Bochum. Das Frauenteam des VfL Bochum steht nach dem Sieg in Kiel in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Da geht es nun gegen einen Erstligisten.

Mehr als 2000 Zuschauer, unter ihnen auch Vertreter der Kieler Ultras, die für eine Atmosphäre sorgten, die der des Herrenpokals in nichts nachstand. Zudem wurde das Spiel live auf dem Bezahlsender Sky übertragen. Es war ein würdiger Rahmen für die Vorstellung, die die Frauen des VfL Bochum am Montagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals boten. Mit 2:1 schlugen die Bochumerinnen Holstein Kiel und zogen völlig verdient in die zweite Runde ein, wo nun der Bundesligist SV Meppen wartet.

Trainerin Kyra Malinowski hatte zuvor am Sky-Mikrofon prognostiziert, dass in den ersten Minuten, auch mit Blick auf die ungewohnte Kulisse, bei ihren Schützlingen Nervosität mit dabei sein dürfte. Ihrer Elf gelang es allerdings schneller als den Gästen, diese abzulegen.

Gerade in der Offensive wirkte der VfL in seinen Aktionen klarer als die Gastgeberinnen. Folgerichtig gehörte den Bochumerinnen auch die erste wirklich gefährliche Szene des Spiels. In der 18. Minute landete ein missglückter Pass der Kielerinnen bei Pia Beyer, die auf die mitgelaufene Mara Wilhelm durchsteckte. Deren Abschluss war allerdings zu zaghaft, auch ihre Kolleginnen scheiterten im Nachsetzen gleich mehrfach.

VfL Bochum startet bestens in den zweiten Durchgang

Besser machten die Bochumerinnen es dann aber nur zwei Minuten später. Maja Hünnemeyer bediente die äußerst agile Ann-Sophie Vogel auf der linken Außenbahn. Ihre maßgenaue Flanke fand die völlig frei stehende Lena Franke, die aus kurzer Distanz problemlos zur Führung einköpfte.

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Der Treffer zeigte spürbar Wirkung. Kiel agierte im Spielaufbau zunehmend hektisch, was Bochum aussichtsreiche Vorstöße erlaubte. Die Bochumerinnen zeigten das, was ihre Trainerin von ihnen sehen wollte. Immer wieder gelang es ihnen, die erste Pressing-Reihe der Kielerinnen zu überspielen und im Anschluss mit wenigen, aber präzise gespielten Pässen gefährlich in die Hälfte der Gastgeberinnen vorzustoßen.

Kurz vor der Pause hatte Pia Beyer die große Chance auf 2:0 zu erhöhen, scheiterte aber, ähnlich wie zu Beginn der Partie Mara Wilhelm, an Kiels Torfrau. Die Führung zur Halbzeit war dennoch verdient. Bochum räumte den Gastgeberinnen zwar zahlreiche Eckbälle ein, die Kielerinnen entwickelten aber auch auf diesem Weg keine ernstzunehmende Torgefahr.

VfL Bochum verpasst die vorzeitige Entscheidung

Die Bochumerinnen machten da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Wieder attackierten sie die Kielerinnen früh, die sich einen beinahe schon folgerichtigen Fehlpass im Spielaufbau leisteten.

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Der Ball landete über Lena Franke bei Janine Angrick, die nicht lange fackelte und mit einem sehenswerten Fernschuss auf 2:0 erhöhte (47.). Es war ein Treffer zum psychologisch wertvollen Zeitpunkt. Die Bochumerinnen kontrollierten in der Folge das Geschehen.

Sie verteidigten ruhig und hatten gleich mehrfach die Entscheidung auf dem Fuß. Wilhelm (53.), Vogel (58.) und die eingewechselte Lynn Sommer scheiterten jedoch aus der Distanz.

So wurde es am Ende doch noch einmal spannend, weil Kiel, praktisch aus dem Nichts, der Anschlusstreffer gelang (89.) Zu spät allerdings, um die Bochumer Feierlichkeiten noch zu unterbinden.

„Ich glaube, wir haben uns am Ende selbst das Leben schwer gemacht. Wir hätten das Ganze eigentlich früher für uns entscheiden können“, resümierte Trainerin Kyra Malinowski im Interview mit Sky. „Aber wir sind froh, dass wir eine Runde weiter sind und hoffen, dass wir es in der nächsten Zeit zum Ende hin nicht mehr so spannend machen.“
Holstein Kiel: Paulsen, Grosnick, Labuj (64.) Mikolassek, Carone, Jürgensen (46.) Steiner, Begunk (84.) Harder, Lycke, Thien, Krohn, Möller, Redant
VfL Bochum: Pimentel-Bauer – A.-S. Vogel, Rybacki (79.) Schmidt, Hünnemeyer, Brinkert – Reis, Angrick, Franke (66.) Sommer – Beyer (65.) Al. Vogel, Streller, Wilhelm
Tore: 0:1 Franke (20.), 0:2 Angrick (47.), 1:2 Thien (90.)