Freiburg. VfL Bochum geht auch im vierten Bundesligaspiel leer aus. Beim 0:1 in Freiburg zeigt der VfL eine Steigerung, lässt aber zu viele Chancen liegen.

Manuel Riemann hätte der Held des VfL Bochum sein können am Freitagabend. Beim SC Freiburg hielt der Torwart mehrmals in Reihe seinen Kasten sauber. Doch ausgerechnet Riemann patzte vor dem entscheidenden Tor. Der VfL Bochum verlor das Gewitter-Spiel beim SC Freiburg mit 0:1 (0:0), beide Teams vergaben etliche Hochkaräter und hatten Pech bei Aluminium-Treffern. Der VfL bleibt damit nach vier Spielen mit null Punkten Schlusslicht der Bundesliga.

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SC Freiburg - VfL Bochum 1:0

Nach dem 0:7 gegen den FC Bayern forderte VfL_Trainer Thomas Reis eine Reaktion – auch von sich selbst. Er stellte er personell und taktisch um, nahm vier Wechsel in der Startelf vor: Innenverteidiger Erhan Masovic, Linksverteidiger Konstantinos Stafylidis, Sechser Jacek Goralski und Linksaußen Gerrit Holtmann legten los.

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Mit einem kompakteren 4-2-3-1 mit dem aggressiven Goralski, der sein Startelf-Debüt gab, sowie dem nicht minder temperamentvollen Zweikämpfer Stafylidis wollte Reis seinem Team mehr Stabilität und Mentalität geben. Zudem vertraute er auf das in der Vorsaison bewährte Umschaltspiel über die schnellen Außen Holtmann und Takuma Asano, die im Sturmzentrum Anlauf-Anführer Simon Zoller finden sollten. Reis setzte auf eine Elf, die „am ehesten unsere Spielphilosophie aus der letzten Saison umsetzen kann“, erklärte er.

Sein Mentalitätskonzept ging auf. Die 34.000 Fans im lautstarken Europa-Park-Stadion sahen eine deutlich verbesserte Bochumer Mannschaft, die Freiburg zunächst beschäftigte. So scheiterten Holtmann und Asano an Torwart Mark Flekken (9./12.).

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Bochums Nummer eins, Manuel Riemann, musste in der intensiv geführten Partie auch zweimal seinen ganzen Körper entgegenstellen, als Christian Günter und Ritsu Doan frei vor ihm auftauchten.

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Der zuletzt formschwache Riemann rettete dann das 0:0. Nacheinander scheiterten Vincento Grifo und Roland Sallai am Torwart, ehe Nicolas Höfler übers leere Tor schoss. Freiburg dominierte nun klar.

Nach 30 Minutne blitzte und donnerte es. Ein kräftiges Gewitter samt heftigem Platzregen sorgte für Abkühlung und für einen tiefen, rutschigen Rasen. Es war nun eine Zeit lang eine Wasserschlacht, in der Bochum dem ersten Ansturm der Freiburger widerstand.

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Direkt nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Riemann ließ den Ball nach hoher Flanke leicht durch seine Arme flutschen und zog Sallai dann an der Hose. Die Szene wurde überprüft – nach Videobeweis gab Schiedsrichter Marco Fritz Elfmeter. Riemann parierte den Schuss von Grifo und den folgenden Kopfball von Grifo, doch beim dritten Grifo-Versuch war er machtlos – und ließ Dampf ab bei Kapitän Anthony Losilla. 1:0 (48.). Das Stadion tanzte im Regen. Aus dem 1000-Fans-starken Bochumer Block hörte man Aufmunterung für Riemann.

Manuel Riemann (l.), Torwart des VfL Bochum, spricht nach seinem von ihm gegen Freiburg verursachten Elfmeter mit dem Schiedsrichter.
Manuel Riemann (l.), Torwart des VfL Bochum, spricht nach seinem von ihm gegen Freiburg verursachten Elfmeter mit dem Schiedsrichter. © Getty

Der musste nun mehrmals eingreifen, nachfassen: Freiburg legte sich den VfL spielerisch zurecht, vergab etliche Chancen. Bochum konnte sich kaum noch befreien, ehe Holtmann, Bochums auffälligster Offensivmann, sein Team zurückmeldete: Sein Schlenzer klatschte an den Innenpfosten (65.). Kann Freiburg auch: Grifo traf Aluminium, zweimal parierte danach Riemann glänzend, ehe Nils Petersen den Ball an die Latte hämmerte. Reis wechselte offensiv, Chancenwucher und Pech blieben der attraktiven Partie ein steter Begleiter. Bochum versuchte alles, doch Holtmann traf die Unterkante der Latte und Zoller scheiterte zweimal aussichtsreich. Es blieb beim 1:0, einem seltsamen Ergebnis für dieses Spiel.

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