Bochum. Mit 0:6 kassierte Schalke 04 seine höchste Bundesliga-Heimniederlage. Gegen den VfL Bochum. Ata Lameck erzählt die Geschichte dazu.
Franz-Josef „Jupp“ Tenhagen ist Mitglied des Präsidiums beim VfL Bochum und bestimmt damit die Geschicke des Vereins mit. Michael „Ata“ Lameck ist die Legende Nummer eins beim VfL und immer am VfL-Ball, ob als Trainingsbeobachter, Teammanager der Traditionsmannschaft, Helfer der Fußballschule oder einfach nur als „Ata“ zum kurzweiligen Plausch.
Natürlich wird er gefragt: Wie war das am 9. Mai 1981, als Bochum über Schalke hinwegfegte? Mit 6:0 gewann der VfL mit Lameck und Tenhagen gegen die Schalker mit Torwart Norbert Nigbur und Klaus Fischer. 6:0 im Gelsenkirchener Parkstadion vor 38.000 Fans. Es war der höchste der 17 Pflichtspiel-Derby-Siege des VfL gegen den großen Nachbarn. 35 Mal setzten sich die Königsblauen durch, zudem gab es elf Remis.
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6:0. Es ist bis heute die höchste Heimniederlage in der Bundesliga-Geschichte des FC Schalke 04.
Dienstreise in die USA und nach Lateinamerika mit Bullenreiter-Champion Abel
Dabei kamen die Bochumer gerade fast aus dem Urlaub. Genau genommen war es eine Dienstreise in die USA und nach Lateinamerika. Trainer Helmuth Johannsen hatte in Übersee Kontakte, Bochum spielte in Chicago, in Mexiko, in Costa Rica ein paar Mal vor, um die Kassenlage aufzubessern. Möglich war dies aufgrund einer dreiwöchigen Liga-Pause zwischen Spieltag 29 und 30.
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Ata Lameck schwört(e) auf den Teamgeist, „wir hatten immer ein festes Gerippe, deshalb sind wir nie abgestiegen“, sagt er. Sie feierten auch gerne zusammen, auch auf „Dienstreise“. Zum Beispiel in einem Country-Laden in den USA. Jochen Abel, der Stürmer, durfte auf Mannschaftskosten eine Runde schmeißen, wenn er beim Bullenreiten am längsten durchhält. Lameck hat noch heute mächtig Spaß, wenn er davon erzählt.
Lameck zum 6:0: Schalke unter Druck, Bochum ganz entspannt
Was für Zeiten. Vom Country-Salon ins Parkstadion, etwas überspitzt gesagt – und Schalke erlebte sein blaues Wunder.
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Rolf Blau und Lothar Woelk trafen vor der Pause. Jeweils zwei Treffer von Kurt Pinkall und Bullenreiter-Champion Jochen Abel (79./87.) erledigten Königsblau. „Die Schalker standen mächtig unter Druck, wir konnten ganz befreit aufspielen“, erklärt Lameck den historischen Sieg.
Die Schalker rutschten auf Rang 17 ab, stiegen am Ende auch als Siebzehnter ab mit 23:45 Punkten, seinerzeit gab es noch zwei Punkte für einen Sieg. Bochum kletterte auf Rang sechs, landete auf Position neun mit 33:35 Punkten. Bochum hatte bereits das Hinspiel klar gewonnen, mit 5:1.
VfL Bochums Vereinslegende hofft auf die Wende auf Schalke
11:1 gegen Schalke in einer Saison – und nun? Kommt es zum Krisengipfel zweier siegloser Teams am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Auf Schalke kann der punktlose VfL mit einem Sieg gleichziehen mit dem FC Schalke (zwei Niederlagen, drei Remis), der beim letzten 1:6-Heimspiel gegen Union Berlin fast den Negativ-Rekord gebrochen hätte. Lameck hofft auf die Wende. „Mit einem Erfolg können wir vieles wieder gutmachen“, sagt er. „Mit der Dreipunkte-Regelung geht das heute ratzfatz. Fußball ist ein Tagesgeschäft.“
So spielten sie am 9. Mai 1981 im Gelsenkirchener Parkstadion vor 38.000 Fans
Schalke 04: Nigbur - Dzoni, Siewert, Täuber, Bittcher, Danner, Drexler, Jara, Kügler, Opitz, Fischer
VfL Bochum: Mager - Gerland, Jakobs, Tenhagen, Woelk, Bast, Blau, Gross, Lameck, Abel, Pinkall
Tore: 0:1 Blau (18.), 0:2 Woelk (43.), 0:3, 0:4 Pinkall (59./76.), 0:5, 0:6 Abel (79./87.)