Bochum. Nur eine Woche hat Heiko Butscher Zeit, den VfL Bochum auf das Spiel gegen Köln vorzubereiten. Der Interimscoach will die Wende einleiten.

VfL-Interimstrainer Heiko Butscher wusste, was ihn am Dienstag beim Training erwarten würde. Er hat das Ganze schon zweimal erlebt, mitgemacht, mitgestaltet. Zum dritten Mal heißt es für ihn beim VfL Bochum: Butscher, übernehmen Sie. Er ist nun wieder Interimscoach beim Profiteam des VfL Bochum. Wenn der aktuell Letzte der Bundesliga einen Nachfolger für den am Montag freigestellten Thomas Reis präsentiert, rückt er wieder in die zweite Reihe und auf seinen Posten als U19-Trainer zurück. In dieser Woche vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln aber hat er das Sagen, stellt das Team auf und ein. Und er hat schon eine Idee, wie er möglicherweise am Sonntag mit dem Team die Wende schaffen könnte.

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Dass die Tatsache, dass es einen Interimstrainer gebe, immer die Voraussetzung habe, dass der aktuelle Cheftrainer entlassen worden sei, erst einmal keine gute Nachricht sei, hatte er bereits am Montag im Interview mit der Medienabteilung des Vereins betont.

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Er habe mit Thomas Reis und auch Co-Trainer Markus Gellhaus drei, beziehungsweise zwei Jahre zusammengearbeitet. „Wir haben uns fast täglich gesehen, haben viel gesprochen, haben uns immer viel ausgetauscht. Dass ein Trainer dann auf einmal nicht mehr da ist, dass ist auch emotional nicht so einfach. Ich habe mit Thomas Reis und auch Markus Gellhaus am Montag telefoniert, habe ihnen dafür gedankt, was sie mit der Mannschaft erreicht haben. Wir spielen Bundesliga, nachdem der Verein elf Jahre in der 2. Bundesliga war. Da haben sie einen ganz großen Verdienst daran.“

Mit Reis und Gellhaus schaffte der VfL Bochum den Aufstieg in die Bundesliga

Seine Aufgabe in dieser Woche sieht er nach Demission von Reis und Gellhaus und der sportlichen Misere darin, die Stimmung anzuheben. „Wir wollen versuchen, dass die Spieler Selbstvertrauen bekommen und dass wir extrem fokussierte Spieler haben. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es ausschließlich um Fußball geht. Wenn wir uns darauf konzentrieren, sind wir schon einen Schritt weiter. Wir wollen möglichst alle Nebengeräusche ausblenden.“

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Nach der Trainingseinheit am Dienstag, der ersten der Woche, hatte er das Gefühl, dass die Spieler das fürs erste angenommen haben. „Sie waren extrem fokussiert. Sie haben viel gesprochen. Ich glaube, die Richtung stimmt.“ Butscher wird die Spieler in dieser Woche bei den weiteren Einheiten weiter intensiv beobachten, „um dann am Wochenende die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu schicken“.

Er weiß, dass er nicht viel, eigentlich viel zu wenig Zeit hat. „Wir sprechen jetzt von einer Woche Vorbereitung. Wir haben es heute mit kleinen Spielformen versucht, da kam es auf die Passqualität an und es ging darum, dass die Spieler Selbstvertrauen bekommen. Wir wollen die Mannschaft mit ihren Fähigkeiten auf das Spiel am Sonntag vorbereiten.“

VfL Bochum: 1. FC Köln am Donnerstag in der Conference League

Da geht es gegen Köln, einen Teilnehmer an der Europa Conference League. Das hat gerade für Butscher den Vorteil, dass er sich den Gegner selber live im Stadion ansehen kann. „Wir haben schon einiges gesehen, wir haben ja jede Menge Videomaterial. Sie haben Sonntag gegen Union Berlin gespielt. Es ist aber möglich, dass wir am Donnerstag nach Köln fahren, um uns das Spiel in der Conference League gegen den 1. FC Slovacko anzusehen, um ein Gefühl für die Mannschaft zu bekommen.“