild) © firo

Philipp Förster: Der Mann, der vermutlich nur ins Team rutschte, weil Kevin Stöger mit Corona ausfiel, startete vielversprechend. Sein Einsatz stimmte, die Laufbereitschaft war hoch, er eroberte wichtige Bälle, gewann wichtige Zweikämpfe und stoppte damit Frankfurter Angriffe. Nicht so präsent mit dem Ball am Fuß wie Stöger und bei der Ausführung der Standards lange zu ungenau. Dann schlug er nach 72 Minuten eine Ecke genau auf den Kopf von Hofmann. Zwang Ndicka zu einem Eigentor zum 2:0, traf dann in der Nachspielzeit zum 3:0. Mann des Spiels. Note: 2

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Gerrit Holtmann: Offensiv lange der auffälligste Bochumer. Mit seinem Tempo hatten auch die Frankfurter Probleme. Ging ins Dribbling, versuchte sich im Abschluss. Schwächer waren seine Flanken. Blieb unermüdlich und immer darauf aus, das eine entscheidende Laufduell gegen einen Frankfurter zu gewinnen. Note: 2,5

Simon Zoller: In Sachen Einsatz und Laufbereitschaft ist dem Spieler mit der Nummer neun im Bochumer Trikot nie etwas vorzuwerfen. Außer Einsatz und Laufbereitschaft war aber lange nicht viel mehr von ihm zu sehen. Hat die Leichtigkeit, die er in den ersten Spielen noch hatte, längst verloren. Gegen Frankfurt fehlte ihm in etlichen Situationen die nötige Präzision. Ein eher unglücklicher Auftritt. Note: 4

Torschütze Philipp Hofmann jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für den VfL Bochum
Torschütze Philipp Hofmann jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für den VfL Bochum © firo

Philipp Hofmann: Seine Zweikämpfe mit Frankfurts Ndicka ähnelten oft Schwergewichts-Ringer-Einlagen. Hofmann hat inzwischen sein Anlaufverhalten verbessert, arbeitet für die Mannschaft, hatte aber auch gegen Frankfurt lange keinen nennenswerten Abschluss. Bekam nach etwas mehr als einer Stunde einen nicht so guten Querpass nicht unter Kontrolle. War danach in der besten Bochumer Phase zunächst an zwei guten Möglichkeiten beteiligt und köpfte die dritte nach Ecke von Förster zum 1:0 ins Tor. Das war der Bochumer Brustlöser in diesem Spiel. Note: 2,5

Konstantinos Stafylidis kam nach 60 Minuten für Osterhage, Christopher Antwi-Adjei nach 72 Minuten für Zoller, Silvere Ganvoula und Jordi Osei-Tutu nach 81 Minuten für Hofmann und Holtmann.